Nun hat sich die Befürchtung bestätigt: Der ehemalige Rettungswagen, der eingesetzt wurde, um Hausbesuche mit PCR-Tests zu ermöglichen, wurde vorsätzlich angesteckt. Davon jedenfalls gehen laut Polizeisprecher Fabian Rickel die Brandermittler aus, nachdem jetzt das Sachverständigengutachtens zu dem Fall vorliegt. „Es gab keine Hinweise auf einen technischen Defekt“, so Rickel.
Der Staatsschutz ermittelt nicht
Der alte Rettungswagen war auf dem Gelände an der Meisenstraße zwar an die Stromversorgung angeschlossen, aber diese gilt nun nicht mehr als mögliche Brandursache. Die Kripo-Beamten sehen bisher auch keinen politischen Grund in der Brandstiftung: „Ein Hintergrund aus einer Corona-kritischen Szene ist nicht erkennbar“, sagt Rickel. Deshalb seien die Ermittlungen in dem Fall auch nicht an den Staatsschutz abgegeben worden. Geprüft werde ein solcher Hintergrund im Rahmen der Ermittlungen aber dennoch.
Vielmehr gehen die Ermittler davon aus, dass die Brandstiftung ein weiterer Teil einer langen Tatserie in Sieker ist. Allein auf dem Gewerbegelände brannte es dreimal in den vergangenen Wochen. Darüber hinaus brannten in Sieker und Mitte zahlreiche Papiertonnen, Container und schließlich an der Schweriner Straße sogar ein kompletter Reisebus.
Brandstifterserie: Opfer will sich Schlaf nicht nehmen lassen
Der Geschädigte, Franz Schaible von der Stiftung Solidarität, die das PCR-Mobil betreibt, will sich von dem Vorfall nicht beeindrucken lassen. „Seit einer Woche haben wir einen neuen Rettungswagen.“ Dieser werde jetzt als Sanitätsstation für die jüngst eingerichtete Flüchtlingsunterkunft eingesetzt. „Seit heute ist er sogar ganz neu beschriftet. Der Wagen sieht sehr gut aus“, sagt Schaible.
Und da deshalb ohnehin ein Sicherheitsdienst auf dem Gelände Wache schiebe, könne er auch aktuell gut schlafen: „Das lasse ich mir nicht nehmen.“ Dennoch habe man Glück gehabt, dass das Mobil weit genug vom Kultur- und Kommunikationszentrum entfernt stand. Sonst hätte es einen großen Schaden geben können.
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