Modehändler übernehmen Karstadt Bielefeld: Immobilien-Eigentümer äußert sich erstmals

Bielefeld. Kurz nachdem das endgültige Aus für das zum Galeria-Konzern gehörende Karstadt-Warenhaus in Bielefeld besiegelt worden ist, präsentiert der Eigentümer der Immobilie bereits künftige Nutzer. In einer gemeinsam mit der Stadt Bielefeld verbreiteten Erklärung teilt die ZvB Bielefeld Quartier GmbH mit, dass die Nachvermietung gesichert sei. Schon wenige Wochen nach dem Auszug von Karstadt am 31. Januar 2024 würden die Verkaufsflächen weiterbetrieben – &bdquo;durch in Bielefeld bekannte und erfolgreiche Modekonzepte“, wie es wörtlich heißt. Sinn und C&A im Gespräch Im Gespräch waren zuletzt Sinn und C&A. Sinn-Geschäftsführer Thomas Wanke wollte dies am Donnerstag nicht kommentieren. &bdquo;Richtig ist, dass wir in Bielefeld einen neuen Standort suchen“, sagte Wanke. Ende März hatte der Modehändler mit Sitz in Hagen seine Bielefelder Filiale geschlossen, dann aber angekündigt, möglichst in der Altstadt nach einer neuen Verkaufsfläche Ausschau halten zu wollen. Die Rede war von bis zu 3000 Quadratmetern, um auch wieder Herrenmode anbieten zu können. Da solche Räume im Hufeisen nicht zur Verfügung stehen, soll sich das Interesse wieder auf die Karstadt-Immobilie gerichtet haben. Von C&A heißt es, dass das Unternehmen seine Verkaufsfläche in Bielefeld verkleinern wolle. Aktuell betreibt die Kette an der Bahnhofstraße/Ecke Feilenstraße ein Haus über mehrere Etagen. Eine offizielle Bestätigung für die Umzugspläne gibt es aber auch aus der Düsseldorfer C&A-Zentrale bislang noch nicht. Joseph Zamberk, der gemeinsam mit dem Immobilienentwickler Philipp Freiherr von Bechtolsheim Gesellschafter der ZvB ist, bat im Gespräch mit dieser Zeitung um Verständnis, zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Namen bestätigen zu können: &bdquo;Das werden wir bald nachholen.“ Erstmals werden in der Erklärung von ZvB und Stadt aber weitere Details zur künftigen Nutzung des fast 9000 Quadratmeter großen Grundstücks genannt. Danach soll sich der Einzelhandel auf das Erdgeschoss und das 1. Obergeschoss des bisherigen Warenhauses beschränken. Daneben soll es weitere Angebote geben, die &bdquo;einen Mehrwert untereinander sowie für die Einwohner der Stadt Bielefeld bieten werden.“ Oberbürgermeister Pit Clausen (SPD) hatte bereits bestätigt, dass die Stadt in dem Gebäude Büros anmieten wolle. Auch eine städtische Kita sei denkbar. Ziel müsse es sein, einen langen Leerstand zu verhindern, hatte er erklärt. Neben einer Neugestaltung der Obergeschosse und der &bdquo;zeitgemäßen Verwendung“ der Untergeschosse seien der Abriss und Neubau von Teilen des Komplexes &bdquo;möglicherweise in Phasen“ geplant, so die ZvB Quartier GmbH und die Stadt in ihrer gemeinsamen Erklärung. Ergänzend würden &bdquo;moderne und großzügige Parkmöglichkeiten“ geschaffen, die den Parksuchverkehr auf der Friedenstraße beruhigen könnten. Geplant ist ein neues Parkhaus. An der Friedenstraße ist auch ein Hotel-Neubau vorgesehen, der wohl von der Kette &bdquo;Motel One“ betrieben werden soll. Die ZvB spricht von &bdquo;mehreren Nutzern“. Mit einem Abschluss der Projektentwicklung in diesem Bereich werde bis 2026 gerechnet. Grün und nachhaltig &bdquo;Die Themen Aufenthaltsqualität und zukunftsorientierte Angebote werden im Fokus der Projektentwicklung bleiben“, heißt es weiter. Selbstverständlich würden Nachhaltigkeitskonzepte wie energieeffiziente Sanierung, effizienter Verbrauch, Photovoltaik oder Begrünung Teil der Konzeption sein. Bereits seit zwei Jahren werde an den Details gefeilt. &bdquo;Bis zuletzt gab es Varianten der Projektentwicklung mit und ohne Galeria.“ Alle Beteiligten hätten versucht, &bdquo;sinnvolle Lösungen für ein langfristiges Fortbestehen von Galeria zu erarbeiten.“ Eine Einigung habe aber nicht erzielt werden können. Entsprechend habe Galeria von seinem Recht Gebrauch gemacht, den laufenden Mietvertrag, der frühestens Mitte 2026 geendet hätte, aus der Insolvenz heraus zu kündigen. Das Insolvenzverfahren bei Galeria ist unterdessen offiziell zum 31. Mai abgeschlossen worden.

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