Aktenzeichen XY: Bielefelder Kripo nennt neue Details zum brutalen Dating-Täter

Bielefeld. Mit Spannung erwarteten viele Bielefelder die Ausstrahlung der Sendung &bdquo;Aktenzeichen XY. . .ungelöst“ am Mittwochabend. Denn dieses Mal war Bielefeld Schauplatz eines der vorgestellten Verbrechen. Wie berichtet, sucht die Kripo seit dem 19. März einen Mann, der einen 70-jährigen Rentner in seiner Wohnung brutal zusammengeschlagen hat, bevor er mit einem Handy und einer angebrochenen Whisky-Flasche flüchtete. Update, Donnerstag, 10.40 Uhr: Wie die Polizei am Morgen nach der Ausstrahlung bekannt gab, sei das Hinweisaufkommen nach der Ausstrahlung der Sendung groß. Wie Polizeisprecher Michael Kötter mitteilte, sei nach erster Sichtung der Schilderungen durch die Anrufer noch nicht der offensichtliche durchschlagende Hinweis dabei. Die Kriminalpolizei macht sich deshalb ab sofort an die Auswertung der einzelnen Hinweise. Mit einem Wort: Jetzt folgt klassische kriminalistische Detailarbeit. XY-Moderator Rudi Cerne sprach in der Sendung von einer abscheulichen Tat. Der Unbekannte, der sich zwei Mal mit dem 70-jährigen Brackweder in seiner Wohnung getroffen hatte, schlug beim zweiten Date &bdquo;extrem brutal“ zu. Er habe den Bielefelder "übel zugerichtet", , so berichtete es Kriminalhauptkommissar Thomas Grothaus. Ihm wurde damals ein Schneidezahn ausgeschlagen. Neben zahlreichen Platzwunden und Hämatomen im Gesicht erlitt der Mann ein Schädel-Hirn-Trauma und einen Nasenbeinbruch. Das Gesichtsfeld seines linken Auges blieb aufgrund der Gewalteinwirkung über längere Zeit eingeschränkt. Einzige gute Nachricht: Das Opfer habe die Tat körperlich wie auch psychisch inzwischen gut überstanden, berichtet der Ermittler. Täter brachte Kabelbinder und Pistole mit in die Wohnung des Bielefelders Grothaus nannte vor einem Millionen-Publikum im ZDF auch noch einige neue Details, die zu Ergreifung des Täters führen könnten. So glauben die Ermittler, dass der Täter sicherlich mehrfach auf diese Art und Weise Opfer ausraubte. Immerhin hatte er einen Kabelbinder und eine Pistole bei sich. Möglicherweise gingen diese aber aus Scham nicht zur Polizei. Wie berichtet, hatten sich Täter und Opfer über eine Datingplattform kennengelernt und zu einem Treffen verabredet. Das erste Treffen verlief ohne Vorfälle, allerdings schien sich der junge Täter sehr genau in der Wohnung des 70-Jährigen umgesehen zu haben. Am nächsten Tag, dem 19. März 2022 kam es dann zum zweiten Treffen. Die Männer tranken zusammen Whisky – bis der junge Mann plötzlich versuchte, sein Opfer mit einem Kabelbinder zu fesseln. Doch der Brackweder wehrte sich. Möglicherweise reagierte der Täter so brutal, weil er frustriert gewesen war, nachdem das Opfer sich gewehrt hatte und nicht getan hatte, was er wollte, mutmaßt Grothaus. Bielefelder Hauptkommissar: Der Täter ging planvoll vor, ließ Spuren verschwinden Sicher scheint, dass der Täter sehr planvoll vorging. Er hinterließ möglichst wenig Spuren. Seinen Zigarettenfilter wie auch das Glas, aus dem er Whisky getrunken hatte, nahm er mit. Ebenso die Whiskyflasche. Die Bielefelder Ermittler nannten in der TV-Sendung noch einige Details, die für die Identifizierung des Gesuchten wichtig sein könnten: Er benutzte seit März 2022 den Chatnamen &bdquo;luca9898“ und hatte sich auf dem Portal &bdquo;markt.de“ mit der E-Mail-Adresse "luca989898@outlook.de" angemeldet. Grothaus vermutet, dass die 98 auf das Geburtsjahr des Täters hinweisen könnte. Die Angaben, die er an jenen Abenden machte, können auch reell sein. Er sprach davon, aus Oldentrup zu kommen. Seine Mutter sei Italienerin, sein Vater Türke. Als Impfverweigerer habe er seinen Job als Maschinen- und Anlagenführer verloren. Möglicherweise der Grund für seine Raubzüge. Mann mit dem Pickel auf der Nase verbrachte Stunden in dem Internetcafé am Hauptbahnhof Die Ermittler sind inzwischen sicher, dass der etwa 24-jährige Mann seine Anbahnungschats in einem Internetcafé am Hauptbahnhof verfasste. Dort sei er am 18. März 2022 von 17 bis 20 Uhr gewesen. Am Tattag (19. März) nachmittags und abends. Möglicherweise sei er von dort zur Wohnung des Opfers an der Uthmannstraße gefahren. Deshalb hoffen die Ermittler auf Zeugen, die den Mann mit den blauen Augen und dem Pickel auf der Nase in Bus und Bahn bemerkt haben. Auffällig war auch seine massive Armbanduhr mit Messingarmband sowie seine weißen Sneaker, die er jeweils ohne Aufforderung vor der Wohnungstür auszog und dort stehenließ. Auch dieses Verhalten könnte ihn erkennbar machen. Die Kripo geht davon aus, dass der Überfall auf den 70-Jährigen kein Einzelfall war. Wer jemanden kennt, auf den die Beschreibung passt, der mit den Spitznamen "luca9898" in Chats auftauchte oder der andere Hinweise zu dem Fall geben kann, wendet sich an die Polizei unter Tel. 0521 5450.

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