Afghanische Küche und Disco: Das ist neu in Bielefelds größtem Foodcourt

Bielefeld. Zum Finale lässt Barchefin Celine Koppenhagen die Maracuja in die gefüllte Schale gleiten. Dort badet die halbierte Frucht im orangefarbenen Schaum, den die angehende Mixologin zuvor aus dem Cocktailshaker ins Glas gegossen hat – fertig ist der &bdquo;Pornstar-Martini“. &bdquo;Ich hänge mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich sage: Das wird der Cocktail des Sommers“, sagt Patrick Miles. Der Geschäftsführer des Harms-Marktes steht an der Globe-Bar, die bis Ende 2024 noch Lola-Bar hieß, und erzählt anlässlich des dritten Geburtstages des stadtbekannten Foodcourts von den Neuerungen der kommenden Saison. Die mit der Geburtstagsparty am Samstag, 5. April, beginnt. Zu dem Anlass feiere der Cocktail seine Premiere an der Bar, die seit diesem Jahr vom Harms-Markt selbst betrieben werde: &bdquo;Praktisch unser Herzstück“. Das bedeute Cocktails für die kosmopolitische Trinkkultur, Bier aus der lokalen Manufaktur und endlich eine Siebträgermaschine für Espresso und Co. Wer auf Stempel steht, kann diese auf einem Kärtchen sammeln, um später mit der Golden-Globe-Card exklusive Specials zu genießen. Welche genau, daran werde noch gearbeitet. Genauso wie an Formaten für weitere Events. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Harms Markt (@harmsmarkt) Neben den längst etablierten Veranstaltungen wie After-Work-Party, Flohmarkt und Esszimmer-Konzert gebe es mittwochs mittlerweile einen Brettspiele-Treff in Kooperation mit der Buchhandlung Thalia. &bdquo;Das wird von den Gästen gut angenommen“, sagt Miles. Kein Mensch-ärgere-dich-nicht-Gedöns, sondern die neuesten Angebote kämen auf den Tisch – ein Testmarkt für Thalia inklusive kulinarischem Ambiente. Während diese Form der Freizeitgestaltung primär sitzend und an Tischen stattfinde, heiße das Kontrastprogramm dazu &bdquo;Extrem Tanzbar“ und sei eine Kooperation mit dem Café Europa. Disco-Premiere im Harms-Markt mit DJ Herrr Stuke .responsive23-pM7tGBLScvssyMoz-map-harms-markt { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-pM7tGBLScvssyMoz-map-harms-markt { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-pM7tGBLScvssyMoz-map-harms-markt { padding-top: 142.86%; } } Erstmals am 17. Mai werde sich der Harms in eine Disco verwandeln: Tische und Stühle machen Platz fürs Publikum, das sich zum Sound von DJ Herrr Stuke bis Mitternacht in der Altstadt austobt, um dann die Location zu wechseln und am Jahnplatz weiterzufeiern, bis die Sonne wieder aufgeht. So probiere und positioniere sich das internationale Esszimmer auch als Wohnzimmer, wobei der Fokus auf die Kulinarik erhalten bleibe: &bdquo;Unser jüngstes Mitglied in der Harms-Familie ist das afghanische Restaurant Ariana“, berichtet Miles und weist den Weg zur Kochnische. Lesen Sie auch: Verkaufsoffener Sonntag in Bielefeld: Das ist das Programm in der Bielefelder City Dort schneidet Helay Saidi gerade Zwiebeln und wacht über die mehrstöckigen Gartöpfe, in denen die mit Hack gefüllten Teigtaschen namens Mantu im heißen Dampf liegen. Daneben kocht Reis in einem ebenso imposanten Pott, zusammen mit Karotten und Rosinen und Lammfleisch für das traditionelle Gericht &bdquo;Qabeli-Pallau“. Die Chefin schwört bei der Zubereitung der traditionellen Speisen auf ein Minimum an Gewürzen: &bdquo;Als studierte Chemikerin weiß ich ja, wie die Aromen funktionieren“, sagt sie und zählt auf, welche Kräuter und Knollen akzeptiert sind in ihrer Küche: Koriander, Kümmel, Minze, Knoblauch und Ingwer. 2015 sei sie mit ihren Kindern aus Afghanistan geflüchtet, weil sie für die Familie keine Perspektive gesehen habe. Da bereits Verwandte in Deutschland lebten, ein Onkel praktiziere als Arzt in Kassel, ein zweiter wohne in Hamburg und ihre Schwester sogar in Bielefeld, hatte sie angenommen, auch dort leben zu können. Das aber dauerte sieben Jahre, denn das Bundesamt für Migration quartierte sie prompt in Stuttgart ein. Was den kulturellen Vorteil besaß, dass sie gleich eine deutsche Variante der Mantus kennenlernte: die schwäbischen Maultaschen. Die vegetarische Version heißt Aschak, die frittierte Sambosa und die gebratene Bolani. Habibi-Bäckerei und Balkan-Grill als neue Mieter Auch wenn die traditionelle Küche mit Lamm, Kalb und Huhn, gegrillt oder gebraten, ziemlich fleischlastig sei, so gebe es frische Pflanzenkost als Suppe oder Salat, erklärt die Akademikerin. Ihren Bachelor in Chemie habe die Behörde anerkannt, ihren Management-Master allerdings noch nicht, dafür müsse sie noch ein Jahr studieren und den C1-Sprachnachweis erbringen. Und weil das als Mutter von fünf Kindern nicht so einfach sei, habe die Familie zusammengelegt und helfe kollektiv beim Projekt &bdquo;Ariana“. Lesen Sie auch: &bdquo;Anaar“ heißt Bielefelds erstes afghanisches Restaurant: Das steht auf der Speisekarte So habe die Region um Afghanistan seit dem Altertum geheißen, als Bildung als hohes Gut galt und auch Frauen alle Freiheiten genossen. Und die afghanische Community in der Harmsfamilie werde weiter wachsen, sagt Miles: Im Mai wolle die Habibi-Bäckerei täglich frisches Brot backen, als Nachfolgerin für die aus Gesundheitsgründen geschlossenen Mannifaktur. Und neben der Bäckerei sei Platz für einen kleinen Balkan-Grill, an dessen Namen die Betreiber noch arbeiten. Vielleicht kommt die finale Idee ja am Samstag auf der Geburtstagsparty. 📱 News direkt aufs Smartphone: Hier finden Sie den kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW-Bielefeld

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