XXL-Picknick in Bielefeld: Was ist eigentlich an den Heeper Fichten los?

Bielefeld. Mit Zitrone bleibe das Hühnchen schön saftig, verrät Tanja Abubaker. Aber mit dem Essen sind sie schon durch am Sonntagnachmittag. Jetzt gibt’s kurdischen Tee, dazu Pistazienkerne. Sie kämen fast jeden Sonntag aus Schildesche hierher zum Grillen an die Heeper Fichten, sagt ihr Mann Fuad. So wie auch viele Großfamilien, die die Wiese in eine bunte Outdoorküche verwandeln. Im Rauch des Grills sitzt Kamo Hasso auf einer Picknickdecke und formt aus frischem Teig Naan, irakisches Brot. Neben ihr bereiten andere Frauen dünne Brotfladen zu. Die Männer grillen Hähnchenfleisch, dass dann klein geschnitten zusammen mit Gurken und Tomaten aus eigenem Anbau in die Teigtaschen gefüllt wird. Auch sie kämen oft hierher, aber nicht immer mit ganz so vielen, berichtet Schahim Tschitscho, der in Stieghorst wohnt. Etwa 50 Mitglieder der Großfamilie sind gekommen, der Hauptanlass ihres Treffens ist diesmal allerdings ein trauriger: Khaled Kassems Mutter im Irak ist kürzlich gestorben. Da sei es schön, jetzt hier mit allen zusammen zu sein. Zuhause in der Wohnung sei dafür nicht ausreichend Platz. Etwas gemeinsam zu unternehmen, das nicht gleich wieder viel kostet Es sei so schön unkompliziert hier, ergänzt Familie Abubaker. Sohn Alian (13) finde schnell jemand zum Fußballspielen, Tochter Lina (10) mache entweder mit, &bdquo;oder ich spiele Volleyball oder schlage einfach nur Rad hier auf der Wiese“, sagt sie. Außer Haus zu essen, etwas gemeinsam zu unternehmen, das eben nicht gleich wieder viel koste, schätzt die Familie. Gerade jetzt, wo vieles deutlich teuer geworden ist. Habe man früher 60 Euro beim Discounter für einen Großeinkauf bezahlt, seien es heute 120 Euro, ergänzt Tanja Abubaker. &bdquo;Einfach raus aus der Wohnung in der Innenstadt, Platz haben, unbeschwert mit der Familie zusammen sein und den Sommer genießen, deshalb sind wir hier“, sagt Anita Surdulli, die gerade Feierabend gemacht hat. Seit 6.30 Uhr war sie im Einsatz in der ambulanten Pflege. Ehemann Burda, der als Platzpfleger beim Bielefelder Golfclub arbeitet, hat an diesem Sonntag frei und alles fürs Grill-Picknick vorbereitet. Nicht nur Campingstühle, den Grill, eine Strandmuschel zum Chillen und Lesen im Schatten hat er mitgebracht. Auch den Wohnzimmertisch. Im Vergleich zu einigen anderen, die Kochplatten aufgebaut und riesige Gasflaschen mitgeschleppt haben, ist das noch wenig. Dass alle ihren Müll mitnehmen, sei selbstverständlich. Die Stadt habe vor Ort nicht nur zwei Toilettenhäuschen, sondern auch extra große Mülltonnen aufgestellt. Bielefelder, die es drauf haben, den Sommer einfach zu genießen Sie seien die ersten heute gewesen, sagen zwei Freunde, schätzungsweise Ende 20, die mit freiem Oberkörper und Bierchen auf einer Bank im Sonnenschein sitzen und mit Techno aus ihrer Musikbox den orientalischen Klängen, die aus verschiedenen Richtungen über den Grillplatz schallen, Konkurrenz machen. Öffentliche Grillplätze gebe es viel zu wenig in Bielefeld, sagen sie. Da sei die Möglichkeit an den Heeper Fichten schon gut. Wassermelone? Einen frisch gebrühten Tee? Oder ein Fladenbrot mit Hähnchen, alternativ sogar extra vegetarisch, mit Tomate und Gurke: Nicht nur viel Platz zum Grillen und Chillen hat nw.de am Sonntag angetroffen. Auch viele offene, gastfreundliche Bielefelder, die es drauf haben, den Sommer einfach zu genießen. Öffentliche Grillplätze Nicht jeder verfügt zuhause über einen eigenen Grillplatz. Deshalb hat die Stadt öffentliche Grillplätze ausgewiesen. Hier gibt es einen Link zur Übersichtskarte, wo genau diese zu finden sind und Infos dazu, was sonst noch beim Grillen zu beachten ist: www.bielefeld.de/node/4127

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