Kontrolle in Bielefeld: Polizei stoppt unsichere Transporte an Raststätte Lipperland

Bielefeld. Manuela und Holger Becker sind am Freitagmittag mit ihrem Wohnwagengespann auf dem Weg in die Niederlande. Doch dann müssen sie eine nicht vorgesehene Pause einlegen. Die Polizei hat sie auf den Rastplatz Lipperland gelotst. Zum Start der Sommerferien gibt es eine große Kontrollaktion. Es geht vor allem um die richtige Sicherung der Ladung. Da müssen einige Fahrer nachbessern. Der Verkehr fließt am Freitagmittag gegen 12 Uhr nur zäh auf der A2 in Richtung Berlin. Zwischen unzähligen Lkw quälen sich Wohnwagen-Gespanne, mit Fahrrädern und Surfbrettern beladene Kombis und Reisemobile Richtung Urlaubsziel. Mit geschultem Auge beobachten Polizeibeamte den Verkehr auf der A2 Richtung Hannover. Motorradpolizisten haben sich an der Anschlussstelle Bielefeld-Ost postiert. Vom Seitenstreifen aus beobachten sie den Verkehr. Mit eingeschalteten Blaulicht holt ein Beamter ein Wohnwagen-Gespann aus dem Verkehr und geleitet es auf den Rastplatz. Manuela und Holger Becker, unterwegs in Richtung Holland, müssen ihr Fahrzeug jetzt erst einmal checken lassen. Führerschein und Fahrzeugpapiere sind schnell bei der Hand. Aus dem Kofferraum des Ford Kuga macht sich ein Vierbeiner bemerkbar. Die dreijährige Walli ist ein Tierschutzhund aus der Türkei. Für die Hündin ist es die erste große Reise. &bdquo;Für uns steht nächstes Jahr eine längere Fahrt mit dem Wohnwagen an. &bdquo;Jetzt wollen wir testen, wie sich der Hund verhält. Im Augenblick sind wir positiv überrascht“, sagt Manuela Becker. Ehepaar beobachtet beim Camping, wie Wohnmobile hoffnungslos überladen werden Das Ehepaar ist sich einig, dass die Ferienkontrollen mit gutem Grund durchgeführt werden. &bdquo;Schon oft haben wir auf Campingplätzen gesehen, dass viele Leute ihre Wohnmobile hoffnungslos überladen“, berichtet Holger Becker. Die Kontrolle verläuft schnell und reibungslos. Die Polizei hat nichts auszusetzen. Auch die Ladung ist vorschriftsmäßig gesichert. Ein letzter Gruß und schon reiht sich das Gespann wieder in den Verkehr auf der A2 ein. Kurz darauf wird ein enorm großes Wohnmobil auf den Rastplatz gelotst. Auf dem Anhänger befinden sich ein blaues Quad und ein Geländewagen, der am Sonntag bei einer Rallye quer durchs Gelände eingesetzt werden soll. Zwei rallybegeisterte Männer aus der Nähe von Maastricht in den Niederlanden haben noch gut 1.000 Kilometer bis ins polnische Breslau vor sich. Dort wartet eine sechstägige Rallye auf sie. &bdquo;Es ist bereits unsere vierte gemeinsame Rallye. Unseren Jeep haben wir mit viel Liebe, Schweiß und Geld umgebaut. Hoffentlich zahlt es sich bei dem Wettbewerb aus“, ruft der 52-jährige Fahrer aus dem geöffneten Seitenfenster. Die Polizeibeamten nehmen vor allem den Anhänger unter die Lupe, kontrollieren Reifen und die Sicherung der Ladung. Plötzlich zeigen sich besorgte Falten im Gesicht des Beamten. Er hat sich die Spanngurte genau angesehen, mit denen beide Fahrzeuge auf dem Anhänger festgezurrt sind. Sie haben Risse und sind vermutlich schon ziemlich alt. Als Auflage wird den beiden Niederländern mit auf den Weg gegeben, nach dieser Fahrt die Gurte zu tauschen. Nach Zahlung eines Verwarngeldes dürfen sie sich mit ihrem Gespann wieder auf den Weg nach Breslau machen. Düsseldorfer mit riesigem Sportboot gehen vor dem Reisestart auf Nummer sicher Das nächste Gespann fährt in die Kontrollstelle. Diesmal handelt es sich um einen Porsche Cayenne, im Schlepptau hat er auf einem Anhänger ein riesiges Sportboot. Die Papiere sind in Ordnung, die Ladung ist vorbildlich gesichert. Die Kontrolle ist schnell beendet. &bdquo;Uns war es wichtig, dass alles den Regeln entspricht. Kurz vor Reiseantritt sind wir mit unserem Auto in ein Autohaus gefahren, um alle nötigen Teile einmal durchchecken und gegebenenfalls erneuern zu lassen. Sogar das Reserverad haben wir austauschen lassen“, erzählt das Düsseldorfer Ehepaar in dem Porsche, das schon viel Erfahrung mitbringt. &bdquo;Wir sind regelmäßig mit unserem Boot unterwegs. Heute fahren wir für 14 Tage an die Mecklenburgische Seenplatte und lassen es uns gut gehen.“ Insgesamt 18 Fahrzeuge, die in der Reisewelle mitschwammen, wurden Freitagmittag auf dem Rastplatz Lipperland kontrolliert. Drei Verstöße gegen die Verkehrsordnung müssen mit einem Verwarngeld geahndet werden. Für zwei Fahrer auf der A2 ist bei der Polizeikontrolle die Fahrt vorerst vorbei Zwei Fahrern wurde allerdings zunächst die Weiterfahrt untersagt. Einmal stellten die Beamten fest, dass eine notwendige Spiegelverlängerung für das Zugfahrzeugs eines Wohnwagen-Gespanns fehlte. Der Fahrer musste sie erst im nächsten Kfz-Zubehörladen besorgen. Den musste auch ein Fahrer aus Polen aufsuchen. Auf einem Anhänger hatte er einen Schlägelmulcher sowie einen alten Anhänger für die landwirtschaftliche Nutzung geladen. Doch die Spanngurte waren alt und verschlissen, neue mussten her. Die musste er erst besorgen. Erst danach durfte er weiterfahren. Schon seit mehr als zehn Jahren wird auf der A2 kontrolliert. Früher seien die Verstöße deutlich gravierender gewesen, erzählen die Polizeibeamten.

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