Party am Samstag: Schärfere Sicherheitsmaßnahmen für Bielefelder Christopher Street Day

Bielefeld. 30 Jahre lang gibt es den Christopher Street Day (CSD) in Bielefeld. Und 30 zukünftige Jahre &bdquo;Biepride – Dein CSD Bielefeld“, der unter dem diesjährigen Motto &bdquo;Danke für 30 Jahre Aktivismus“ steht, sollen es werden. Die Namensänderung der Jubiläumsauflage der Bielefelder Parade haben die Veranstalter bewusst gewählt. Seit genau so vielen Jahren gehen die Mitglieder der Community für ihre Sichtbarkeit, Akzeptanz und Rechte auf die Straße. &bdquo;Wir möchten in diesem Jahr Danke sagen, für eine lange Zeit des Aktivismus und der Unterstützung“, erläutert Bert-Ulf Prellwitz, Mitglied im Vorstand von Bie Queer e.V., das diesjährige Motto. Zugleich ist die Namensänderung auch ein Aufbruchssignal für die noch anstehenden Bemühungen der Emanzipationsbewegung zur Akzeptanz in der Gesellschaft. Für das Demonstrieren hin zu dieser Akzeptanz werden am Samstag, 8. Juni, wieder zahlreiche Mitglieder der LSBTIQ-Community sowie Tausende Zuschauer in der Bielefelder Innenstadt erwartet, um einerseits ausgelassen den CSD zu feiern, andererseits aber auch die politische Relevanz herauszustellen. &bdquo;Wir sind ja schließlich eine politische Veranstaltung“, wie Friederike Vogt, Koordinatorin für die Gleichstellung Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans, Inter und Queere Menschen der Stadt Bielefeld, hervorhebt. Deshalb werden auch wieder einige politische Vertreter der Stadt und des Landes Nordrhein-Westfalens erwartet. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von CSD Bielefeld / BieQueer e.V. (@csdbielefeld) Beginn ist um 15 Uhr vor dem Alten Rathaus mit einer Eröffnungsrede des Bie-Queer-Vorstandes. Grußworte wird es von der grünen Landtagsabgeordneten Josefine Paul sowie von Oberbürgermeister Pit Clausen geben, der ebenfalls traditionell die Regenbogenflagge am Rathaus hissen wird. Die Parade wird sich dann gegen 15.30 Uhr mit einigen, bunt geschmückten Lkw vom Rathausplatz Richtung Jahnplatz, über den Willy-Brandt-Platz, der Feilenstraße Richtung Bahnhofstraße in Bewegung setzen. Weiter geht es durch die Bahnhof- zur Arndtstraße, über die Elsa-Brändström- und Goldstraße zur Obernstraße, und von dort aus wieder zum Rathausplatz und dem dort anliegenden Niederwall, der in diesem Bereich komplett gesperrt sein wird. Die Strecke mit Teilen durch die Altstadt ist nicht zufällig gewählt, wie Vogt erklärt. Bereits zum ersten CSD vor 30 Jahren zog die Parade durch die Altstadtstraßen. Daran wolle man anknüpfen. Neues Konzept sorgt für mehr Sicherheit Das Bühnenprogramm beginnt gegen 17.30 Uhr am Rathaus. Drag-Queen &bdquo;Schwester Daphne Ospi“ wird durch selbiges führen. Dieses beinhaltet einerseits Polit-Talkrunden zum Thema &bdquo;Gründung des CSD 1994 in Bielefeld - Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“, an denen unter anderem die Bundestagsabgeordnete Tessa Ganserer teilnehmen wird. Ebenfalls werden ehemalige Teilnehmende der ersten CSD-Parade von 1994 sowie in den letzten Jahren neugegründete Queere Jugendgruppen dabei sein. Letztere sind auch mit Infoständen - ebenfalls gibt es Stände aus der Politik - rund um den Niederwall vertreten, so die Organisatoren. Andererseits darf auch ein buntes Show- und Musikprogramm nicht fehlen. Dafür konnten unter anderem Drag-King &bdquo;Larry Long“, das Duo &bdquo;Herzenslust“, sowie jeweils drei Djs - Tigrrex Punch, Hypermobil und Artik - verpflichtet werden; allesamt aus Bielefeld. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von CSD Bielefeld / BieQueer e.V. (@csdbielefeld) Weil es in der Vergangenheit vermehrt zu Übergriffen während der Veranstaltung kam, &bdquo;ist für dieses Jahr ein neues Sicherheitskonzept erarbeitet worden“, wie Felix Konstantin Michaelis vom Orga-Team berichtet. Dazu gehören &bdquo;speziell queersensibel geschulte Personen, die als erste Ansprechpartner bei Problemen oder Konflikten fungieren“, wie er weiter sagt. Auch das Ordnungsamt sowie die Bielefelder Polizei werden ebenso mit speziell geschulten Personen vor Ort sein, damit der CSD sicher verlaufen kann. &bdquo;Mit der Zusammenarbeit der beiden Behörden haben wir in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen gemacht“, wie Prellwitz betont. Da zudem die Sicherheitsauflagen der Stadt gestiegen seien - weitere Ausgabenposten ebenso -, sind auch die Kosten für die Veranstaltung in die Höhe geklettert. &bdquo;Es gibt keine Basisfinanzierung, weshalb wir immer auf Spenden und Fördergelder angewiesen sind, so Prellwitz. Diese würden zum Glück auch fließen. Eintreten für die Rechte der LSBTIQ-Bewegung ist wichtiger denn je Das Jubiläumsjahr gab auch Anlass, dass im Vorfeld über die bekannten Social-Media-Kanäle ein 30-tägiger Countdown - dieser läuft noch bis zum kommenden Samstag - mit Erinnerungsstücken, wie Fotos, Videos oder Geschichten, präsentiert wird, um die letzten drei Jahrzehnte Revue passieren zu lassen. Um eine größere Ausstellung zu &bdquo;30 Jahre CSD in Bielefeld“ planen zu können, freue sich der Verein Bie Queere e.V. deshalb noch über weitere Materialien, die die bisherige Sammlung erweitern. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von CSD Bielefeld / BieQueer e.V. (@csdbielefeld) Interessierte können sich unter &bdquo;lsbtiq@bielefeld.de“ melden. Und vielleicht hat der ein oder die andere noch ein Bild aus 1993 vom damaligen Magnus in Bielefeld im Fotoalbum, in dem sich die Szene der Region in der Anfangszeit getroffen hatte. &bdquo;Dort hat sich damals eine Gruppe gegründet, um Gemeinsamkeiten auszuloten und den Kampf gegen Diskriminierung und damals bestehende Gesetze aufzunehmen“, wie Vogt sagt. Das Eintreten für die Rechte der LSBTIQ-Bewegung sei heute wichtiger denn je, wie sie betont. Dafür steht der CSD in Bielefeld. Dafür gehen sie auf die Straße. Auch die nächsten 30 Jahre.

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