Nachhaltiger Modetrend: In Bielefeld gibt’s jetzt Kleider zur Miete

Bielefeld. Frauen kennen das Problem: Es steht eine Mega-Party an und man hat nichts Passendes im Schrank. Oder das Traumkleid ist einfach zu teuer. Jetzt ist jetzt in Bielefeld ein Modetrend angekommen, der Probleme wie diese lösen soll. Mit &bdquo;Fashion Rental“ werden Kleider ganz einfach gemietet statt gekauft. Die Bielefelderin Emel Tumay (26), Absolventin der Uni Bielefeld, hat Anfang des Jahres &bdquo;e-dress“ (www.e-dress-fashion.com) gegründet. Gemeinsam mit ihren beiden Mitarbeiterinnen Cassandra Hillgruber (29) und Rüken Bulut (26) will sie mit dem Fashion-Start-up frischen Wind nach Bielefeld und auch darüber hinaus bringen. &bdquo;Wir wollen Designermode mit Nachhaltigkeit in Einklang bringen“, sagt Tumay. Ein solches zirkuläres Modesystem hat es so in der Stadt noch nicht gegeben. Die Fashion-Rental-Plattform &bdquo;e-dress“ hat sich auf qualitativ hochwertige Eventkleider und -taschen aus dem High-End-Segment spezialisiert. Der Wunsch dahinter ist es, Kleidung so lange wie nur möglich im Wirtschaftszyklus zu erhalten, indem sie mehrfach verleast, instand gehalten und anschließend geupcycelt wird, erklärt Tumay. Im August zieht "e-dress" in den Pioneers Club Aktuell bereitet sie sich mit ihrem Team auf den Launch im August vor. &bdquo;Unser Ziel ist es einerseits, potenzielle Kundinnen mit unserer Dienstleistung zu erreichen, andererseits sind wir auch offen für Kooperationen mit anderen Marken“, sagt sie. Eine Idee, die ankommt: Emel Tumay konnte bereits erste Förderer von sich überzeugen. &bdquo;Darunter die WEGE sowie den Projektträger Jülich, die uns unterstützen“, sagt sie. Im August ziehen Tumay und ihr Team in den Pioneers Club an der Ritterstraße. &bdquo;Eine super Sache, weil wir uns dort mit anderen Gründern vernetzen können“, sagt Tumay. Ihren Kundinnen will sie ausgefallene Kleider für besondere Anlässe anbieten. Die suchen die Kleider online aus, &bdquo;e-dress“ schickt sie zu, und nachdem die Kleider getragen sind, gehen sie wieder zurück. Dann kommen sie in die Textilreinigung und stehen für die nächste Kundin zur Verfügung. Der Preis richtet sich nach dem Warenwert, erklärt Tumay. Ein 1.000-Euro-Kleid zu leihen koste in etwa 180 Euro. &bdquo;Ein Kleid ist oft auch eine Erinnerung an den Tag, an dem es getragen wird“, sagt Hillgruber. Deshalb lohne es sich, sich dafür etwas ganz Besonderes auszusuchen, finden Tumay und Hillgruber. Das Fashion-Rental-System ist in Deutschland noch nicht etabliert. Im Ausland gibt es bereits etliche Unternehmen, die Kleider verleihen. Wie zum Beispiel &bdquo;Rent the Runway“ in den USA. &bdquo;Unser alltäglicher Umgang mit der Fast-Fashion-Mode ist mittlerweile alles andere als zeitgemäß und ökologisch gesehen nicht mehr tragbar“, sagt Tumay. &bdquo;Insbesondere im Bereich der Abendgarderobe.“ Ein Abendkleid werde häufig nur für ein besonderes Event gekauft und getragen. Danach friste es sein restliches Dasein häufig im Kleiderschrank. &bdquo;Fashion Rental ist stark im Kommen.“ Das soll sich jetzt ändern. Cassandra Hillgruber: &bdquo;Fashion Rental ist stark im Kommen.“ Mit dem Auto-Leasing habe es begonnen, jetzt schwappt das auch auf die Textilbranche über. Viele Kleider von der Stange seien nicht für Langlebigkeit produziert, weiß Hillgruber. &bdquo;Irgendwann landen sie auf dem Müll.“ Designer-Kleider seien deutlich langlebiger. &bdquo;Wir wollen Frauen unterstützen, Mode zu zelebrieren.“ Aber das heißt nicht, dass der Kleiderschrank voll sein müsse, man könne sich Mode auch eben leihen.

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