
Bielefeld. „Der Lück ist zurück!“, das wäre die plakative Nachricht. . . wenn sie denn stimmen würde. Denn Ingolf Lück war nie weg aus seiner Heimat Bielefeld, auch wenn er sich als Künstler auf den Bühnen der Stadt eher rar gemacht hat in letzter Zeit. Der Wahlkölner taucht alle paar Wochen mal am Teutoburger Wald auf, aus familiären Gründen hauptsächlich, aber auch, wenn die sieglose Arminia ein Heimspiel hat, sieht man den Moderator, Schauspieler und Comedian gelegentlich im Fanblock auf der Südtribüne. Ab Donnerstag, 22. Februar, werden Ingolf Lück und seine Bühnenpartnerin Anja Kruse in der Komödie am Klosterplatz das Stück „Brauchen Sie ’ne Quittung?“ aus der Feder des Komödien-Intendanten René Heinersdorff und nach der Idee und mit der Musik von Hollywoodfilm-Komponist und Grammy-Preisträger Harold Faltermeyer (Top Gun, Beverly Hills Cop) aufführen.
Ein echtes Taxi wird auf der Bühne stehen
„Es wird ein leichtes Stück mit viel Gefühl, irgendwo verortet zwischen Shakespeare und Molière“, verrät der 65-Jährige „Herzensbielefelder“, ein Alter, das man ihm nicht ansieht. Lück, gewandet im amtlichen Arminia-Hoodie, verrät im Pressegespräch noch einiges mehr über das 2-Personen-Stück: so wird ein echtes Taxi („Yellow cab“) auf der Bühne der Komödie stehen. Dieses wird nach Bielefeld am Stück geliefert, vor Ort auseinandergebaut und im Saal wieder zusammengesetzt – ganz schön aufwendig. Aber in diesem Taxi, dem Dienstwagen von Ingolf, der den wenig ambitionierten Droschkenkutscher Jeremy Cooper verkörpert, spielt sich fast das ganze Stück ab. Denn dort lernt er die ehemals erfolgreiche Schlagersängerin Polly Hunter kennen (Anja Kruse), die ihrem früheren Ruhm hinterher trauert. So unterschiedlich Polly und Jeremy auch sind, beide teilen eine gemeinsame Leidenschaft: die Liebe zur Jazzmusik.
Polly und Jeremy teilen die Leidenschaft für Jazzmusik
Und hier beginnt der Zauber des Stücks, die Musik! Anja Kruse wird singen in der Komödie und Ingolf Lück wird Saxofon spielen. „Während der Corona-Zeit hatte ich ja nichts zu tun – ohne Scheiß – ich hab’ in der Zeit viermal mein Gartenhaus gestrichen, mal schwedisch blau-gelb, mal bayerisch in hellblau“, erinnert sich der ehemalige Ratsgymnasiast und fährt fort: „Da hab’ ich aus Langeweile Saxofon gelernt“. Als dann René Heinersdorff mit dem Engagement-Angebot um die Ecke kam – Anja Kruse war schon fest gebucht – passte das für Lück wie A. . . auf Eimer.
„Brauchen Sie ’ne Quittung“ hat hierzulande schon Erfolge gefeiert. „In der Komödie am Kurfürstendamm, im Schillertheater, haben wir regelmäßig vor tausend Leuten gespielt und das Theater war auch groß genug, um mit dem Taxi direkt hineinzufahren“, erklärt Ingolf Lück.
Berlin, Düsseldorf, München . . . und nun Bielefeld!
Neben Berlin waren auch Düsseldorf und München Spielorte. . . und nun Bielefeld! „Ich bin mal gespannt, wie der Prophet im eigenen Land ankommt“, verrät er und ja, er gibt auch zu, ein bisschen aufgeregt zu sein.
Wenn Ingolf Lück aus Köln nach Bielefeld fährt („dem Kölner sein Dom ist den Bielefeldern ihre Sparrenburg“) und er hört Shantallicas Stadthymne „Bei uns in Bielefeld“, dann kriegt er bei der Textzeile „Hier wird gebissen, nicht gebellt“ immer feuchte Augen.
Nach seinem Engagement in der Komödie am Klosterplatz (Vorstellungen im Februar am Donnerstag, 22. bis Sonntag, 25., sowie am Donnerstag, 29., Tickets zwischen 15 und 30 Euro unter www.komoedie-am-klosterplatz.de) wird Ingolf Lück am Dienstag, 9. April, erneut in seiner Stadt auftreten: im Lokschuppen als Gastgeber des Benefiz-Comedy-Schuppens zugunsten der „Stiftung Augenblicke“, die sich um behinderte Kinder mit einer Spina Bifida (offener Rücken) und/oder einem Hydrocephalus (Wasserkopf) kümmert. Stars der Comedy-Szene werden erwartet, darunter Mirja Regensburg und Guido Cantz.
Eine Herzensangelegenheit ist dieses „Heimspiel“ für Ingolf Lück. „Wenn wir für diesen Abend noch Shantallica gewinnen könnten, das wäre toll“. Es könnte also gut sein, dass bei den singenden Klabautermännern demnächst das Telefon klingelt.