Tausende Besucher: Porsche im Wert von 50 Millionen rauschen durch Bielefeld

Bielefeld. Man hat ihn, zeigt ihn, genießt aber ansonsten und schweigt – zumindest, was den Preis angeht. Vornehme Zurückhaltung ist auch angesagt, wenn’s um Fotos mit dem glänzenden Schätzchen geht. Aber ein paar der rund 1.400 Porsche-Besitzer, die ihre ganz unterschiedlichen Modelle am Sonntag bei feinstem Sonnenschein am und im Lenkwerk beim 10. Porsche Day präsentieren, erzählen dann doch ihre Geschichten. So wie Ralph K. (sein voller Nachname soll aber nicht veröffentlicht werden). Er kommt aus Hannover, ist das erste Mal dabei, &bdquo;auf Empfehlung von Bekannten“. Sein Porsche Spyder 356 Baujahr 1964 in Silbermetallic mit schwarzen Ledersitzen hat einen leicht erhöhten Ehrenparkplatz kurz hinter der Einfahrt aufs Lenkwerkgelände bekommen. &bdquo;Er hat heute Geburtstag“, berichtet Ralph K.. Der emotionale Wert sei für ihn sehr hoch: Der gelernte Technische Zeichner hat das gute Stück zusammen mit seinem 2012 verstorbenen Vater als Jugendlicher restauriert. Der sei damals beruflich immer viel unterwegs gewesen. Deshalb sei die gemeinsame Bastelzeit am Porsche besonders wertvoll gewesen für ihn, so der 49-Jährige. Heruntergekommenes Schätzchen aus San Francisco Sein Vater habe das heruntergekommene Schätzchen 1992 aus San Francisco geholt. &bdquo;Er hatte früher schonmal so ein Modell, das hat er verkauft, als ich geboren wurde, weil da kein Kindersitz reinpasste“, berichtet Ralph K.. Das Blaupunkt-Autoradio, das damals als Sonderausstattung rund 1.000 D-Mark gekostet habe, habe er aufgehoben. &bdquo;Das ist hier jetzt wieder eingebaut“, berichtet K.. Gut ein Jahr lang hätten Vater und Sohn damals an ihrem Porscheprojekt gewerkelt. &bdquo;Als ich dann 1993 meinen Führerschein gemacht habe, durfte ich ihn dann auch selbst fahren“, ergänzt K.. Lesen Sie auch: Ende einer Auto-Ära: Es gibt kaum noch Cabrios in Bielefeld - das sind die Gründe Viele bewundernde Blicke erntet auch der cremeweiße Porsche Carrera 6, besser bekannt als Porsche 906. Wohl das wertvollste Modell, das am Sonntag gezeigt wird, so Lenkwerk-Managerin und Veranstalterin Kerstin Borchard. Der Besitzer einer sehr großen Sammlung von Raritäten verschiedener Fabrikate, der anonym bleiben möchte, habe ihn zur Verfügung gestellt. &bdquo;Er unterstützt unsere Veranstaltungen hier zum Glück immer mit ein oder zwei ganz besonderen Modellen“, sagt Borchard. Vom Porsche 906 seien insgesamt nur 65 Fahrzeuge gefertigt worden, davon 52 mit der Zweiliter-Version des Sechszylinder-Boxermotors. Jugendtagen von der Carrerabahn bekannt &bdquo;Millionen ist das Modell aus Jugendtagen von der Carrerabahn bekannt“, sagt Porsche-Experte Nenad Ristic, der selbst auch zwei Fahrzeuge zeigt. Einer davon ist ein Nachbau des Porsche 550 Spyder in Graumetallic. &bdquo;Das ist das Modell, in dem James Dean sich totgefahren hat“, sagt Ristic. In den Porsche 906 würde selbst er sich nicht so einfach reinsetzen. &bdquo;Das ist ein reiner Rennwagen, eine echte Waffe, und man muss schon eine echte Selbstbeherrschung haben, wenn man den fährt.“ Lesen Sie auch: BMW-Autohaus Cloppenburg gibt letzten Standort in Bielefeld auf 1.400 Porsche aus ganz Deutschland, den Niederlanden und auch Belgien, über 8.000 Besucher: Bei dem tollen Wetter sei die Veranstaltung besonders gut besucht, so Borchard, Ristic und auch andere Aussteller, die schon öfter da waren. &bdquo;Es gibt eben auch noch was anderes als E-Bikes und Lastenräder, das einfach total Spaß macht“, sagt ein Porschefahrer, der anonym bleiben möchte. 149.356 Euro für einen Porsche 356 A Coupe von 1958, 64.500 Euro für einen 911er Carrera G-Modell G 50, Erstzulassung Juli 1987: Wer noch keinen Porsche hat oder noch nicht genug, findet beim Porsche Day auch einige Verkaufsangebote. Und auch Alternativen, wie einen restaurierten VW-Camper in Beige-Weiß von 1958 für knapp 38.000 Euro. Den Gesamtwert der glänzenden Porsche-Liebhaberobjekte, die am Sonntag am Lenkwerk zusammenkamen, schätzt Ristic &bdquo;ganz grob“ auf 50 Millionen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von LENKWERK Bielefeld (@lenkwerk.bielefeld)

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