Eltern erkämpfen mehr Sicherheit für ihre Kinder auf dem Schulweg

Bielefeld. Nachdem sich besorgte Eltern und Lehrer mehrfach zu Wort gemeldet und einen Bürgerantrag gestellt hatten, gab es noch einmal einen Ortstermin mit der Verwaltung. "Wir wollen das Böckmannsfeld weitgehend vom Baustellenverkehr frei halten", sagt Reiner Sander. Der Mitarbeiter des Amtes für Verkehr erklärt während der jüngsten Bezirkssitzung, dass ein großer Teil der Erschließung für das neue Baugebiet über das Düsterfeld und die Amboßstraße abgewickelt wird. Das Böckmannsfeld sei von der Spenger Straße aus für Lastwagen gesperrt. Dadurch werde auch die Fußgänger-Ampel nicht zusätzlich belastet. Weil die geschätzten zehn Lkw pro Tag jedoch den Schulweg überqueren müssen, soll ein Ordner in den ersten fünf Wochen dafür sorgen, dass es nicht zu gefährlichen Situationen kommt. Sander schätzt, dass die Tiefbauarbeiten fünf bis sechs Monate dauern. Da die Amboßstraße mit 60 Metern sehr schmal sei, würden sich Lkw-Fahrer vorher per Funk beim Ordner anmelden. Kanalarbeiten dauern fünf Wochen Um Ein- und Ausfahrt von der Beckendorf- in die Amboßstraße sicher zu ermöglichen, soll es im Einmündungsbereich ein absolutes Halteverbot geben. Dies soll die Sichtachsen sicher stellen und Platz zum rangieren für größere Fahrzeuge bieten. Wilhelm Aufderheide, Besitzer eines Geschäftshauses an der Beckendorfstraße, findet, dass auf Geschäfte zu wenig Rücksicht genommen wird. Auf seine Nachfrage räumt Sander ein, dass dabei zwei Stellplätze wegfallen könnten. Das Düsterfeld kann in den ersten fünf Wochen nicht befahren werden, weil dort Kanalbauarbeiten nötig sind. In der zweiten Bauphase, die zwischen 21 und 24 Wochen dauert, wird ein Einbahnstraßenverkehr eingerichtet. Der Verkehr fährt dann in die Amboßstraße hinein und durch das Düsterfeld hinaus. Während der Hochbauphase, die rund 18 Monate dauert, rechnen die Planer nur noch mit zwei Lastwagen pro Tag. "Je weiter der Rohbau fortgeschritten ist, desto kleiner werden die Gewerke und die Baustellenfahrzeuge", heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Schulweg muss gesichert werden "Vorrang bei der Planung hat, dass der Schulweg gesichert ist", sagt Bezirksbürgermeister Mike Bartels (SPD). Ein Anwohner möchte wissen, ob das Düsterfeld anschließend "saniert oder nur geflickt" wird. Reiner Sander erklärt, dass die Straße nach Abschluss der Bauarbeiten neu asphaltiert wird. Nachdem Dirk Tacke vom Büro Hempel und Tacke die Änderungen im Bebauungsplan erläutert hatte, votierten die Politiker mit einer Enthaltung für die Beschlussvorlage. "Statt ein Regenrückhaltebecken zu bauen, wollen wir das Siek bis zur Spenger Straße erweitern", sagt Tacke. Das Regenwasser soll sich dort sammeln und dann über einen mäandrierenden Bach in das Kanalnetz fließen. "Wir werten das Siek damit ökologisch auf", so der Planer. Auch die Pflanzung von Obstbäumen und Kopfweiden sei in dem 1,87 Hektar großen Plangebiet vorgesehen. Der Siekbereich werde auch als Ausgleichsfläche genutzt. Auf Nachfrage erklärt Dirk Tacke, dass im Gebiet rund 20 Wohneinheiten entstehen. "Gut, dass es keine Schottergärten und Gabionenwände gibt. Das Regenwasser wird vernünftig abgeführt. Der Entwurf gefällt mir sehr gut", sagt Klaus Feurich (Grüne). Auf Anfrage der CDU-Fraktion erklärt Reiner Sander, dass der endgültige Ausbau des Böckmanns- und Düsterfeldes in nächster Zeit nicht vorgesehen sei. Zudem seien dann Erschließungsbeiträge fällig, die zu 90 Prozent auf die Eigentümer umgelegt werden würden. Die Höhe richte sich nach den Grundstücksgrößen und der Zahl der Vollgeschosse.

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