Wechsel in der Gastronomie Bekanntes Bielefelder Restaurant schließt - 18-Jährige eröffnet am Standort neues Lokal

Bielefeld. Plötzlich ging es ganz schnell: Zu Wochenbeginn wurden im Restaurant &bdquo;Palast Italia“ an der Arndtstraße noch Pizzen verkauft – mit Sonderangebot &bdquo;3 für 25 Euro“ – ein paar Tage später weisen ein paar Metallic-Luftballons, drapiert an einem Werbeaufsteller, darauf hin, dass an dieser Stelle etwas Neues eröffnet. Das Restaurant &bdquo;Tandoori Masala“ verwöhnt ab sofort seine Gäste mit exotischen Gaumenfreuden. Manvir Kaur ist die neue Pächterin im Erdgeschosses des Eckgebäudes Hausnummer 54. Ganz schnell ist so aus einem Italiener ein Inder geworden. &bdquo;Ganz so schnell auch wieder nicht“, erklärt Manvir, &bdquo;schon im Oktober habe ich die Verträge unterzeichnet“. Sie hatte ihren Eltern schon immer gerne in die Töpfe geschaut Für die 18 Jahre junge Jung-Gastronomin ist es ein Abenteuer, ein Sprung ins kalte Wasser, aber: &bdquo;Ich mag die Selbstständigkeit“, sagt sie über sich. Und sie kocht gerne, hatte ihren Eltern schon immer gerne in die Töpfe geschaut, diese kamen aus Nordindien nach Deutschland. Manvir ist in Bielefeld aufgewachsen, hat in der Gesamtschule Schildesche ihren Realschulabschluss gemacht, sogar mit &bdquo;Q-Vermerk“. &bdquo;Aber mein Abi wollte ich gar nicht machen“, erinnert sie sich – &bdquo;lieber was Eigenes“. Die Gelegenheit, die Pacht-Nachfolge von Enzo Akbulut, der an gleicher Stelle fast vier Jahre lang nicht nur Pizzen, auch gehobene italienische Küche anbot, anzutreten und die Räumlichkeiten mit 60 Sitzplätzen zu übernehmen, ließ sich Manvir nicht entgehen. Indische Küche ist in Bielefeld unterrepräsentiert Natürlich hat sie im Vorfeld den Markt sondiert und festgestellt: indische Küche ist in Bielefeld unterrepräsentiert. In ihrer Stadt hat sie nur zwei Läden gefunden. Ihr Alleinstellungsmerkmal: die nordindische Küche! Manvir gibt eine Erklärung für den lukullischen Laien: &bdquo;In Nordindien wird weniger mit Kokos gearbeitet“. Die umfangreiche Speisekarte des &bdquo;neuen Inders“ weist zahlreiche vegetarische Gerichte auf, mehr als mit Hähnchen, Lamm oder Fisch. Auch diverse Speisen mit Garnelen stehen auf der Karte. &bdquo;Die meisten vegetarischen Angebote können wir auf Wunsch auf vegan zubereiten“, ist Manvir Kaur überzeugt von den Künsten ihrer beiden indischen Köche. Sie selbst teilt sich die Arbeit im Service mit einer Kollegin. &bdquo;Tandoori Masala“ heißt frei übersetzt übrigens &bdquo;würziger Ofen“. Sie ist überzeugt von den Künsten ihrer beiden indischen Köche Auch dieser Ofen in der Küche des Restaurants ist eine Besonderheit. Es ist ein Lava-Ofen aus Indien, in ihm werden auch acht verschiedene Sorten Brot gebacken und angeboten. Ein weiteres Novum in der Bielefelder Gastro-Welt ist der cremige und fruchtige indische Joghurt-Drink &bdquo;Mango Lassi“, den das &bdquo;Tandoori Masala“ auf der Getränkekarte hat – ähnlich wie das bekannte türkische Ayran, nur eben mit Tropenfrucht. Die Speisen im Restaurant werden fast ausschließlich in rubinrot funkelnden Metallschalen serviert, typisch indisch eben. Ebenso typisch ist die Schärfe der indischen Küche, die Würzmischung Garam Masala beispielsweise ist laut ayurvedischer Heilkunde geeignet, &bdquo;den Körper zu erhitzen“. &bdquo;Aber“, so lenkt Manvir Kaur schnell ein, &bdquo;wir können auf Wunsch auch milder“. Auch hier vertraut sie voll und ganz ihren beiden Köchen. Ein weiteres indisches Restaurant in Bielefeld steht in den Startlöchern. An der Kreuzstraße im &bdquo;Urban Masala“ wird bald Street Food vom Subkontinent serviert – dort aber eher südindisch.

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