Dramatisch: Feuerwehr rettet Menschen aus brennendem Haus in Bielefeld

Bielefeld. Dramatische Momente am Freitagabend, 27. Januar, an der Heeper Straße. Gegen 22.10 Uhr bricht in einem der oberen Geschosse eines Wohn- und Geschäftshauses ein Feuer aus. Offenbar breiten sich die Flammen innerhalb kürzester Zeit aus. Schnell schlagen die Flammen meterhoch in den Nachthimmel. Zahlreiche Notrufe gehen zu diesem Zeitpunkt bei der Leitstelle ein. Denn teilweise sind noch Menschen im dritten Obergeschoss und im Dachgeschoss in ihren Wohnungen eingeschlossen. Panische Hilfeschreie sind zu hören. Das Treppenhaus ist durch Flammen und Rauch unpassierbar. Die sofort zum Brandort geeilten Einsatzkräfte der Feuerwehr eilen den Menschen zu Hilfe und retten sie über ihre Drehleitern und Steckleitern im Innenhof ins Freie. Fluchtweg für die Bewohner abgeschnitten, Feuerwehr Bielefeld in größter Eile Wie die Polizei vor Ort mitteilte, meldeten die ersten Anwohner Flammen und dichten Rauch vom Dach des Hauses zwischen Otto-Brenner-Straße und der Eisenbahnbrücke. Da schon drang aus den Fenstern in den Obergeschossen dicker schwarzer Rauch. Ein Großteil der Bewohner konnte sich selbst ins Freie retten. Weil aber Flammen und Rauch auch ins Treppenhaus gedrungen waren, gab es für die Bewohnern der oberen Etagen keine Chance, sich zu retten. Der Weg ins Freie war abgeschnitten. In diesen Minuten herrschte größte Eile bei den Rettern und Panik bei den Betroffenen. Notärzte und Rettungssanitäter an der Heeper Straße im Einsatz Die Retter brachten nun so schnell es möglich ist, Steckleitern hinter dem Gebäude und zwei Drehleitern auf der Heeper Straße in Stellung, um die Menschen oben aus ihren Fenstern ins Freie zu retten. Ein Weg durchs Treppenhaus war zu diesem Zeitpunkt auch für die besonders geschützten Feuerwehrleute nicht mehr möglich. Für die Menschen in den Wohnungen waren es schier endlose Minuten, bis endlich die Leitern an ihre Fenster herangefahren kamen. Nachbarn und Angehörige unten an der Straße waren in heller Aufregung. Laut Polizei wurden die eingeschlossenen Bewohner im Rettungskorb der Drehleiter in Sicherheit gebracht. Wie die Feuerwehr am Samstag mitteilte, wurde der Weg ins Freie aber auch durch die flexiblen Steckleitern im Innenhof ermöglicht. Dort war es den Rettern möglich, über das Dach eines Anbaus bis ins dritte Geschoss hinaufzukommen. Es ist den Bielefelder Rettern zu verdanken, dass niemand zu Tode gekommen ist Auf diese Weise konnte das Haus schließlich vollständig evakuiert werden, obwohl der Dachstuhl mittlerweile in vollen Flammen stand. Offenkundig war es dem sehr guten Zusammenspiel aller beteiligten Einsatzeinheiten zu verdanken, dass hier niemand zu Tode gekommen ist. Die Einsatzkräfte sprachen am späten Abend von sieben Verletzte unter den Betroffenen. Eine 61-jährige Bewohnerin wurde so schwer verletzt, dass sie in eine Spezialklinik für Brandverletzte nach Dortmund gebracht werden musste, hieß e ergänzend am Samstag von Feuerwehrsprecher Jörn Bielinski. Die übrigen Verletzten kamen zur weiteren Versorgung ins nahe gelegene Klinikum Mitte. Mehrere Notärzte und zahlreiche Rettungswagenbesatzungen waren inzwischen zum Einsatzort geeilt. Die Betroffenen, die sich unverletzt ins Freie retten konnten, kamen in einem geheizten Bus unter, den MoBiel bereitgestellt hatte. Für die Versorgung und Betreuung dieser Menschen hatte die Einsatzleitung zusätzlich noch eine 20-köpfige Schnell-Einsatz-Gruppe hinzugeholt. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Hilfsorganisationen unterstützten den Rettungsdienst bei diesem Großeinsatz tatkräftig und gewährleisteten die Betreuung der Evakuierten. 20 Bewohner verlieren in den Flammen Hab und Gut Parallel hatte sich die Feuerwehr längst an die Brandbekämpfung gemacht. Mit reichlich Wasser gingen die Einsatzkräfte über die Drehleitern, später auch über das Treppenhaus gegen die Flammen vor. Die Feuerwehr war mit zahlreichen Einheiten der Berufsfeuerwehr, aber auch mit mehrere Löschabteilungen der Freiwilligen Feuerwehr vor Ort. Mehr als 130 Feuerwehrleute waren bis spät in die Nacht im Einsatz. Update, Samstag, 10 Uhr: Um 23.50 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, für die Beobachter unten auf der Straße waren keine neuen Funken und aufkeimende Flammen mehr zu sehen. Drei Stunden nach Brandausbruch galt das Feuer als gelöscht. Ein Teil der Mieter konnte noch in der Nacht in ihre Wohnungen zurückkehren. Rund 20 Bewohner haben allerdings durch die Flammen Hab und Gut und ihre Wohnung verloren. Sie mussten für die Nacht bei Freunden unterkommen. Die Stadt half den meisten mit einer Notunterkunft aus. Korrektur: Keine Aggressionen, aber sehr aufgeregte Angehörige und Anwohner Die Heeper Straße musste zwischen Otto-Brenner- und Lohkampstraße für den Rettungs- und Löscheinsatz komplett gesperrt werden. Die Polizei war mit zahlreichen Streifenteams vor Ort, um den Verkehr zu regeln, aber auch um den Rettern den Rücken für ihre Arbeit freizuhalten. Offenbar waren zu viele aufgeregte Angehörige direkt am Einsatzort. Die erste Information vom Abend, dass es Aggressionen gegen die Einsatzkräfte gegeben haben soll, konnte die Feuerwehr nicht bestätigen. Die Absperrung diente einzig dem Interesse, einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten. Die Feuerwehr ist am Samstagvormittag wieder zum Brandort zurückgekehrt. Offenbar drohten Glutnester wieder neu aufzuflammen. Die Kriminalpolizei wird nach Abschluss der Löscharbeiten die Ermittlungen zur Brandursache übernehmen.

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