Außergewöhnliche Immobilie in Bielefelder City wird verkauft

Bielefeld. Der mächtige Bau am Niederwall gehört zu den markantesten Gebäuden der Bielefelder Innenstadt. Kein Haus gleicht dem seinerzeit hochmodernen Bürohaus mit seiner außergewöhnlichen Fassade aus rotschwarzem Granit. Derzeit versucht der Bielefelder Makler "Antje M. Diße Immobilienhandlung" das Objekt zu verkaufen - zu einem der am höchsten veranschlagten Verkaufspreise, die in den vergangenen Jahren in Bielefeld bekannt wurden. Als Kaufpreis ruft Diße für das fünfgeschossige Gebäude 7,15 Millionen Euro auf. Die jährlichen Mieteinnahmen liegen laut dem Makler bei rund 312.000 Euro. Insgesamt verfügt das Haus über 15 Gewerbeeinheiten, sowie 10 Außenstellplätze und 53 Tiefgaragen-Stellplätze. Die vermietbare Fläche beziffert Diße mit rund 3.400 m² - dabei reichen die Größen der Einheiten von 42 bis zu 523 m². Der Großteil der Flächen ist als Büro vermietet. Eines der beliebtesten Restaurants der Stadt Untergebracht sind in dem Gebäude, seinerzeit "Niederwallhaus" getauft, unter anderem die Dehoga-Geschäftsstelle, mehrere Versicherungsbüros und Anwälte, außerdem ein Spielcasino und das Steakhaus "Argentina", das seit fast 25 Jahren in Bielefeld ansässig ist und seit vielen Jahren in bekannten Bewertungsportalen vordere Plätze unter den Bielefelder Restaurants belegt. Zwei der Gewerbeeinheiten stehen laut Angaben in der Immobilienanzeige leer. Darüber hinausgehende Informationen zu dem Objekt gab es auf Anfrage von nw.de nicht. Am 16. April 1986 feierte der Bauherr, der damalige Actor-Immobilienfonds, Richtfest, fertiggestellt wurde der Bau im September desselben Jahres. An dem Fonds beteiligt waren seinerzeit 15 Teileigentümer mit 78 Teilhabern, die nicht nur aus Bielefeld stammten. Die damalige Actor-Unternehmensgruppe betreute damals den von der Firma Langenscheidt ausgeführten Hochbau und agierte auch als Vermieterin. Interessant: Die Bau- und Grundstückskosten für das Objekt waren in dem Fonds seinerzeit mit 19,25 Millionen D-Mark angegeben. Lage auf dem Markt für Büroimmobilien schwierig Laut aktuellem Quartalsbericht der französischen Großbank BNP Paribas ist die Lage auf dem Markt für Büro-Investmentimmobilien aktuell weiter schwierig. Schon Ende 2022 fielen die Umsätze in dem Bereich demnach massiv. Eine Entwicklung, die sich 2023 weiter fortsetze. Gründe seien vor allem die stark gestiegenen Zinsen, die die Finanzierung deutlich verteuern. Auch der anhaltende Trend zur Homeoffice-Arbeit lässt die Nachfrage stagnieren. Weiter führt offenbar die Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung zu Zurückhaltung auf Investorenseite. Betroffen seien von rückläufigen Investmentumsätzen allerdings in erster Linie Top-Städte wie Hamburg, Frankfurt und Köln. Das zeige sich auch daran, dass der Umsatzrückgang in Städten bis 250.000 Einwohnern lediglich 8 Prozent beträgt, wohingegen er sich in den großen A-Städten auf fast 78 Prozent beläuft. Akute Preissenkung in Bielefeld Schlägt sich diese Entwicklung auch in Bielefeld nieder? Eine akute Preissenkung könnte darauf hindeuten: Eine Bielefelder Großimmobilie, die derzeit zum Verkauf steht, das "Dreieckshaus" an der Jöllenbecker Straße 7, war zunächst für 4,35 Millionen Euro angeboten worden. Es ist nun - knapp 10 Prozent günstiger - für 3,9 Millionen Euro zu haben. Die Aussichten für den Markt bleiben insgesamt offenbar trüb: "Die Büro-Investmentmärkte werden auch in den nächsten Quartalen noch mit schwierigen Rahmenbedingungen zu kämpfen haben", heißt es bei BNP Paribas. Solange der Zinsgipfel nicht erreicht sei und keine Sicherheit bezüglich der wieder anziehenden Konjunktur bestehe, werde "der Findungsprozess eines für alle Seiten akzeptablen und fairen Preisniveaus" nicht vollständig abgeschlossen werden können. Offenbar liegen also die Preisvorstellungen auf Käufer- und Verkäuferseite derzeit so weit auseinander, dass die Zahl der Abschlüsse deutlich geringer ist, als in jüngerer Vergangenheit.

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