Zeigen auch Sie in Bielefeld Flagge für die Demokratie

Bielefeld. &bdquo;Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er Distanz zum Gegenstand seiner Betrachtung hält; dass er sich nicht gemeinmacht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache; dass er immer dabei ist, aber nie dazugehört“, dieses Zitat wird Hanns Joachim Friedrichs zugeschrieben, der nicht zuletzt durch seine langjährige Moderation der ARD-Sendung &bdquo;Tagesthemen“ so etwas wie eine Ikone des Journalismus geworden ist. Friedrichs hatte einen bestimmten Stil kultiviert, mit dem er zu einem überaus populären Nachrichtenmoderator geworden ist. An dem oben genannten Zitat haben sich Generationen von Journalisten abgearbeitet und sich über dessen Auslegung gestritten. Friedrichs selbst hat es wohl so gesehen, dass einen seriösen Journalisten ausmache, Distanz zu halten, sich nicht gemeinzumachen mit einer Sache, auch nicht mit einer guten, nicht in öffentlicher Betroffenheit versinken, im Umgang mit Katastrophen cool bleiben, ohne kalt zu sein. Da gehe ich in Teilen sicher mit. Allerdings angesichts des Treffens hochrangiger AfD-Politiker, Neonazis und finanzstarker Unternehmer im November in einem Hotel bei Potsdam, wo sie nichts Geringeres planten als die Vertreibung von Millionen von Menschen aus Deutschland, da ist für mich als Journalist klare Haltung angesagt, entschieden dagegen zu sein und ich mache mich bewusst mit einer guten Sache gemein. AfD stärkste Partei in Sachsen, Thüringen und Brandenburg Denn in Sachsen, Thüringen und Brandenburg stehen 2024 Landtagswahlen an. Würde dort schon jetzt gewählt, wäre die AfD mit teilweise deutlichem Abstand stärkste Partei. Sie könnte laut Umfragen in Thüringen mit 36 Prozent der abgegebenen Stimmen rechnen, in Sachsen mit 34 und in Brandenburg mit 32 Prozent. Und das, obwohl in Sachsen und Thüringen die AfD seit Dezember 2023 als gesichert rechtsextrem eingestuft ist, da sie nach Auffassung des Verfassungsschutzes verfassungsfeindliche Ziele verfolgt. In Thüringen ist der als besonders rechts geltende Björn Höcke Vorsitzender der AfD. Das ist wirklich erschreckend. Antisemitismus ist in unserem Land inzwischen an der Tagesordnung, völkisches Denken und Verschwörungsmythen finden zunehmend Unterstützung. Verschärft wird diese Situation durch eine politische Diskussion auf dem Rücken von gesellschaftlichen Minderheiten und durch den wachsenden Einfluss rechtsextremistischer Positionen. Nicht alle AfD-Wähler mit Nazis gleichsetzen Doch alle AfD-Wähler mit Nazis gleichzusetzen, wäre ein Fehler, wie auch die ehemalige Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner am Montag beim Jahresempfang der CDU sagte. Denn dann habe man diese Menschen schon verloren gegeben. Man müsse darauf achten, AfD-Sympathisanten nicht vor den Kopf zu stoßen. Schließlich gehe es darum, gerade von diesen Sympathisanten möglichst viele wieder für die bürgerliche Mitte zu gewinnen. Schulterschluss der Demokraten in Bielefeld Auch wenn der Schulterschluss der Demokraten in Bielefeld erst auf der Ziellinie gelang, so senden die hiesigen demokratischen Parteien jetzt mit dem gemeinsamen Aufruf zur Großdemo am kommenden Dienstag, 30. Januar ab 18 Uhr auf dem Jahnplatz mit hoffentlich Tausenden anderen Bielefelderinnen und Bielefeldern ein starkes Zeichen gegen Rechtsextremismus und für eine offene Gesellschaft in unserer Stadt. Auch in Bielefeld müssen wir auf die Straße gehen und zeigen, dass wir Demokraten in Deutschland in der Mehrheit sind. Und weil wir denjenigen, die jetzt Angst haben, aus unserem Land vertrieben zu werden, Mut machen müssen. Lesen Sie auch: Zur Demo mit Kind? Diese klare Meinung vertreten Pädagogen

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