In dieser Bielefelder Grundschule wird Integration gelebt

Bielefeld. Ralf Drögemöller kennt sich aus in der Bielefelder Schullandschaft. Er hat an der Volkeningschule unterrichtet, war an der Hellingskampschule und ist seit 2008 Leiter der Rußheideschule. &bdquo;Hier will ich auch nicht mehr weg“, sagt der 59-Jährige. Es ist seine Schule, wenn er über den Schulhof geht, winken die Schüler ihm zu. Die Rußheideschule sei keine elitäre Grundschule, die Schülerschaft sei heterogen. &bdquo;Hier treffen viele Nationen aufeinander“, sagt er. &bdquo;Wir sind eine Stadtteilschule.“ Hierher kommen Kinder, die hier wohnen, die kurze Wege haben. Im Juni feiert sie Geburtstag - mit einem großen Fest. 125 Jahre gibt es die Schule an der Spindelstraße dann bereits. Es hat sich hier viel getan in den vergangenen Jahrzehnten und es geht weiter. Derzeit wird aus INSEK-Mitteln der Schulhof umgestaltet. &bdquo;Langeweile kenne ich nicht“, sagt Drögemöller. Er ist nicht nur Schulleiter, sondern auch Baumanager. Die Bielefelder Schule hat eine lange Geschichte 1899 war die Schule errichtet worden. Es war die dritte Schule, die in Sieker entstand. Damals hieß sie noch Sieker III. Es gab zwei Klassenzimmer, eine Lehrerwohnung; 184 Schüler besuchten die Schule. 1914 wurde ein weiteres Gebäude fertiggestellt, damals waren 522 Schüler auf der Schule; sie wurden von acht Lehrern unterrichtet. 1931 wurde die Schule in Rußheideschule umbenannt. 1943 gab es eine Zäsur: Die Schule musste wegen des Zweiten Weltkriegs geschlossen werden. 1945 wurde der Unterricht wieder aufgenommen. Lesen Sie auch: Viele Bielefelder Kinder werden keinen Platz an ihrer Wunsch-Grundschule bekommen 1949 war viel los an der Schule: Das 50-jährige Bestehen wurde gefeiert, gleichzeitig die Turnhalle gebaut. 1997 dann der Neubau eingeweiht, 1998 ein Schulkindergarten eingerichtet. 1999 feierte die Rußheideschule ihren 100. Geburtstag. Damals besuchten 302 Kinder die Schule, 16 Lehrerinnen und Lehrer waren dort tätig. 330 Schüler besuchen die Rußheideschule Heute werden 330 Kinder in den Klassen 1 bis 4 an der Rußheideschule unterrichtet, 26 Lehrerinnen und Lehrer arbeiten hier, hinzu kommen Sozialarbeiter und Mitarbeiter der OGS. 260 Kinder besuchen den Offenen Ganztag. &bdquo;Jeder, der möchte, bekommt hier auch einen Platz“, sagt Drögemöller. Das Einzugsgebiet der Schule liegt zwischen Heeper Straße und Otto-Brenner-Straße bis hin zur Friedrich-Hagemann-Straße. Viele Kinder der Schule hätten Fluchterfahrung, berichtet Drögemöller. Früher, erzählt er, habe es pro Halbjahr vielleicht drei Bewegungen, also neue Kinder, die in eine Klasse kamen oder auch wieder gingen, gegeben. Heute gebe es diese Verschiebungen eher monatlich, manchmal sogar wöchentlich. Die Klassen sind voll, die meisten mit 26 oder 27 Schülern, erzählt er. Auffangklassen gibt es nicht, die Schüler werden sofort in die Klassen integriert. &bdquo;Damit fahren wir gut“, sagt er. Mehr zum Schulleben in Bielefeld: &bdquo;Es reicht“: Bielefelder Schule will Handys verbannen Soziales Miteinander steht im Fokus Das soziale Miteinander steht an der Schule, die seit 2011 auch im Gemeinsamen Lernen ist, im Fokus. Das kostet Zeit. Die Schüler werden individuell unterstützt, es wird gefördert und gefordert. Die Voraussetzungen aber sind unterschiedlich. &bdquo;Es gibt eben Schüler, die kein Wort Deutsch sprechen, wenn sie hierherkommen“, sagt Drögemöller. Er und seine Kolleginnen und Kollegen fangen das auf. Zum Beispiel im Lernstudio. Die Kinder werden dazu aus der Klasse genommen und in den Basisqualifikationen gefördert. Wichtig sei auch der Spieleraum, eine Besonderheit der Schule: Hier wird klar nach Regeln gespielt. Einmal in der Woche ist eine Stunde im Stundenplan fest integriert. Aus der Spielothek können sich die Kinder die Spiele mit nach Hause nehmen. Das wird angenommen. Am Freitag, 7. Juni, wird der Geburtstag der Rußheideschule groß gefeiert. Von 14 bis 15 Uhr gibt es eine öffentliche Feier, von 15 bis 17 Uhr dann ein Schulfest für alle.

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