Neue exotische Angebote und ein außergewöhnlicher Burger im Bielefelder Harms Markt

Bielefeld. Der Laden läuft. So lautet das Fazit von Patrick Miles, Projektleiter des Harms Marktes in der Altstadt. In diesem Frühjahr öffnete Bielefelds jüngster kulinarischer Hotspot an der Ritterstraße und probiert sich aus. Vielleicht nicht immer ganz im Sinne der verantwortlichen Erfinder vom Pioneers Club, dafür aber mit steigender Bekanntheit und einer Fokussierung auf die Stärken des Standorts für die verschiedenen Zielgruppen und Geschmäcker. Während die Anlauf-Phase im Frühjahr überschattet war von einer fehlenden Schanklizenz für die zentrale Bar, kurz vor dem Abschied des Betreibers lag die städtische Konzession dann endlich vor, gelang im Sommer der erste Ausflug in die Außengastronomie. So seien die wenigen Plätze durchweg gut besucht gewesen. "Für eine Expansion stehen wir im Austausch mit der Stadt", beschreibt Miles den Stand der Verhandlungen. Dem Sommer folgte dann ein "starker Herbst", wie er sagt, denn gerade bei Regen und Kälte kam den Altstadt-Besuchern das Dach überm Kopf sehr gelegen. Und der Winter jetzt? "Der Weihnachtsmarkt verursacht natürlich eine Delle, doch nach den ersten zwei Wochen geht es schon wieder - diese Entwicklungen sind ja auch für uns wichtige Erfahrungen". Dasselbe gilt für die Gastronominnen und Gastronomen der ersten Stunde, von denen die meisten als Anfänger an den Start gingen und sich bis heute wacker behaupten. Dabei gab es einige Korrekturen an den Konzepten und auch erste Geschäftsaufgaben. Neue Namen im Harms Markt Die Sonnenkinder versuchen sich seit dem Sommer schräg gegenüber auch in Sushi. Wo das "Diplomat" mit seinen Konzept der edlen Schnittchen scheiterte, kredenzen die New York affinen Freunde des Streetfoods eine kuriose Eigenkreation, den in der Stadt wohl einmaligen Sushi-Burger. Die Reisbombe biete alles, was die kalte japanische Küche ausmacht, zum Fisch eben auch den Wakame-Algensalat. Eine kleine Metamorphose vollzog das "Bie Food" - seit ein paar Wochen heißt es "Bra Food" und huldigt jetzt konsequent der brasilianischen Küche, ursprüngliche Heimat der beiden Schwestern, die den Stand betreiben. Auch das "My Manti" verabschiedet sich nach nur kurzer Zeit schon wieder von seinem Namen und bietet die beliebten türkischen Teigtaschen jetzt an unter dem Label "Omas Küche" - und zubereitet werden die kleinen Köstlichkeiten im einstigen "Bulgor Friko". Der Stand fungiere als Küche, sagt Miles. Und drei weitere Stand-Betreiber verabschieden sich aus dem Reigen der ursprünglich 20 Newcomer: Sowohl das "Chicorée" wie auch das "Tacocito" sind bereits geschlossen und werden zum Ende des Jahres ganz verschwunden sein. Das sei das große Risiko von Start ups, sagt der Projektleiter aus dem Hause des Pioneer Clubs: "Stehen die Standbetreiber selbst in der Küche und erkranken, dann hat das oft dramatische Konsequenten." Trotzdem halte das Team am Konzept fest, dass keine Ketten ins Haus kommen, sondern echte Pioniere. Harms Markt als expandierende Event-Location Wegen der beiden leeren Stände stehe man in Verhandlungen mit Interessenten, so Miles. Der Abgang des "Fhain" auf der hinteren Fläche des Harms Marktes sei ebenfalls bedauerlich, doch suche man an der Stelle keinen Nachfolger, weil das gesamte Areal zukünftig anders genutzt werden solle: "Wir waren selbst davon überrascht, dass der Harms Markt so gut als Event-Location funktioniert", sagt Miles. So seien die Flohmärkte "überraschend gut " angenommen worden und die Überlegung gehe dahin, in der kommenden Saison spezielle Themen-Flohmärkte anzubieten wie Kindersachen oder Spiele. Das erfolgreiche Format der After Work Partys mit DJ-Sessiosns werde auf jeden Fall fortgesetzt und ausgebaut, ebenso das Kultur-Programm mit Auftritten von Musikanten aus der Singer/Songwriter-Szene. Dafür gebe es die kleine zentrale Bühne oder den hinteren Bereich des Marktes, der bisher vorzugswesie von Arbeitsnomaden als Coworkspace mit freiem Wlan genutzt werde sowie von Müttern mit ihren Kleinen, weil zwischen Spielfläche und Sofalandschaft noch reichlich Platz sei für die oft sperrigen Kinderwagen - auch solche Kriterien punkten in der Innenstadt.

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