Hate-Slam der Neuen Westfälischen: NW-Mitarbeiter lesen die bösesten und besten Leserbriefe vor

Bielefeld. Es ist wieder soweit: Zum verflixten siebenten Mal präsentiert die Redaktion der Neuen Westfälischen den Hate-Slam. Das Drehbuch dieser Show haben wie immer die Leserinnen und Leser geschrieben. Auch im nun endenden Jahr verfassten sie Leserbriefe, die es aus unterschiedlichen Gründen nicht in die tägliche Zeitungsausgabe schafften. Dennoch sind sie so wertvoll, dass sie der Öffentlichkeit nicht vorenthalten werden dürfen. Über 250 Zuhörerinnen und Zuhörer wollten sich dieses wortgewandte Spektakel im Spiegelzelt nicht entgehen lassen. Vorhang auf für &bdquo;150 Zeilen Hass“ mit dem Digitalchef der Redaktionsgemeinschaft, Christian Lund, mit der Bielefelder Lokalredakteurin Ariane Mönikes, mit dem Medienanwalt Ralf Petring und mit dem - mittlerweile über 60-jährigen Chefredakteur Thomas Seim. Letztgenannter bekam besonders häufig &bdquo;sein Fett weg“. Moderiert wurde der Abend vom Impro-Schauspieler (&bdquo;Die Stereotypen“) und Business-Coach Sven Stickling, der in seiner Begrüßungsansprache eigentlich auf &bdquo;ganz viel Liebe“ hoffte. Wie man sich täuschen kann... Die Druckerschwärze färbt sich rot ein - vor Scham und Zorn Heute ist also wieder der Tag, an dem sich die Druckerschwärze auf dieser Zeitungsseite spätestens bei der Lektüre rot einfärbt . Ob es die Zornesröte unserer Leserschaft ist oder die Schamesröte derer, die das lesen müssen, ergibt sich aus der Blickrichtung. Sicher ist: Die Lettern kommen der gut durchbluteten Gesichtsfarbe des schnaubenden Wutbügers recht nahe und davon gibt es so einige, die immer wieder ihr Wort an uns, der Redaktion, richten um &bdquo;Verbesserungsvorschläge“ zu machen (&bdquo;Hängt die Grünen auf an einem Hanfseil“) oder um sich mal so richtig auszukotzen. &bdquo;Ihr seid keine Journalisten sondern linksversiffte Schmierenkomödianten“ Da erscheint es noch harmlos, wenn sich jemand darüber echauffiert, dass man den klapprigen Mick Jagger zu seinem 80. Geburtstag im Sommer auf der NW-Titelseite huldigt und dass jemand behauptet, die NW hätte geschrieben, dass im Kongo Kobolde abgebaut werden (Kobalt hat dieser Leser gemeint). Weniger harmlos: &bdquo;Ihr seid Blockwarte und keine Journalisten, ihr seid bezahlte Huren der Politiker, linksversiffte Schmierenkomödianten“, schreibt einer und ein anderer, vielleicht mit ihm verwandter Leserbriefschreiber mahnt, dass &bdquo;das Kartell der Verschwiegenheit“ endlich gebrochen werden müsse. Bezog sich dieser auf einen Kommentar des Chefredakteurs über die Rente (Generationenvertrag), hat wieder ein anderer Leserbriefschreiber viel wichtigeres im Fokus und im Sinn: &bdquo;Immer wenn die NW schreibt, ein Sieg muss her beim nächsten Punktspiel des SC Paderborn, dann verlieren sie. Eure Zeitung ist ein beschissenes Orakel, also haltet künftig doch besser eure Klappe“. Basta! &bdquo;Haltet doch besser eure Klappe“ Tun sie aber nicht. Die anwesenden Vertreter der &bdquo;Lügen- und Betrügenpresse“ lassen sich nicht lumpen und zeigen gekonnt, wo der Bartel den Most holt. Aus dem Stegreif sollen die Vier auf der Bühne auf Anregung einer Zuschauerin spontan und in wenigen Sätzen erklären, warum morgen in der Zeitung stehen wird, dass Oberbürgermeister Pit Clausen seinen Rücktritt erklärt hat. Kleines Handicap: die Begriffe &bdquo;Tischtennisschläger“, &bdquo;Fleischermesser“, &bdquo;Unterhose“, &bdquo;Kirche“ und &bdquo;Wal“ müssen in dieser Erklärung vorkommen. Stegreif-Spezi Sven Stickling dürfte beeindruckt gewesen sein darüber, was Seim, Mönikes, Lund und Petring da &bdquo;ad hoc“ zu Tage förderten. Der Anwalt mogelte etwas mit der Schreibweise und machte aus &bdquo;Wal“ &bdquo;Wahl“, beim Digital- und Chefredakteur ging im Publikum das Kopfkino los mit dem OB in Unterbüx an der Tischtennisplatte, aber die Gewinnerin dieses Stegreif-Battles, gemessen am herzlichen Applaus, war eindeutig die Quotenfrau des Abends, Ariane Mönikes! Alle Vier bewiesen: Wir sind besser als ChatGPT, der virtuelle Schreibroboter. Die vier Protagonisten sind besser als ChatGPT Die Sonderveranstaltungen im Spiegelzelt gehen weiter, neben der Aufführung der &bdquo;Bielefelder Weihnachtsgeschichte“ finden Anfang nächster Woche zwei Konzerte statt: Am Montag, 11. Dezember, spielt die &bdquo;Brick Town Big Band“ Jazz, Pop, Rock und Swing, 24 Stunden später verzaubern &bdquo;Groophonik“ mit 24 Stimmen das Publikum mit Harmonie, Show, Power und natürlich Groove. Beginn ist jeweils um 19.30 Uhr. Tickets ab 18,45 (Groophinik ab 24,90 Euro) gibt es bei der NW in der Niedernstraße und online unter www.nw.de/events.

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