Bielefelder Rolltreppen werden ausgetauscht: Ein Jahr Baustelle unterm Jahnplatz

Bielefeld. Die meisten Rolltreppen in den unterirdischen Stadtbahnhaltestellen sind 33 Jahre alt und haben ihre Lebensdauer längst erreicht. Nun werden sie erneuert. Sieben Treppen sind bereits gegen neue ausgetauscht. Die aufwendigen und komplizierten Arbeiten liefen problemlos. Doch der dickste Brocken kommt noch. Unter dem Jahnplatz müssen zehn Rolltreppen ausgewechselt werden. Bis weit in das nächste Jahr werden sich die Arbeiten hinziehen, auch auf dem Jahnplatz kommt es zu Einschränkungen für Passanten. Auf den ersten Blick erkennen kann man die neuen Rolltreppen nicht. Grüne und rote Leuchtstreifen am Beginn der Treppen sind noch am auffälligsten. Ansonsten dominiert wie bisher die Edelstahloptik der schmucklosen, aber weitgehend vandalismusfesten Technik. Die Werte liegen im Inneren. &bdquo;Die Motoren verbrauchen deutlich weniger Strom“, sagt Marko Micanovic, Projektleiter und Rolltreppenexperte des Verkehrsunternehmens Mobiel. Die neue Technik hat auch eine Funktion, die alle Nutzer erleben: Steht niemand auf den Stufen, stoppen die neuen Treppen sofort und sparen dadurch Energie. Bauteile wurden mit Loren transportiert In der Haltestelle &bdquo;Wittetkindstraße“ sind die Anlagen schon ersetzt, in der Station &bdquo;Hauptbahnhof“ sind sie noch im Gange. Drei neue Treppen rollen bereits, ein Treppenpaar – eine Seite hoch, eine runter – wird gerade montiert. Tonnenschwere Teile liegen auf den Bahnsteigen für die Linien 3 und 4 bereit. &bdquo;Die Teile wurden in den Nachtstunden, in denen der Bahnverkehr ruht, mit Loren herangefahren und zum Teil mit Hydraulik-Hebern abgeladen“, berichtet Micanovic. Sind die tragenden Elemente wie Wangen und Geländer montiert, werden Motoren und die 80 bis 90 Stufen eingebaut. Danach muss die Elektronik mit Sensoren, Steuerungseinheiten und Lichtschranken angeschlossen werden. &bdquo;Gut zehn Wochen dauert der Austausch“, sagt Micanovic. Während dieser Zeit bleiben die betroffenen Bahnsteige über Treppen und Fahrstühle zugänglich und sind auch für Menschen mit Handycap jederzeit erreichbar, versichert Mobiel. Auch Laufbänder werden gewechselt Gebaut werden die Anlagen von der Firma TKE in Hamburg. &bdquo;Dort habe die Treppen auf einem Teststand geprüft, bevor sie wieder zerlegt und nach Bielefeld gebracht wurden“, berichtet der ausgebildete Elektrotechniker Micanovic. Sogar bis ins TKE-Werk in Spanien ist er gereist, um neue Laufbänder zu prüfen. In Bielefeld gibt es davon zwei im Stadtbahnzugang &bdquo;Tüte“. Die werden ebenfalls erneuert. Das erste im August, das zweite nächstes Jahr. &bdquo;Beide auf einmal können nicht gewechselt werden, da der Fluchtweg breit genug bleiben muss“, sagt der Herr der Rolltreppen. Arbeiten ruhen während des Weihnachtsmarktes Im Tunnelsystem unter dem Jahnplatz müssen zehn Rolltreppen ersetzt werden. Die Arbeiten sollen Ende August beginnen und insgesamt ein Jahr lang dauern – auch, weil längere Pausen geplant sind: Während des Weihnachtsmarktes gibt es keine Baustellen in der Stadtbahnstation. Anders als in der Haltestelle &bdquo;Hauptbahnhof“ werden die neuen Rolltreppen für die Station &bdquo;Jahnplatz“ nicht mit Loren über die Schienen angeliefert. &bdquo;Um sie vom Bahnsteig aus an ihre Positionen zu bringen, hätten wir hohe Wände aus Glas, die die Bahnsteige und die Rolltreppen zur Ebene mit dem Service-Zentrum trennen, ausbauen müssen. Das ist aus Brandschutzgründen nicht möglich“, sagt Marko Micanovic. Drei Haltestellen kommen erst später an die Reihe Die Lösung: Das Material kommt von oben, also von Jahnplatz aus. Dazu werden die Treppen an der Nordseite (McDonalds) und der Südseite (Café Europa) zuerst ausgebaut. Durch die Schächte werden dann die alten Bauteile hinaus und die neuen hineingehievt. MoBiel ist für Planung und Organisation der Rolltreppenerneuerung zuständig, bezahlt wird das Projekt vom Eigentümer, der städtischen Vermögensholding BBVG. Noch nicht an der Reihe sind die Rolltreppen in den Stationen &bdquo;Siegfriedplatz“, &bdquo;Oetkerhalle“ und &bdquo;Universität“ an der Linie 4. &bdquo;Die sind ja erst 2000 in Betrieb gegangen und haben noch einige Jahre vor sich“, sagt Marko Micanovic.

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