Klima-Demo durch Bielefelder Innenstadt mit dem Ziel, viele für die Bewegung zu gewinnen

Bielefeld. Die Klima-Bewegung Fridays For Future hat zu einer Demonstration aufgerufen - und rund 2.400 Menschen sind gekommen. Am Freitagnachmittag zogen die Teilnehmer, darunter Kinder wie Erwachsene - zunächst durch die beiden Rathäuser, dann ging es zum Kesselbrink, zum Willy-Brandt-Platz und weiter über die Bahnhofstraße zum Jahnplatz. Dort war eine weitere Kundgebung angesagt. Der Zug war friedlich, Zwischenfälle gab es bisher keine. Die Polizei regelt den Verkehr um die Demo. Nur einige Autofahrer zeigten sich unzufrieden mit den zeitweisen Sperrungen. Mit Behinderungen mussten auch Nutzerinnen und Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs klarkommen, da für die Zeit der Demo nicht die regelrechten Strecken genutzt werden können. Laut Mitteilung von Mobiel kam es während und auch nach der Demonstration auf sämtlichen Stadtbahnlinien sowie den Buslinien im Bereich der Innenstadt und vor allem rund um den Jahnplatz zu "erheblichen Beeinträchtigungen und Verspätungen". Mit rund 600 Ortsgruppen, die in sogenannten &bdquo;Grassroots-Movements“ (politische Bewegung aus der Basis) zusammenkommen, waren am 15. September bundesweit rund 500.000 Aktivistinnen und Aktivisten aufgerufen, unter der Parole &bdquo;We are watching you“ gegen den globalen Klimawandel zu demonstrieren. Politischen Druck aufbauen Fridays for Future (FFF) Bielefeld setzt sich vor allem für die Umsetzung der Klimaneutralität bis 2030 ein. Lotta und Mathis, beide 17 Jahre alt, verweisen auf den Klimanotstand, den die Stadt Bielefeld auf Initiative von FFF Bielefeld und weiteren Klimaschutz-Bündnissen 2019 ausgerufen hat. Beide gehen noch zur Schule und machen keinen Hehl aus ihrer Sorge um die die Klimakrise. Die Bemühungen der Stadt bewerten sie als positiv, diese reichen in ihren Augen jedoch nicht aus. Mit dem Demonstrationsmotto &bdquo;We are wachting you“ möchten sie: &bdquo;Politischen Druck ausüben, um konkrete Maßnahmen für den Klimaschutz einzufordern.“ Die Aktionen von FFF setzen auf &bdquo;zivilen Ungehorsam, aber ohne illegale Aktivitäten“ betonen beide. &bdquo;Wir schwänzen zwar die Schule, aber blockieren keine Straße oder Flughäfen.“ Diese Abgrenzung zu anderen Klima-Organisationen wie &bdquo;der letzten Generation“ ist Ihnen sehr wichtig. &bdquo;Wir versuchen, so viele Menschen wie möglich für die Klimabewegung zu gewinnen, indem wir die breite Unterstützung in der Bevölkerung suchen – aber mit legalen Mitteln,“ ergänzt Lotta. Für eine kurzfristige Umsetzung der Klimaziele in Bielefeld, &bdquo;sollte die City bald autofrei werden und der öffentliche Nahverkehr attraktiver, in dem die Preise gesenkt werden,“ so Lottas Forderung. Klimaschutz soll Spaß machen Dem Protest von FFF schlossen sich am Freitag Jung und Alt sowie eine Reihe verschiedener Organisationen wie Teacher for Future, Verdi, die Lydia Kirchengemeinde, Omas gegen rechts, die Linke oder die Jusos an. Der Demonstrationszug verlief ruhig und ohne Zwischenfälle, aber zum Ärger mancher motorisierten Verkehrsteilnehmer zu schleppend, zwischen den beiden Rathäusern hindurch, vorbei am grünen Würfel am Kesselbrink, über die Herforder Straße und über die Bahnhofstraße zum Jahnplatz und zurück zum Rathaus. Musikalisch untermalt wurde die Aktion von der Rockband Rovar und der über die Region hinaus bekannten Musikerin Mina Richmann. Denn "Klimaschutz soll schließlich auch Spaß machen," da sind sich Lotta und Mathis einig. Nach dem Klimastreik trafen sich etliche Aktivisten zum Sit-in auf dem für den Verkehr gesperrten Altstädter Kirchplatz. Anlass ist der internationale Parking Day, der dieses Jahr mit dem Klimastreik zusammenfiel. In der blockierten Fahrradstraße stehen die Tische und Bänke bis 23 Uhr, in der Teichstraße endete das offizielle Happening um 19 Uhr, wobei dort Parkplatz-Rebellin Elke Werneburg ihre bunte Nische weiter behaupten will.

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