Hier bekommen die Bielefelderinnen jetzt kostenlose Menstruationsartikel

Bielefeld. In einem Pilotprojekt der Ratskoalition von SPD, Grünen und Linken stellt die Stadt ab sofort kostenlos Menstruationsartikel zur Verfügung. Dazu wurden jetzt Spender für Binden und Tampons installiert. An zehn Standorten wurden können sich Frauen nun mit Tampons und Binden versorgen. Die Spender aus Edelstahl befinden sich in Toiletten im Neuen Rathaus (in der Bürgerberatung und im B-Flur des Erdgeschosses), in der Volkshochschule, im Tierpark Olderdissen, im Grünen Würfel am Kesselbrink, im Restaurant der Sparrenburg, in der Stadtbibliothek im 1. Obergeschoss, in der Oetkerhalle im Erdgeschoss, im Nordpark-Café, am lnformationspunkt auf dem Johannisberg und auf dem Sennefriedhof am Vorplatz des Verwaltungsgebäudes. Gegen die "Periodenarmut" Wie der Immobilienservicebetrieb der Stadt (ISB) mitteilt, werden die Spender im Zuge der regelmäßigen Reinigung von Reinigungskräften nachgefüllt. Im Nordpark und an der Sparrenburg übernehmen dies die dortigen Gastronomiebetriebe. Mit dem Projekt wolle man der "Periodenarmut" entgegenwirken, heißt es. Viele Frauen und Mädchen in Notlagen können sich die Menstruationsprodukte nicht leisten. Im kommenden Jahr soll nach der Testphase Bilanz gezogen und entschieden werden, ob das Projekt beibehalten wird.Ursprung des Projektes ist ein Antrag der FDP, auf drei weiterführenden Schulen als Pilotschulen auf Toiletten Binden und Tampons unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Die Umsetzung an den Schulen steht aber noch aus. Die Stadt wolle zunächst abwarten, wie das Projekt in den städtischen Gebäuden entwickelt. Danach soll es ein Konzept für alle weiterführenden Schulen und Förderschulen geben. So viel gibt eine Frau im Laufe ihres Lebens für Periodenprodukte aus Binden, Tampons, Slipeinlagen: Über Jahrzehnte hinweg haben Frauen einen hohen Verbrauch an Hygieneartikeln. Nicht nur, dass viele Frauen körperliche Beschwerden wie Bauch- oder Kopfschmerzen aushalten müssen - die Periode belastet auch den Geldbeutel. Doch wie viel kostet die Regel eigentlich? Laut der britischen &bdquo;Huffington Post“ gibt eine Frau im Laufe ihres Lebens etwa 18.450 Pfund, umgerechnet 20.700 Euro, für die Periode aus. Für die Studie wurden 2.134 Frauen im Alter zwischen 18 und 45 Jahren befragt. Das meiste Geld geben die Frauen für Binden (31 Prozent) und Tampons (24 Prozent) aus. Die Menstruationstasse machte einen Anteil von 6 Prozent aus. Neben den Hygieneartikeln kauften die Befragten auch neue Unterwäsche, Schmerzmittel und Schokolade. Die jährlichen Ausgaben belaufen sich der Umfrage zufolge auf rund 550 Euro. Mögliche Ausweitung des Projekts In der Pilotphase will die Stadt Bielefeld zunächst Erkenntnisse über die Akzeptanz und mögliche Folgeschäden sammeln. Nach rund einem halben Jahr wird dann über die Weiterführung und Ausweitung des Angebotes entschieden."Viele Gründe sprechen für die kostenlose Abgabe von Periodenprodukten. Das Angebot trägt auch zur Enttabuisierung des Themas bei. Menstruationsprodukte sind eine Voraussetzung, um am sozialen Leben teilzuhaben,“ heißt es bei den Grünen in Bielefeld.

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