Bielefelder Busse und Stadtbahnen stehen still: Mobiel stellt den Betrieb ein

Bielefeld. Wer heute mit Bus und Bahn fahren will, sollte sich nach einer Alternative umsehen: Verdi hat die 30.000 Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr zu einem ganztägigen Streik am Freitag, 2. Februar, aufgerufen. Darunter sind auch die Mobiel-Mitarbeiter. Von 4 Uhr morgens bis 4 Uhr am Samstag wird laut Mobiel keine Stadtbahn unterwegs sein und auch kein Mobiel-Bus fahren. Das gilt auch für einen Großteil der Nachtbusfahrten von Freitag auf Samstag. Als solche Alternativen kommen im ÖPNV die Linien infrage, die von Fremdunternehmen bedient werden. Laut Mobiel werden am Freitag rund 20 Prozent der Busfahrten von Fremdunternehmen durchgeführt. Einen Übersichtsplan dieser Fahrten und der Nachtbusse gibt es im Internet unter www.mobiel.de/streik. Deutsche Bahn, Westfalen-Bahn, Nordwestbahn und Eurobahn fahren Darüber hinaus sind auch die Deutsche Bahn, die BVO mit Linien wie 350 oder 351, der TWV-Bus mit Linien wie 48, 61/62, 80.2, 83, 88 oder 157, die Westfalen-Bahn (RE70), die Nordwestbahn (RE74, RE75) und die Eurobahn (RE61, RE67, RE69, RE71, RE73, RE78, RE82) nicht vom Streik betroffen. Ihre Fahrten werden ebenfalls durchgeführt. Lesen Sie dazu auch: Ausfälle im Nahverkehr in Bielefeld und Gütersloh Aufgrund des Streiks wird das MoBiel-Service-Center in der unterirdischen Jahnplatz-Haltestelle geschlossen bleiben. Die elektronischen Haltestellen-Anzeigen können nicht bestückt werden, die Hotlines werden nur sehr eingeschränkt erreichbar sein. Weil es sich bei einem Streik um höhereGewalt handelt, greift die Mobilitätsgarantie nicht. Im morgendlichen Berufsverkehr war zumindest der Jahnplatz von chaotischen Zuständen weit entfernt. Am Hauptverkehrsknotenpunkt der Stadt ging es zwischen 7.15 Uhr und 7.45 Uhr trotz des Streiks ruhig und gesittet zu. Nur vereinzelt wurden Menschen davon überrascht, dass keine Stadtbahnen und keine Busse von Mobiel fuhren. Taxiunternehmen registrieren höhere Nachfrage Gelassen wurden die Beeinträchtigungen zur Kenntnis genommen. &bdquo;Was soll ich mich aufregen? Ich kann es ja nicht ändern. Dann komme ich ein wenig später zur Arbeit und das Frühstück fällt heute eben aus“, sagte ein Mann, der vor dem verschlossenen Zugang zu den Stadtbahnen stand. Auf dem Jahnplatz mussten einige vom Streik überraschte Pendler dennoch kurzfristig auf ein Taxi ausweichen. Ärgerlich zwar, aber auch das war nichts Ungewöhnliches. &bdquo;Immer wenn Streik ist, merken wir ein erhöhtes Fahrgastaufkommen“, sagte Spyridon Athanasiou von Taxi Bieta. Die Gewerkschaftsvertreter betonten indes, dass ihre Aktion nicht gegen die Fahrgäste gerichtet war. &bdquo;Deswegen haben wir den Warnstreik ja bereit fünf Tage vorher angekündigt“, sagte Verdi-Gewerkschaftssekretär Sebastian Schulze während der Streikversammlung auf dem Mobiel-Betriebshof in Sieker. Gehaltsplus solle durch längere Arbeitszeit einkassiert werden Der 24-Stunden-Ausstand sei dennoch notwendig gewesen. Zwar sei der Ende vergangenen Jahres erzielte Gehaltstarifabschluss für den öffentlichen Dienst mit einem Plus von durchschnittlich etwas mehr als elf Prozent sehr zufriedenstellend ausgefallen, doch dieser solle in den Verhandlungen über den Manteltarifvertrag nun quasi durch die Hintertür wieder einkassiert werden. &bdquo;Wir sollen auf freiwilliger Basis unsere wöchentliche Arbeitszeit von 39 auf 43 Stunden erhöhen“, sagte Dietmar Bieber, Sprecher der Verdi-Vertrauensleute bei Mobiel. Dabei sei die Belastung der Beschäftigten aufgrund von langen Schichten und fehlendem Personal schon jetzt sehr hoch. Dies hätte Auswirkungen auf den Krankenstand und die Attraktivität des Jobs. &bdquo;Als Fahrer im Nahverkehr muss man ständig konzentriert sein. Das ist anstrengend. Daher brauchen wir angemessene Ruhezeiten“, argumentierte Stadtbahnfahrer Dirk Fiedler, dass bessere Arbeitsbedingungen letztlich auch allen Fahrgästen zugutekommen würden.

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