Großbaustelle am Klinikum Bielefeld: Haupteingang wird für Jahre verlegt

Bielefeld. Der einst so stille grüne Park rund ums Klinikum Mitte ist in großen Teilen nicht mehr wiederzuerkennen: Die rote Wegepflasterung, die sich in sanftem Schwung an Büschen und Rasen vorbei von der Teutoburger Straße Richtung Ehlentruper Weg schlängelte, ist verschwunden. Wer dort jetzt noch entlang möchte, findet sich in einem Durcheinander von Schlamm, tiefen Fahrspuren, Pfützen und Baucontainern wieder. Auch der ehemalige Mitarbeiterparkplatz an der Teutoburger Straße ist weg, an seiner Stelle erstreckt sich ein riesiges Brachgelände: Willkommen in der größten Baustelle am Krankenhaus Mitte seit Inbetriebnahme des Haupthauses Ende der 1980er Jahre. Im Frühsommer 2022 startete die grundlegende, 58 Millionen Euro teure Umgestaltung zunächst mit umfangreichen Tiefbauarbeiten. Sämtliche Versorgungsleitungen wurden erneuert. Parallel zum rotgeklinkerten Treppenaufgang zieht sich nun ein neues Schachtbauwerk, ein tiefer breiter Graben mit einem 10-Kilovolt-Kabel, über das die beiden Stadtbahnverläufe an der Detmolder Straße und der Oelmühlenstraße mit den Transformatoren auf dem Klinikgelände verbunden sind. "Die alte Leitung verlief quer übers Baufeld", erklärt Lars Matthiesen, Leiter der Abteilung Technik im Klinikum Mitte, und blickt über Freigelände. "Jetzt ist das alles fertig. Aber es war schon sehr aufwendig." Ab dieser Woche wird über der Erde richtig lebendig: Der bullige senfgelbe 50-Tonnen-Bagger, der bereits auf dem Klinikgrund geparkt ist, wird das Brachgelände auf das tiefer liegende Niveau des Bettenhauses bringen und die Baugrube vorbereiten. Der Boden wird per Lkw über die Teutoburger Straße abtransportiert. Anfang Mai sollen die Rohbauarbeiten für den Erweiterungskomplex, das neue, ein wenig verschachtelte dreigeschossige Notfall- und Intensivmedizinische Zentrum (NIZ), beginnen. Ganz oben entsteht auf 2.890 Quadratmetern die Intensivstation, darunter, auf gleich großer Fläche, die neue Notaufnahme. Das Untergeschoss ist für die Technik, für Taxenumfahrten und Stellplätze vorgesehen. Vorn wird eine 525 Quadratmeter messende Wagenhalle für die Rettungsfahrzeuge angegliedert. Neuer Haupteingang An der linken Seite des Komplexes entlang wird sich die ebenerdige neue Eingangshalle bis zum Altbau ziehen. Durch sie gelangen die Besucher von der Teutoburger Straße in das Klinikgebäude, über Rolltreppen und Fahrstühle kommen sie in die oberen Etagen. Die alte Treppenanlage wird in den nächsten Wochen abgerissen. Die "Rosti"-Figuren darauf werden eingelagert und später wieder aufgestellt. Verschwinden wird Ende Mai auch das auffällige runde Fluchttreppenhaus, das sich Richtung Ehlentruper Weg an der Fassade hochwindet. Künftig werde der Fluchtweg weiter hinten, übers Flachdach und über eine Gerüstkonstruktion nach unten verlaufen, erklärt Matthiesen. Dafür seien noch Anpassungen im Inneren notwendig. Stehen bleibt der separate schmutziggrüne Aufzug. "Aber er wird saniert und verschönert." Neue Eingänge ins Klinikum Bielefeld Derzeit werden vor und hinter dem Klinikum die Interimszugänge vorbereitet. Im dunklen Durchgang unter dem Hauptfoyer werden Mitarbeiter, Besucher und Patienten ins Gebäude gelangen, bis die gesamte Bauphase 2025/26 abgeschlossen ist und der neue Haupteingang geöffnet werden kann. Dort war bislang nur ein kleiner Eingang fürs Personal. Innen fehlt noch der Empfangstresen, an dem vorbei man künftig über Treppen oder Aufzüge zur bekannten Anmeldung in den oberen Bereich kommt. Taxen und Krankenwagen fahren das Klinikum künftig von der Eduard-Windthorst-Straße an. Dort kommen zudem die Bauarbeiten für das neue Studierendenhaus gut voran, das im Sommer 2024 fertig sein soll. Damit der Rettungsdienst nicht behindert wird, darf an der schmalen Straße bis zum Umbauende nur noch einseitig geparkt werden. Rund 25 Stellplätze werden deshalb gestrichen. "Die Anwohner sind schon informiert", versichert Matthiesen. Fehlender Parkplatz am Krankenhaus Auch am Klinikum wird die ohnehin prekäre Parksituation durch den Wegfall des Mitarbeiterparkplatzes an der Teutoburer Straße weiter verschärft. Die Betroffenen bekommen Ersatzplätze im Parkhaus, die dafür allerdings wiederum von den Besuchern nicht mehr genutzt werden können. "Das ist echt schwierig", räumt Matthiesen ein. Perspektivisch werde deshalb überlegt, das Parkhaus durch 100 Plätze zu erweitern. Aber das kann noch dauern.

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