Bielefelder Weihnachtsmarkt wegen Sturm zeitweise dicht - viele Einsätze in der Nacht

Bielefeld. Das Aufräumen in der Stadt geht weiter. An der Dornberger Straße waren am Abend zwei mächtige Bäume umgestürzt. Am Freitagmorgen wurden die Bäume nun vom Umweltbetrieb der Stadt Bielefeld entfernt. Am Freitagmorgen ziehen Polizei und Feuerwehr ein erstes Sturmfazit: Das Sturmtief &bdquo;Zoltan“, das seit Donnerstag über Bielefeld unterwegs ist, hat bislang zu 62 Einsätzen der Bielefelder Feuerwehr geführt, die Polizei musste 35 Mal ausrücken. Das berichten die Leitstellen. Am Vormittag müssen noch vereinzelt Bäume entfernt oder sogar gefällt werden. So wie an der Straße Johannistal Ecke Dornberger Straße, wo zwei weitere Bäume umzustürzen drohen. Wie berichtet, hatte am Abend ein Baum an der Kreuzung den Halt verloren und war quer zur Straße umgekippt. Hier kamm es im Verlauf des Vormittags zu Verkehrsbehinderungen, weil der Umweltbetrieb dort die vom Umstürzen bedrohten Bäumen fällen muss. Auch umgestürzte Bauzäune und andere Hindernisse werden vermutlich erst im Laufe des Freitags beseitigt werden können. Die Warnung vor Sturmböen des DWD gilt heute bis 13 Uhr. Auswirkungen auf den Weihnachtsmarkt am Donnerstag Das stürmische Wetter hatte auch Auswirkungen auf den Bielefelder Weihnachtsmarkt: Aufgrund der Sturmwarnung wurden etliche Stände und Angebote auf dem Weihnachtsmarkt am Donnerstag, 21. Dezember, geschlossen. Das teilte Jens Siekmann vom Veranstalter Bielefeld Marketing mit. Darunter seien die große Pyramide auf dem Jahnplatz, der komplette Klosterplatz, das Riesenrad und auch der Kettenflieger. &bdquo;Alles, was hoch ist, wird geschlossen bleiben“, erklärt Siekmann. Wie die Stadt Bielefeld am Freitag mitteilt, öffnet der komplette Weihnachtsmarkt wie gewohnt um 12 Uhr. Lesen Sie auch: Der Bielefelder Weihnachtsmarkt 2023 läuft: Das sind die Highlights Die Ereignisse vom Donnerstagabend: 19.20 Uhr: Wer gegen 19 Uhr durch die Altstadt spaziert und dabei an all den geschlossenen Buden vorbeiflaniert, kann die Entscheidung der Verantwortlichen vielleicht nicht nachvollziehen. In der City ist kaum mehr ein Wind zu spüren. Gleichzeitig sorgen aber umgestürzte Bäume allerorten für ernste Probleme. Vom Johannistal kommend ist plötzlich der Weg zum Ostwestfalendamm blockiert: Die Straße ist von einem mächtigen Baum blockiert. Er liegt quer über der Kreuzung Straße und verhindert die Weiterfahrt zum Ostwestfalendamm und zur Dornberger Straße. An der Langen Straße ist ein Baum auf einem geparkten Auto gelandet. 17.55 Uhr: Die Feuerwehr hat inzwischen mehr als 50 sturmbedingte Einsätze abgearbeitet. Seit 16 Uhr zog laut einem Feuerwehrsprecher die Zahl der Notrufe spürbar an. Mehrere umgefallene Bäume sowie abgebrochene Äste beschäftigen seitdem rund 90 Einsatzkärfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr im gesamten Stadtgebiet. So hatte auf der A2 bei Bielefeld ein umgekippter Baum so weit auf die Autobahn hineingeragt, dass die Feuerwehr die rechte Spur wieder freimachen musste. Auch am Heidegrund sind mehrere Tannen umgestürzt. 17.45 Uhr: Auch das Spiegelzelt im Ravensberger Park bleibt am Donnerstag geschlossen. &bdquo;Aufgrund der aktuellen Wetterwarnung sind wir leider verpflichtet, das Spiegelzelt heute geschlossen zu lassen“, erklärt der Veranstalter Stratmann-Event auf seiner Internetseite. Ein Umtausch oder eine Rückgabe der Tickets sei möglich. 17.20 Uhr: Neuigkeiten vom Weihnachtsmarkt: Ab sofort ist der gesamte Bielefelder Weihnachtsmarkt mit sofortiger Wirkung geschlossen. Keine Gäste sollen sich mehr auf den Weg in die Stadt machen. &bdquo;Die Wetterlage hat sich verschärft, sodass das Risiko nicht mehr kalkulierbar ist“, erklärt Jens Siekmann. Es würden nun alle Händler darüber informiert, damit diese ihre Stände schließen. 16.30 Uhr: Die Leitstellen von Feuerwehr und Polizei arbeiten aktuell unter Hochdruck, da durch die Sturmböen etliche Bäume und Äste auf die Bielefelder Straßen gestürzt sind. Unter anderem ist in Bielefeld ein Baum auf die A2 gestürzt. 15.30 Uhr: Die amtliche Warnung des Deutschen Wetterdienstes gilt inzwischen bis Freitag, 22. Dezember, 13 Uhr. Damit gerät auch der morgige Weihnachtsmarkttag in Gefahr. &bdquo;Solange sich die Situation nicht bessert, sehen wir keinen Grund zu lockern“, sagt Jens Siekmann. Es sei jedoch unseriös bereits heute Aussagen über Freitag zu treffen, da sich die Situation stündlich ändern könne. Eine Entscheidung über eine Öffnung werde am Freitagmorgen getroffen. Pyramide und Klosterplatz bleiben geschlossen 13.30 Uhr: Am Halhof an der Talbrückenstraße waren die Wassermassen vom Feld auf das Gelände des Reiter- und Bauernhofes geflossen. Der Reitstall drohte, abzusaufen. Rund 60 Einsatzkräfte der Feuerwehr eilten zu Hilfe und pumpten mit Hilfe des THW und des Umweltbetriebs große Teile des Wasser ab. Schon am Mittag hatten sich die Betreiber auf den Sturm bereits vorbereitet. &bdquo;Wir bleiben, so lange es eine Unwetterwarnung gibt, geschlossen“, erklärt Michael Krause, Betreiber der Weihnachtspyramide. Die heutigen Buchungen in der Pyramide würden storniert. Sollte die Unwetterwarnung frühzeitig aufgehoben würden, wäre eine Öffnung der Attraktion auf dem Jahnplatz heute noch möglich. Krause hält dies jedoch für unwahrscheinlich. Als Vorsichtsmaßnahme wurden &bdquo;die Vordächer der Pyramide abgebaut und alle relevanten Bauteile auf Festigkeit geprüft“, sagt Krause. Auch die Eisfläche und der übrige Weihnachtsmarkt auf dem Klosterplatz bleibt heute komplett geschlossen. &bdquo;Wir haben uns entschieden, den gesamten Markt zu schließen“, erklärt André-Hans Schneider, Betreiber des Weihnachtsmarktes auf dem Klosterplatz. Die Anordnung des Bauamtes gelte eigentlich nur für den zweistöckigen Stand. Dieser sei allerdings die Hauptattraktion auf dem Klosterplatz, weshalb es keinen Sinn mache, die restlichen Buden zu öffnen. Er bleibe jedoch in engem Kontakt mit dem Wetterdienst und Bielefeld Marketing, ob eine Öffnung im Laufe des Donnerstags noch möglich sei. &bdquo;Im Moment sieht es aber schlecht aus“, sagt er am Mittag. Komplett geschlossen wird zunächst nicht Bielefeld Marketing machte am Donnerstag zunächst stündlich Rundgänge, um auf dem neusten Stand zu sein, und blieb dabei im Austausch mit dem Deutschen Wetterdienst und Behörden, erklärt Siekmann. Vollständig geschlossen werde aber nicht, hieß es da noch. Um 17.20 Uhr wurde dann neu entschieden und auch das Budengeschäft geschlossen. Die Betroffenen hätten absolut verständnisvoll reagiert. &bdquo;Da gab es keine Probleme oder Diskussionen.“ Der Deutsche Wetterdienst warnt an diesem Donnerstag vor hartnäckigem Dauerregen und Sturmböen - auch orkanartige Böen werden nicht ausgeschlossen. In der Nacht war es ruhig in Bielefeld, aber Feuerwehr und Polizei sind in Alarmbereitschaft.

Meistgelesen