Mit Video: Leuchtendes Highlight an der Bielefelder Karstadt-Fassade

Bielefeld. Seitdem das Kaufhaus Karstadt die Regale geräumt hat, ist es düsterer geworden an der Bahnhofstraße – Ecke Stresemannstraße. Bis das Modehaus Sinn dort einzieht zum 1. April – kein Scherz – wird es dort aber nicht so dunkel bleiben. Denn Bielefeld Marketing hat in Zusammenarbeit mit dem Inszenierungsdienstleister TNL etwas ausgeheckt: Täglich zwischen 19 und 22 Uhr wird die Karstadt-Fassade illuminiert – und das drei Wochen lang, bis zum 15. März. Ein, von TNL produzierter Clip wird als bunter Stummfilm gezeigt. &bdquo;Cool, stylisch, modern“, nennt Bielefeld Marketing-Projektleiterin Birgit Schroers diese Neon-Pop Art-Collage, die in schneller Schnittfolge über die Karstadt-Wand zappelt. Protagonist des etwa 4-minütigen Filmchens, das in Dauerschleife läuft, ist – wer sollte es anderes sein? – der Leineweber! Dieser reist quasi um die Welt und entfernt sich sogar im Raumfahrerkostüm von dieser. &bdquo;Und sehen wir uns nicht in dieser Welt, dann sehen wir uns eben in Bielefeld“. Der Leineweber als Astronaut, als Tiefseetaucher, als Business-Raver mit schickem gelben Hut, Krawatte und Pfeifchen oder mit John Lennon-Nickelbrille und der Selbstgedrehten im Mundwinkel. Der Leineweber hat viele Gesichter. &bdquo;Wir wollen die Tristesse hier ein bisschen aufbrechen mit etwas mehr Leichtigkeit“, beschreibt Julia Lehmann vom City-Team der Bielefeld Marketing die Intention dieser bunten Video-Show in der derzeit wenig einladenden Karstadt-Ecke. Da tauchen fast beiläufig und wie zufällig einige Bielefeld-Gadgets auf. Knigge-Waffeln gehen steil Ein Luchs faucht in die imaginäre Kamera, ein Eichhörnchen hockt regungslos auf dem gelben Hut. &bdquo;Eine Reminiszenz an den Tierpark Olderdissen“, erklärt TNL-Geschäftsführer Matthias Strobl die lustig anzuschauenden Objekte an der kalten Karstadt-Fassade. Ein Pilz wächst am unteren Bildrand hinauf. &bdquo;Ein Steinpilz, genauer gesagt“, so Strobl – &bdquo;Die wachsen doch auch im Teutoburger Wald, oder?“ Ob die Fische, die regungslos auf die Betrachter glotzen, etwas mit der Lutter-Freilegung zu tun haben, will Strobl aber nicht bestätigen. Drei Wochen haben er und sein Team an dem Clip gearbeitet. Möglichst viel von der Stadt solle darin vorkommen – das war der Arbeitsauftrag von Bielefeld Marketing. Das BIE-Logo auf Tassen taucht ebenso auf wie die Sparrenburg, na klar! Dann schweben plötzlich ein paar berühmt-berüchtigte Knigge-Waffeln von unten links in die Höhe. Was soll das? &bdquo;Ist doch klar, Bielefeld geht steil nach oben“, wirft eine junge Dame ein. &bdquo;Tach, ich bin die Neue“, sagt sie. Saskia Twardawsky, die neue Chefin des Loom, wollte sich die Premiere der bunten Video-Show nicht entgehen lassen. Sie erklärt: &bdquo;Wir sind ein Teil dieser Stadt, so wie die Altstadt und die Bahnhofstraße, und nicht die Konkurrenz im Loom“. So hatte die 31-jährige Oldenburgerin in ihrer ersten Bielefelder Arbeitswoche bereits Kontakt sowohl mit Bielefeld Marketing-Chef Martin Knabenreich, der ebenfalls dem Premieren-Spektakel beiwohnt, sondern auch mit Henner Zimmat von den Altstadt-Kaufleuten. Auch Frederik Suchla, Bezirksbürgermeister im Stadtbezirk Mitte, lässt es sich nicht nehmen, die Video-Show zu besichtigen. Für ihn ist klar: &bdquo;Bei der Bahnhofstraße besteht Handlungsbedarf“. Das hat sich auch Projektleiterin Birgit Schroers auf ihre &bdquo;To do“- Liste geschrieben: &bdquo;Wir arbeiten an unserem &bdquo;CityLife“-Konzept, ein kleines Veranstaltungspotpourrie im Sommer mit vielen Angeboten für die ganze Familie und – soviel darf ich spoilern – es wird ein ’Stadtgeklimper’ geben mit Klaviermusik auf dem Jahnplatz“. Als Gegenentwurf zum Stummfilm an der Karstadt-Wand.

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