Bielefelder Tennishalle abgerissen: 36 neue Mietwohnungen werden bald vergeben

Bielefeld. Wo vor etwa einem Jahr noch die alte, asbestbelastete Tennishalle stand, geht’s jetzt in große Schritten voran mit dem neu geplanten Wohnkomplex. Auf dem gut 5.000 Quadratmeter großen Grundstück an der Elverdisser Straße 29a baut Architekt Frank Stopfel vier helle, moderne Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 36 Wohnungen. Das Besondere: Sie werden alle vermietet – und sind noch zu haben. &bdquo;Die Vermietung startet offiziell Mitte Juni“, sagt Immobilienmakler und Hausverwalter Bernd Stopfel, der das Projekt zusammen mit seinem Bruder stemmt. Im Oktober, spätestens November, sollen die ersten Mieter in die 65 bis 145 Quadratmeter großen Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen – alle mit Balkon oder Terrasse zur Gartenseite hin – einziehen können. &bdquo;Zumindest im ersten Haus“, ergänzt Bernd Stopfel. Zum Jahresende sollen dann alle vier Häuser mit jeweils neun Wohnungen fertiggestellt sein. Mit der Fertigstellung des letzten Dachstuhls feierten die Brüder jetzt Richtfest. Die Tradition gäbe es heute längst nicht mehr überall, vor allem nicht bei größeren Projekten. Überall werde gespart. &bdquo;Aber uns war es ganz wichtig, noch mal die Leistungen der Handwerker und aller Beteiligten zu würdigen und auch die Nachbarn einzuladen“, sagt Frank Stopfel. Das Grundstück habe eine interessante Geschichte, ergänzt der Architekt, dessen Büro im vergangenen Jahr 100-jähriges Bestehen feierte. Wo heute die Kirche der Mennonitischen Gemeinde steht, habe die einstige Eigentümerfamilie früher eine Gaststätte betrieben. In den 1970er Jahren seien dann Tennisplatz und -halle gebaut worden. Ladesäulen für Elektrofahrzeuge, abgeschlossene Fahrrad-Stellplätze &bdquo;Das Grundstück der Tennisplätze wurde dann 2010 verkauft und mit 22 Doppelhäusern bebaut“, berichtet Frank Stopfel. Die alte, asbestbelastete Halle in der Mitte blieb. &bdquo;2018 wurde sie uns dann zum Kauf angeboten“, ergänzt sein Bruder. Die Frage sei gewesen: Was kann man hier bauen? Wohnungsbau, klar. Um Zeit, Baukosten, aber auch Materialressourcen zu sparen, plante Stopfel eine mittig im Quartier eingefügte Wohnanlage mit vier jeweils dreigeschossige Mehrfamilienhäuser, aber ohne Tiefgarage und Keller. &bdquo;Wir habe hier ausreichend Platz, so konnten wir in die Breite planen, mit großzügigen Hauswirtschaftsräumen.“ Die vier jeweils autarken Häuser sind baugleich, stehen aber spiegelverkehrt und gedreht auf dem Grundstück. So sei in der Mitte, zu den großflächig verglasten Treppenhäusern hin, ausreichend Platz für oberirdisches Parken, inklusive Ladesäulen für Elektrofahrzeuge. Auch überdurchschnittlich viele abgeschlossene Fahrrad-Stellplätze – rund 100 Stück – gibt es. Außerdem viel Grün auf dem Gemeinschaftsgrundstück: Obst- und Laubbäume, ein großer Spielplatz mit Sandfläche und Sitzgelegenheiten für alle Generationen, und auch eine Wildblumenwiese. KfW-40-Standard und die damit verbundenen Fördergelder gestrichen &bdquo;Wir hätten schon mindestens zwei Jahre eher alles hier fertighaben können“, sagt Stopfel. Bereits 2020 sei die Bauvoranfrage genehmigt worden. Obwohl auf dem Grundstück ein Wegerecht eingetragen war, habe sich die Regelung dazu sehr lange hingezogen. Das könne deutlich besser und konstruktiver und weniger kompliziert laufen. Dann kam Corona, Bau- und Energiekosten stiegen. Und von heute auf morgen habe dann auch noch Wirtschaftsminister Habeck im Februar 2020 den KfW-40-Standard und die damit verbundenen Fördergelder gestrichen. &bdquo;Das waren für uns 1,2 Millionen, die dann ganz plötzlich zusätzlich zu den Kostensteigerungen wegfielen“, berichtet Frank Stopfel. &bdquo;Wie lässt sich das kompensieren?“, fragten sich Brüder. Wärmepumpe und -dämmung, Dreifachverglasung und Photovoltaik: &bdquo;Gemeinsam mit den Handwerkern haben wir Lösungen erarbeitet, trotzdem weiterhin hier energieeffizient und solide zu bauen“, sagt Stopfel. Die Warmmiete betrage je nach Wohnung 12,50 bis 13,50 Euro pro Quadratmeter. Alle sind barrierefrei. Lediglich in die obere Etage der großen Maisonettewohnungen in die Dachgeschosse gelangt man nur über eine Treppe.

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