Wohnen, Skatehalle, Gemeinschaftsküche: So soll's mit der Rochdale-Kaserne in Bielefeld weitergehen

Bielefeld. &bdquo;Wie soll sich die ehemalige Rochdale-Kaserne künftig entwickeln, um die Lebensqualität in Bielefeld weiter zu erhöhen? Was fehlt noch in der bisherigen Planung? Bei Besichtigungen, Infoveranstaltungen und Sportangeboten wie Beachvolleyball vor Ort konnten sich Bielefelderinnen und Bielefelder in den vergangenen Wochen über das von der Stadt erworbene, insgesamt neun Hektar große Areal an der Oldentruper Straße informieren, diskutieren und ihre Wünsche und Ideen mit einbringen. Diese, und auch die Rahmenplanung für das neue Wohngebiet auf dem ehemaligen Kasernengelände, können auf der Homepage der Stadt unter bit.ly/3rhNr9W eingesehen werden. 230 Meldungen von Bürgerinnen und Bürgern, überwiegend anonym, seien eingegangen, teilt die Stadt jetzt mit. Kurze Meinungsäußerungen, aber auch ausführliche, teils mehrseitige Stellungnahmen. Die angesprochenen Themen seien sehr vielfältig: Innovative und bezahlbare Wohnungen, beispielsweise mit Dachterrasse für alle und Gemeinschaftsküche, gehören dazu. "So könnten sich Familien auf freiwilliger Basis mit Kochen abwechseln und gegenseitig unterstützen. Die Krönung des Projekts wäre eine Kinderbetreuung" ist zu lesen. Auch Mehrgenerationen-Wohnprojektinitiativen bekunden ihr Interesse. Und wünschen sich eine "Vergabe nach Konzept, nicht nach Höchstpreis". Pläne zur Offenlegung des Lonnerbachs auf dem Rochdale-Kasernengelände Andere wünschen sich ebenfalls soziale, kulturelle und sportliche Angebote für alle Generationen, viel Grünraum und Räume für Kreative. Ein Projekt sticht besonders heraus: 110 ähnlich lautende Meldungen sind für eine Skatehalle eingegangen. Sie ermögliche dem immer größeren werdenden Kreis an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nicht nur ganzjährig sportliches Training, sondern fungiere als "Treffpunkt, an dem Sozialkapital generiert wird". Auch eine legale Graffitiwand könne es dort geben. Das Projekt könne Touristen anziehen, aber auch helfen, Jugendkriminalität und Vandalismus zu reduzieren. Auch öffentliche Infrastruktur, Umwelt- und Klimaschutz sowie Energieversorgung sind den Bielefelderinnen und Bielefeldern wichtig, zeigen die Einträge. Es gibt Anregungen zur Erschließung, Zuwegungen und zum Parkkonzept, zur Offenlegung des Lonnerbachs, Spielflächen sowie Sitz- und Grillmöglichkeiten. Vieles sehe das vom "Studio Schultz Granberg" ersonnene Konzept vom &bdquo;Kreislauf-Quartier“ bereits vor – und noch einiges mehr, wie Architekt und Stadtplaner Joachim Schultz-Granberg bei einer Info-Veranstaltung im August berichtete. Ideen für das Vorzeigeprojekt in Bielefeld werden Ende des Jahres in die politischen Beratungen gegeben Die Konkretisierungsstufen der Anregungen sind dabei sehr unterschiedlich. Sie reichen von abstrakten Planungstheorien und Verfahrensvorschlägen bis hin zu konkreten einzelnen Raumbedarfen und Nutzungsvorschlägen, wie ein Café oder einen Stadtteiltreffpunkt. Auch Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen wurden mehrfach benannt. Alle eingegangenen Meldungen werden in den kommenden Wochen im Einzelnen auf Umsetzbarkeit und Eignung geprüft und mit einer Antwort von der Verwaltung versehen, teilt die Stadt mit. Diese würden zusammen mit dem finalen Stand der Rahmenplanung Ende des Jahres in die politischen Beratungen gegeben. Auch auf der Online-Beteiligungsseite sind sie weiterhin verfügbar. Die meisten der eingebrachten Vorschläge hätten das Potenzial, zur Attraktivität des Quartiers für Bewohnerinnen und Bewohner und Unternehmen beizutragen. Ob eine Idee dann tatsächlich realisiert werden kann, hänge vom weiteren Planungsprozess und dem notwendigen Investitions- und Unterhaltungsaufwand ab. Ehe die Bagger rollen, werde es allerdings noch &bdquo;ein paar Jährchen dauern“, so Bauamtsleiter Lars Bielefeld. &bdquo;Dafür bekommen wir aber auch ein Vorzeigeprojekt.“ Ideen und Wünsche der Bielefelderinnen und Bielefelder gefragt: Auftaktveranstaltung am 21. September Nicht nur zur Nutzung des Geländes der ehemaligen Rochdale-Kaserne, auch für andere Projekte sind Ideen und Wünsche der Bielefelderinnen und Bielefelder gefragt. Aber wie können Öffentlichkeitsbeteiligungen noch besser gestaltet werden? Am Donnerstag, 21. September, von 18.30 bis 21 Uhr können Interessierte in der Dr.-Oetker-Welt am neuen Konzept dafür mitwirken. Die Veranstaltung ist der offizielle Auftakt zur Erstellung eines Regelwerks. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich. Ab 21 Uhr können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Markenausstellung der Dr.-Oetker-Welt besichtigen. Weitere Infos und Anmeldung unter www.bielefeld-dialog.de.

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