Anwohner in Angst: Kompletter Reisebus geht in Flammen auf

Bielefeld. Die Serie der Brandstiftungen in Sieker dauert weiterhin an. Diesmal ging am Freitagabend ein Reisebus an der Schweriner Straße in Flammen auf – und das während Sturmtief Zeynep gerade durch Bielefeld tobte. Die Feuerwehren waren also ohnehin voll beschäftigt. Für den Täter womöglich eine willkommene Ablenkung der Einsatzkräfte. Für die Anwohner ist die zunehmende Skrupellosigkeit des Täters ein Grund für Sorge und Angst in der Nacht. Wie die Feuerwehr berichtete, ging der Notruf gegen 22.15 Uhr in der Leitstelle ein. Als die Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr sowie der freiwilligen Brandbekämpfer Sieker, Innenstadt und Hillegossen eintrafen, stand der Reisebus bereits in vollen Flammen. Der Sturm machte es den Feuerwehrleuten besonders schwer, denn der eingesetzte Löschschaum konnte sich nicht in der gewohnten Weise auf die Flammen legen und diese ersticken.Zweiter Brand stellt sich als Irrtum heraus Der Wind riss immer wieder Löcher in die Schaumdecke und versorgte das Feuer mit neuem Sauerstoff. Außerdem drang der dicke Qualm in ein benachbartes Firmengebäude, so dass auch dort der Brandmelder Alarm schlug. Doch die Einsatzkräfte konnten zumindest hier Entwarnung geben. Insgesamt dauerte der Löscheinsatz zweieinhalb Stunden lang. Zeugen hatten zunächst mehrere brennende Fahrzeuge an der Schweriner Straße gemeldet. Doch das stellte sich als Irrtum heraus. Denn direkt neben dem Reisebus, der an der Straße auf Höhe des Real-Marktes in Sieker geparkt war, stand ein Lkw-Anhänger, der offensichtlich auch durch Flammen beschädigt worden war. Doch der steht dort bereits seit einem Brandereignis im vergangenen Oktober.Schwerer Brandschaden an gleicher Stelle Am 10. Oktober hatte der Brandstifter einen dort geparkten Iveco-Transporter angesteckt, der auch damals komplett zerstört wurde. Die Feuerwehr konnte aber die auf den Anhänger übergetretenen Flammen löschen. Mit großer Wahrscheinlichkeit kehrte dieser Brandstifter nun zum Tatort zurück und legte ein weiteres Feuer. Die Polizei, die auch diesmal von einer Brandstiftung ausging, leitete trotz des Sturms eine Nahbereichsfahndung ein, um den Täter vielleicht doch noch ausfindig zu machen. Die Suche blieb offenbar erfolglos. Der Bus-Brand ist die vorläufig letzte Brandstiftung einer langen Tatserie in Sieker – immer wieder ist das Areal rund um den Real-Markt in Sieker Tatort:Gutachten soll Brandursache bei Corona-Testmobil herausfinden 18. Februar: Gegen 22.15 Uhr melden Zeugen einen brennenden Reisebus an der Schweriner Straße. Die Feuerwehr kann das Fahrzeug nicht mehr retten. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. 28. Januar: Gegen 21.15 Uhr wird ein brennender Rettungswagen auf dem Gewerbegelände Meisenstraße gemeldet. Es stellt sich heraus, dass das Coronatest-Mobil der Stiftung Solidarität in Flammen aufgegangen ist. Die Brandermittler haben einen Gutachter hinzugezogen, der herausfinden soll, ob ein technischer Defekt oder Brandstiftung als Ursache in Frage kommt.Update, 18.3.: Inzwischen wurde ein technischer Defekt ausgeschlossen. Die Brandermittler gehen von Brandstiftung aus. Plötzlich konzentriert sich der Täter auf Papierpressen 22. Januar: Gegen 5.40 Uhr melden Zeugen eine brennende Papierpresse auf dem Gelände des Real-Supermarktes an der Schweriner Straße. Die Feuerwehr kann bei dem Schwelbrand nicht verhindern, dass Rauch in den Markt eindringt und durch den giftigen Rauch Waren in den Lagern zu Schaden kommen. Die Kripo geht von Brandstiftung aus und ermittelt wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung durch Feuer. 14. Januar: Gegen 23.10 Uhr brennt diesmal ein Container mit Papierpresse auf dem Gewerbegelände Meisenstraße. Die Feuerwehr muss den brennenden Container zur Müllverbrennungsanlage transportieren und kann erst dort den Inhalt ausschütten und löschen. Auch hier ist laut Kripo von Brandstiftung auszugehen. 14. Januar: Nur kurz zuvor (gegen 22 Uhr) geht Am Wiehagen ein Holzverschlag in Flammen auf. Die Brandermittler sprechen von vorsätzlicher Brandstiftung. Täter pausierte im November und DezemberKurze Zeit später brennen am frühen Morgen des 15. Januar im Hinterhof eines Mehrfamilienhauses in Mitte – nahe der Stadthalle – eine große Mülltonne (0.20 Uhr) und in Brackwede – Georgstraße – ein Bücherschrank der evangelischen Kirche (2.30 Uhr). Auch hier handelt es sich jeweils um Brandstiftung. Ob die Taten zu der Brandstifterserie in Sieker hinzugerechnet werden müssen, ist noch Teil der Ermittlungen. Im November und Dezember scheint der Täter eine Pause eingelegt zu haben. Im Oktober gab es allerdings vier Brandstiftungen – unter anderem der Iveco-Lkw an der Schweriner Straße. Am 30. Oktober brannte es gleich zweimal - zwei Autos und ein Gartenunterstand standen in Flammen. Zum Thema: Alles über die Brandstifterserie in Sieker von August bis Oktober

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