Wiederbelebt: Bielefelder Spitzenkoch kocht zum kleinen Preis in Traditionsgaststätte

Bielefeld. Mächtig was los statt toter Hose im Kirchdornberger Ortskern: Der Verein &bdquo;Dorfkrug“ hat es geschafft, der gleichnamigen alten Gaststätte wieder neues Leben einzuhauchen und alle Generationen zu begeistern – mit Kneipenquiz, Kleidertauschbörse, Mitbringfrühstück, Jugendtreff, Kinderkochkursen, Repaircafé, Tanztee, Tapas-Abend und vielem mehr. Auch der bekannte Bielefelder Spitzenkoch Bernhard Grubmüller, der seit 26 Jahren gleich nebenan im &bdquo;Tomatissimo“ gehobene Küche auftischt, ist großer Dorfkrug-Fan. Er kocht jetzt jeden Donnerstag mit seinen drei Azubis ein Gericht für den außergewöhnlichen Treffpunkt. Das Besondere: &bdquo;Sie kosten alle jeweils immer nicht mehr als zehn Euro“, sagt Nadja Relin, Vorsitzende des Vereins. Das sei die Vorgabe gewesen: erschwinglich für jeden. Für Grubmüller vollkommen in Ordnung: &bdquo;Wir wollen damit nichts verdienen“, sagt er. Die angehenden Köche könnten so super für die Prüfung relevante Gerichte üben. Von Anfang an habe er die Idee, dass der neue gegründete Verein nach langem Leerstand die Traditionsgaststätte als Treffpunkt für alle Generationen und somit auch den Dorfkern wieder mit Leben füllt, &bdquo;supertoll“ gefunden, sagt der über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Gastronom. &bdquo;Es war hier wirklich lange wie ausgestorben.“ &bdquo;Dinner & Dance“, Kneipenquiz, Raum für private Feiern Hühnerfrikassee, Geschnetzeltes mit Rahmsoße, Kartoffeln und Gemüse, Bandnudeln mit Bärlauch-Sahnesoße, Heringstipp, Königsberger Klopse und vieles mehr steht auf der Speisekarte, die er zusammen mit seinen Azubis für den Dorfkrug entworfen hat. 20 Portionen hat er erst einmal geplant, die dann einfach aufgewärmt und beim Stammtisch im Dorfkrug – immer donnerstags von 18.30 bis 22 Uhr – bestellt werden können. Zudem bereichert eine weitere Küchenfee das Dorfkrug-Team: Alexandra Dohmen, die bisher in Küchenbeteiligung im &bdquo;Schwedenfrieden“ hatte, zieht in Kürze als Untermieterin mit ihrem Partyservice &bdquo;Mundet“ in die Gaststätte mit ein und kümmert sich freitags und samstags um die Bewirtung bei den monatlichen Themenangeboten wie &bdquo;Dinner & Dance“, dem beliebten Kneipenquiz, privaten Feiern oder auch beim neuen offenen, monatlichen Singabend. Den leitet Helmut Schibilsky. Der rüstige 80-Jährige ist vielen aus der Hoberger Kita bekannt. Dort ist er als langjähriger ehrenamtlicher Singpate mit seiner Gitarre längst eine Institution. Zum ersten Singabend im Dorfkrug am Freitag, 19. April, kommt er mit prominenter Unterstützung: Da ist der bekannte Liedermacher Hannes Wader – in Dornberg geboren und aufgewachsen – mit dabei. Singen verbinde noch mal auf eine besonder Art und mache gut Laune, sagt Schibilsky. Jeder sei willkommen, &bdquo;jeder hat eine Stimme und kann singen“. Finanziert und getragen über Mitgliedsbeiträge und Spenden Dem historischen Lokal wieder Leben einzuhauchen, einen Treffpunkt vor Ort zu schaffen, an dem Menschen ihre Fähigkeiten und Leidenschaften einbringen und etwas Nützliches machen können, ist die Mission von Relin und ihren Mitstreitern. Dass das super funktioniert, zeigt der aktuelle Veranstaltungskalender auf der Homepage des schnell wachsenden, aktuell 50 Mitglieder starken Vereins. Auch die Dorfkrug-Eigner, Marianne und ihr Mann Paul Gaydan (beide Ende 80), die das Lokal &bdquo;sehr günstig“ an den Verein verpachtet haben und über der Gaststätte wohnen, seien häufig mit dabei, berichtet Relin. Auch sie lebten richtig auf. Finanziert und getragen wird das Projekt über Mitgliedsbeiträge und Spenden – und mit viel Unterstützung von Anwohnern und Nachbarn. Auch für Familienfeiern wie Taufen, Konfirmationen, Hochzeiten, Beerdigungen oder Geburtstagspartys mit bis zu 60 Gästen kann das frisch renovierte Lokal gebucht werden. Sehr dankbar sei der Verein für die Unterstützung vieler Handwerker, die sich mit dem Dorfkrug verbunden fühlen. Und besonders auch dem Rotary Club Bielefeld, der rund 3.000 Euro für professionelle Küchenausstattung gespendet habe, ergänzt Relin. &bdquo;Es ist die Kombination aus dem phänomenalen, persönlichen Engagement und Herzblut der Vereinsmitglieder, dem nicht kommerziellen Angebot, das neues Leben ins Dorf bringt und der ganz neuen sozialen Kontakte, die sich hier ergeben“, lobt Club-Präsident Andreas Schlüter. Dank des Dorfkrugs habe sich der &bdquo;verschlafene Vorort“ schon innerhalb kurzer Zeit wieder sehr zum Positiven gewandelt. Weitere Infos zu Verein &bdquo;Dorfkrug“ und der aktuelle Veranstaltungskalender: https://dorfkrug-kirchdornberg.de/

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