Die Löwen sollen zurück auf die Sparrenburg

Bielefeld. Dass die Sparrenburg einmal von zwei Löwen &bdquo;bewacht“ wurden, ist vielen nicht mehr in Erinnerung. Doch zwei alte Sandsteinfiguren saßen links und rechts vorm Tor zum Innenhof – bis 2010. Zum Schutz vor weiterer Verwitterung ließ die Stadt sie entfernen, um sie zu sichern. Seitdem lagern sie im Magazin des Historischen Museums im Keller des Lenkwerks am Stadtholz, in Folie verpackt. Bald sollen sie wieder gezeigt werden. Ihr Zustand verrät, dass sie lange draußen Regen, Sturm und Frost trotzen mussten. Die Konturen sind eher nur noch schwach zu erkennen. &bdquo;Sieht eher aus wie ein Mops“, frotzelte CDU-Bezirksvertreter Jan-Helge Henningsen. Doch gerade er und sein Parteifreund Hartmut Meichsner setzten sich dafür ein, dass die historischen Figuren nicht in Vergessenheit geraten. Doch die Stadt tat sich bisher schwer, eine Lösung zu finden. Denn klar ist, dass sie schnell weiter zerbröseln würden, wenn sie ständig Wind und Wetter ausgesetzt sind. Aber ihre Grundsubstanz ist noch so, dass die Fachleute davon ausgehen, dass die Figuren in geschütztem Raum erhalten werden können. Die Bezirksvertretung Mitte sprach sich deshalb jetzt – sogar mit breiter Mehrheit von Grünen, CDU, SPD und Linken, dafür aus, zu prüfen, ob sie für die Öffentlichkeit wieder sichtbar gemacht werden können. Gut sichtbar und geschützt Und bei einem Ortstermin fanden die Politiker sogar einen Standort, den auch die Fachleute vom Immobilienservicebetrieb der Stadt für denkbar halten: Die Löwen könnten im Turm direkt neben der Treppe zum Aufstieg platziert werden – gut sichtbar und geschützt. So könnten viele Besucher die Figuren sehen. Allerdings gibt es noch einige Hürden zu überwinden: So steht dort ein Gitter im Weg. Und die Löwen müssten heile zur Burg kommen. Die Löwen-Befürworter sind zwar erleichtert, dass sich etwas tut. Allerdings hätten sie sich auch bessere Standorte vorstellen können, etwa im neuen Besucherzentrum am Burgtor als Ersatz für die Ritterrüstung dort oder im Innenhof neben der Sandstein-Skulptur der Diana, der römischen Göttin der Jagd. Auch die könnte aus der Zeit des Barock stammen, sagt Meichsner. Allerdings ist die Herkunft von Löwen und Göttin bisher nicht eindeutig geklärt. Es ranken sich Spekulationen darum. Ob sie wirklich aus dem 17. Jahrhundert, der Barock-Zeit stammen, bleibt fraglich. Dass die Löwen von Anfang an auf der Burg waren, scheint eher unwahrscheinlich. Sie könnten vorher in der Altstadt oder in Gärten unterhalb der Burg gewesen sein. Vermutlich fanden sie um das Jahr 1900 eine neue Bleibe auf der Festung. Kopf abgebrochen Allerdings hatten sie es da nicht leicht. Vor dem Tor setzten ihnen nicht nur Wind und Wetter zu, sondern sie wurden immer wieder beschädigt. 2008 war bei einem Löwen der Kopf abgebrochen. Ein Steinmetz restaurierte die Figur, eher sie wieder in ihren angestammten Platz konnte. Der Fachmann schätzte, dass sie Plastik aus Teutoburger Sandstein rund 350 Jahre alt sei: &bdquo;Bielefelder Barock“. Und er vermutete, dass sie früher eher unter einem Dach gestanden hätte, so gut sei Substanz. Sonst wäre sie ungleich stärker verwittert gewesen. Der Steinmetz stellte zudem weitere Schäden fest, denn Kopf und Hals seien schon von Klammern zusammengehalten worden. Auf dem Rücken fand sich kunststoffhaltiges Material, das nicht älter als 60 Jahre sein dürfte. Und an beiden Seiten zeigten sich Spuren von Projektilen, die wohl aus dem Krieg stammen müssten.

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