Bauprojekt legt Bielefelder Schule lahm: Jetzt platzt Eltern und Schülern der Kragen

Bielefeld. Geduld müssen sie schon länger haben, auch was Beeinträchtigungen was Lärm und Schmutz betrifft mussten die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Hillegossen seit Januar 2023 ein dickes Fell haben. Seit mehr als einem Jahr befindet sich auf dem Schulgelände und auf dem Schulhof eine Großbaustelle, auf der mal mehr und mal weniger intensiv an der Erweiterung für den Offenen Ganztag, die neue Mensa und das Sportlerheim gearbeitet wird. Bislang hat die Schulgemeinschaft die Einschränkungen ganz im Geiste des ostwestfälischen &bdquo;Muss ja!“ hingenommen. Als dann aber auch noch vor den Weihnachtsferien mit der großen Kletterspinne das letzte verbliebene Spielgerät auf dem ohnehin schon größtenteils gesperrten Schulhof mit Bauzäunen stillgelegt wurde, platzte den Kindern und ihren Eltern der Kragen – denn trotz intensiver Nachfragen hätten sie bei der Stadt nichts in Erfahrung bringen können, wie und wann etwas an diesem trostlosen Zustand geändert werden könnte. &bdquo;Die Lehrer und die Schulleitung wussten von nichts“ &bdquo;Mehr als 200 Kinder haben zur Zeit nur eine einzige Tischtennisplatte, mit der sie sich in der Pause die Zeit vertreiben können“, sagt Annika Bredemeier, deren Kind auf die Grundschule Hillegossen geht. Mit einem Brand- und Kettenbrief hatten die Eltern ihrem Unmut beim Schulamt Luft gemacht, nachdem sie bei einem Elternabend einmal mehr keine Informationen zum Fortschritt der Bauarbeiten und vor allem über die Nutzbarkeit des Schulhofes erhalten haben. Auch über einen Grund dafür, warum nun auch die Kletterspinne gesperrt worden ist, waren keine Auskünfte zu haben. &bdquo;Die Lehrer und die Schulleiter wussten von nichts“, echauffiert sich auch Margarita Bertram. &bdquo;Wir haben ja nichts gegen die Absperrungen oder den Baulärm, wenn man denn erfährt, wie es weiter geht.“ Genau vor diesem Problem hatte vor wenigen Wochen auch die Bezirksvertretung Stieghorst gestanden, als sie mit Nachdruck Informationen eingefordert hatte, warum es auf der Baustelle zu Verzögerungen kommt und wann das millionenschwere Projekt denn nun endlich fertiggestellt wird. Entsprechend konnte Bezirksbürgermeister Bernd Henrichsmeier (CDU) bei einem Ortstermin an der Schule jetzt sehr gut nachvollziehen, wie die Eltern und die Kinder sich fühlen. &bdquo;Die Kommunikation muss wirklich besser werden“, sagt Henrichsmeier. Denn er konnte, nachdem er kurzfristig vom brodelnden Ärger der Hillegosser hörte, durch gezieltes Nachfragen ziemlich schnell Informationen von den zuständigen Stellen beim Umweltbetrieb erhalten: Bei der Kletterspinne war festgestellt worden, dass die Standsicherheit nicht mehr gegeben war. Am 11. März soll dafür dann aber schon das neue Fundament gegossen werden, was weiteren vier Wochen ausgehärtet und einsatzbereit ist. &bdquo;Das heißt, dass das hier Mitte April wieder freigegeben werden kann“, kündigt Henrichsmeier an. Auch ein Balancierbalken soll den Kindern bis dahin wieder zur Verfügung stehen. Diese erste gute Nachricht sorgte bei den Anwesenden für Erleichterung – für mehr aber nicht. Denn die Bauarbeiten dauern mindestens noch bis zum Beginn des kommenden Schuljahres, laut Plänen des städtischen Immobilien Service Betriebes (ISB) soll der Außenbereich und der Schulhof bis zum Jahreswechsel 24/25 fertig sein. &bdquo;Bis dahin müssen kurzfristige Lösungen gefunden werden“, sagt Vater Sebastian Jerzyk. Bälle, Basketballkörbe oder andere mobile Angebote könnten schnell Abhilfe schaffen. &bdquo;Und dafür muss dann auch nichts betoniert werden.“ Henrichsmeier versprach, sich dafür einzusetzen. Gleichzeitig betonte er allerdings auch, dass die Schule nach dem Ende der Arbeiten auf dem Gelände des ehemaligen Sportplatzes ein modernes Spiel- und Sportfeld erhalte und dass der Schulhof naturnah gestaltet werde. &bdquo;Das wird eine tolle Sache für Hillegossen, wenn das Projekt fertig ist.“ &bdquo;Es geht nicht, dass kein Wort gesagt wird“ An der Baustelle des Informationsflusses zu Eltern und Schüler müsse indes schon deutlich kurzfristiger was geschehen. Dass die Schule seit dem Weggang von Markus Landerbarthold kommissarisch und parallel vom Rektor der Stieghorstschule, Jörg Graeper, geleitet werden muss, sei bereits nicht ideal. Wenn dann aber im Verlauf eines solchen Großprojektes wie dem Umbau der Schule die Schulgemeinschaft nur sieht, wie immer wieder Dinge weggenommen oder Bereiche abgesperrt werden, müsse es laufend Informationen geben. &bdquo;Es geht nicht, dass in so einer Situation kein Wort gesagt wird“, so Henrichsmeier.

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