Aus für XXL-Weihnachtsmarkt im Bielefelder Süden - Neustart geplant

Eckardtsheim. Nie mehr wieder Eckardtsheimer Weihnachtsmarkt? Diese Ankündigung hat viele Menschen erschüttert. Der Schlussstrich wurde in kleinem Kreis beschlossen und hat für viel Frust und auch böse Stimmen gesorgt, die im Biergarten &bdquo;Eckardtsheim mittendrin“ laut wurden. Nun soll es doch wieder etwas geben: klein, überschaubar, in erster Linie für Eckardtsheimer und die dort lebenden Menschen mit Behinderungen. Ortschaftsreferent Edmund Geißler setzt einmal mehr auf ehrenamtliche Unterstützung – ob von Vereinen oder einzelnen Bürger. Tausende von Besuchern Der Weihnachtsmarkt in dem Sennestädter Stadtteil hatte lange Jahre ein ganzes Dorf zusammengebracht und stolz gemacht. Zu Recht, denn aus einer kleinen lokalen Veranstaltung, den die Eckardtsheimer Mitte der 70er Jahre am Freizeitzentrum begonnen hatten, war seit dem Umzug in die Dorfmitte 1996 ein einzigartiger integrativer Markt entstanden mit Kunst und Kultur für jedes Alter, viel Begegnung und Miteinander. Tausende von Besuchern aus der ganzen Region kamen alljährlich zu einem der schönsten Weihnachtsmärkte Ostwestfalens. Rund 100 Häuschen und Stände, viele von gemeinnützigen Initiativen und Ehrenamtlichen betrieben, reihten sich um die Kirchwiese. Riesenspenden für Hilfsprojekte &bdquo;Das gemeinsame Projekt war das Besondere an diesem Weihnachtsmarkt“, sagt Horst Lange, der fast 20 Jahre die Kasse führte. Ziel war es auch, Geld zu erwirtschaften für ein Projekt in ärmeren Ländern. Dabei steigerte man sich fast kontinuierlich. 2004 gingen 4.500 Euro Erlös nach Togo, 2008 10.000 Euro an das Welthaus Aids, 2014 kamen 22.150 Euro für die Äthiopienhilfe zusammen, 2016 die Rekordsumme von 26.000 Euro, mit denen zum zweiten Mal die Initiative des Sennestädters Tim Vinke im Kibera-Slum in Nairobi bedacht wurde. &bdquo;Insgesamt haben wir mit rund 220.000 Euro die halbe Welt beglückt“, berichtet Lange 400 Helfer im Alter von 5 bis 85 Etwa 400 Weihnachtsmarkthelfer im Alter von 5 bis 85 Jahren waren zuletzt im Einsatz, um das Fest zu ermöglichen. Vereine und Gruppen, darunter die Freiwillige Feuerwehr, die Zionsgemeinde und &bdquo;Freiräume“, waren tagelang im Einsatz. &bdquo;Da sind wir manchmal an unsere Grenzen gekommen“, sagt Winfried Fuhrmann, der viele Jahre den Markt mitorganisierte. &bdquo;Der Erfolg ist gleichzeitig unsere größte Hürde geworden“, bringt Geißler das Problem auf einen Punkt. Abrupter Stopp durch Corona Zuletzt brachte die Coronapandemie alle weiteren Planungen zu einem abrupten Stopp. Aufgrund seiner Größe sei der Weihnachtsmarkt zuletzt ordnungsrechtlich als Jahrmarkt eingestuft worden, das dafür geforderte Sicherheits- und Hygienekonzept sei schlicht nicht zu wuppen, sagt der Ortschaftsreferent. Zudem betreue die Stiftung Bethel in Eckardtsheim über 600 Menschen in stationären Einrichtungen, halte über 500 Arbeitsplätze für behinderte Menschen vor. Die seien ebenso wie die Mitarbeiter, die sie betreuten, besonders zu schützen. Künftiges "Adventliches Miteinander" An ein &bdquo;Weiter so“ nach der Pandemie war daher nicht zu denken, zumal heute niemand sagen könne, wie die Lage im Winter sei – auch künftig nicht, sagt Geißler. &bdquo;Aber weitermachen wollen wir auf jeden Fall.“ Oder eher: etwas Neues ausprobieren, in deutlich kleinerem Rahmen. Der inklusive Charakter soll erhalten bleiben, ebenso die tatkräftige Mithilfe der Ehrenamtler. Denn das neue &bdquo;Adventliche Miteinander“ ist in erster Linie für die Bewohner des Ortsteils und für die Menschen mit Behinderungen bestimmt, wie ein ganz normales Stadtteilfest. Geißler: &bdquo;Alle sollen ganz entspannt hingehen können.“ Mehr Infos bei der Ortschaftsversammlung Ein erstes Konzept soll am 21. September bei der Ortschaftsversammlung im Thekoasaal vorgestellt werden. Zur Diskussion, zum Austausch, zum Ideen-Sammeln. Geißler: &bdquo;Das muss sich entwickeln, und wir wollen alle dabei mitnehmen.“ Zeit genug ist auch, der Auftakt ist erst 2023 geplant. Und dieses Jahr? Da werde für den 3. Advent ab 15 Uhr etwas &bdquo;noch Kleineres, aber Feines“ überlegt, kündigt Geißler an. &bdquo;Ein adventliches Beisammensein bis zum Einbruch der Dunkelheit.“

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