Bielefelder Familie geht mit Kleinkind auf Abenteuerreise - mit Van und Windeln um die Welt

Bielefeld/Westsahara. So heiß ist es gar nicht in der Wüste: &bdquo;20 Grad, aber jeden Tag Sonnenschein“, berichtet Tammy Ries beim Telefonat mit der NW. Die 37-jährige Bielefelderin und ihr Lebensgefährte Leslie Leimkühler (43) sind mal wieder in der Welt unterwegs, aktuell gerade in Marokko. Thailand, Neuseeland, Australien, Abu Dhabi, Nepal, Vietnam, Kambodscha, Thailand, Singapur, Malaysia, Indonesien, Australien, Chile, Peru, Kanada, USA, Schweden, Norwegen, Malta, Griechenland und noch viel mehr: insgesamt 42 Länder und sechs Kontinente haben die beiden seit 2006 zusammen bereist. Seit 2022 ist auch ihr Sohn (2) mit dabei. &bdquo;Traut euch, auch mit Kind“ ist die Botschaft des Paares. Orte und Menschen wirklich kennenlernen, in ihre Kultur eintauchen statt Touri-Sightseeing mit dem Abhaken von Must-See-Listen, das ist ihre Mission. Deshalb haben Ries, die als Soziologin an der Universität in Lemgo arbeitet, und Leimkühler, Maschinenbauingenieur in der Automobilindustrie, immer wieder längere Reisen gemacht. Insgesamt 365, zeigt der Zähler auf ihrer Internetseite querwelteinreise.de. &bdquo;Und dafür alles genutzt, was möglich ist“, sagt Ries. Wie 2020 ein Sabbatjahr, oder 2022 und jetzt noch einmal jeweils vier Monate Elternzeit. Dass man die auch aufteilen kann, wüssten viele nicht. Jetzt ganz bewusst in ein islamisches Land Jetzt sei es wohl vorbei mit dem &bdquo;Querwelteinreisen“, so auch der Titel des 300 Seiten starken Buches, das Ries 2018 über ihr einjähriges Weltreise-Abenteuer veröffentlicht hat. Das hätten zumindest viele ihrer Freunde gemeint, als 2021 ihr Sohn geboren wurde. &bdquo;Allerdings hier in Bielefeld, das war uns dann doch sicherer“, sagt die 37-Jährige. 2022 bereisten sie dann zu dritt mit ihrem Mercedes Sprinter die Schweiz, Frankreich, Spanien, Andorra und Portugal. Im November 2023 ging’s jetzt erneut los, über Frankreich und Spanien nach Marokko. &bdquo;Wir sind diesmal ganz bewusst in ein islamisches Land“, sagt Leimkühler. Ries’ Mutter sei vor einigen Monaten recht plötzlich verstorben. Da habe die junge Familie sich &bdquo;nicht der Sentimentalität des heimischen Weihnachtsfestes ausliefern“ wollen und hat den Dezember lieber unter Palmen und in der Wüste verbracht. Reduziert auf das Wesentliche, wie auch auf den vielen anderen Reisen. Denn im Bulli sei nicht viel Platz. Marokko sei schon erstmal eine ganz andere Welt gewesen. &bdquo;Den europäischen Abstand kennt man hier nicht“, sagt Ries. Man müsse damit leben, ständig angesprochen und angeschaut zu werden. &bdquo;Man fühlt sich nicht unsicher, aber manchmal einfach nicht ganz wohl.“ Aber das Land sei unglaublich schön, vor allem abseits der touristischen Hochburgen. Und die Marokkaner unglaublich kinderlieb. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Querwelteinreise (@querwelteinreise.de) Im Ashram in Kalifornien, Meditation im nepalesischen Kloster Wie es sich anfühlt, den Alltag hinter sich zu lassen und mit dem Bulli durch Nordamerika zu fahren, in einem Ashram in Kalifornien zu leben, durch den Himalaya zu wandern oder in einem nepalesischen Kloster zu meditieren, einfach nur das zu machen, worauf man Lust hat: das beschreibt Ries in ihrem Buch. Eine Einladung dazu, die Welt zu sehen, wie sie wirklich ist: nicht so gefährlich, wie viele denken – sondern wunderschön, herausfordernd und vor allem überraschend. Und ein Plädoyer für das Sich-Trauen, Einfach-Machen, für das Rucksack-Packen und Losfahren. Aber es sei natürlich auch nicht immer alles nut gut gelaufen. Als der Sohn grade sieben Monate alt war, habe er &bdquo;von einer Minute auf die andere“ auf einem Campingplatz in Spanien plötzlich über 40 Grad Fieber bekommen. &bdquo;Zum Glück gab es da über unsere Krankenkasse eine telefonische 24-Stunden-Kinderarztsprechstunde, wo wir Hilfe bekommen haben“, sagt Ries. Eine Ausnahmesituation sei zudem gewesen, als die drei 2022 am Karfreitag &bdquo;irgendwo im Nirgendwo“ in der Provence wegen eines Motorschadens liegengeblieben sind und kein Wasser mehr hatten. Vom grauen Bielefelder Alltag auf die Panamerica-Route &bdquo;Mit Van und Windeln um die Welt“ ist zumindest gedanklich schon der Titel des nächsten Buches, für das Ries fleißig Reisetagebuch führt. Jetzt gehe es erst noch einmal zurück an den Atlantik. Dort sei es aktuell tagsüber etwa 30 Grad. Ende Februar geht’s dann wieder zurück &bdquo;in den grauen Bielefelder Alltag, ganz normal mit Arbeit und Kita“. Und in ihre Wohnung, die sie zwischenzeitlich immer wieder untervermietet haben. Dort träumen sie nicht nur von der nächsten Reise, sondern planen sie auch schon wieder. Die Panamerica-Route soll’s sein, die einmal quer durch die beiden amerikanischen Kontinente geht, von Alaska bis nach Argentinien. Einen Teil davon haben sie schon als Paar absolviert. &bdquo;Nach der Reise ist auch immer vor der Reise“, ergänzt Tammy Ries.

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