NW hilft Frau aus Bielefeld nimmt Katze auf - und erlebt böse Überraschung

Bielefeld. Deutschland ist nicht nur Autoland, sondern auch Haustierland. Das Marktforschungsinstitut Skopos ermittelte im Auftrag des Industrieverbands Heimtierbedarf im Herbst 2020 insgesamt 34,9 Millionen Haustiere. Mehr als jeder vierte deutsche Haushalt beheimatet mindestens eine von 15,7 Millionen Katzen und macht sie somit zu den beliebtesten Haustieren der Republik. Zehn davon entfallen auf Frau W. aus Bielefeld. (Name der Redaktion bekannt). Vor vier Monaten verwies ihre Nachbarin sie auf eine besitzerlose Katzenmutter mit ihrem Jungen, die auf einem angrenzenden Hof lebten. Weiss nahm beide Katzen auf, von denen eine trächtig war und aus zwei Haustieren wurden schnell zehn. Statt die Tiere zu verschenken oder an ein Tierheim weiterzugeben, zog sie die acht Kleinen mit der Flasche groß. Parallel zu diesen Mühen sucht sie nach einem neuen Heim für sich und ihre vierbeinigen Mitbewohner. &bdquo;Ein Garten wäre deshalb unbedingt notwendig, um den Tieren einen geeigneten Lebensraum zu bieten“, sagt sie. Doch bisher blieb ihre Suche erfolglos. Sie sei enttäuscht von den Klischees, die bei dieser hohen Anzahl von Haustieren automatisch bei den Vermietern vorherrschen.Eine Wohnung zu finden ist allgemein schwer - doch ab schon einem Haustier ist es besonders kompliziert. Denn der Wohnungsmarkt im Raum Bielefeld wird in allen Mietpreissegmenten durchgängig mindestens als &bdquo;nicht mehr ausgewogen“ beurteilt, was auf ein sehr geringes Angebot zurückzuführen ist (Stadt Bielefeld. Wohnungsmarktbarometer 2021). Vermieter dürfen das Halten von Haustieren nicht grundlos verneinen Auch wenn Vermieter nicht grundlos das Halten von Haustieren verneinen dürfen, ist eine Verbotsklausel häufig in Mustermietverträgen zu finden, erklärt Tobias Neumann, Fachanwalt für Miet- und Wohnungseigentumsrecht. Die Wohnungssuche ist für Haustierhalter deswegen eine Herausforderung. &bdquo;Tierfreundliche Vermieter seien eher die Ausnahme“, sagt er. Rechtswidrig sei es dennoch nicht, das Verbot zunächst in den Vertrag aufzunehmen. Insbesondere, da ausreichend Vermieter das Verbot im Einzelfall kulant aufheben. Kleintiere dürfen auch ohne Zustimmung des Vermieters gehalten werden. Neumann betont zwar, dass es für Wohnungssuchende mit Haustieren &bdquo;komplizierter“ sei eine Wohnung zu finden, dennoch sei das Verhältnis zwischen Mietern und Vermietern juristisch betrachtet nicht unfair. Beide Parteien hätten Ansprüche auf die Durchsetzung ihre Rechte. Denn das Recht des Vermieters muss ebenso geachtet werden wie das des Mieters. Außerdem bräuchte es bezüglich der Tierhaltung eine rechtliche Grundlage, wenn es zum Streit zwischen Mietern komme, weil beispielsweise regelmäßiges Hundebellen oder Verunreinigungen den Hausfrieden stören. Ohne eine Haustier-Klausel im Mietvertrag könnte der Vermieter nicht eingreifen und benachbarte Mieter bei offensichtlichen Störungen eine Mietminderung verlangen. Rechtliche Ausnahmen gibt es trotzdem Generell gelte auch für die großen Bielefelder Wohnungsunternehmen, dass ein grundsätzliches Tierhalteverbot zulässig sei. Dennoch gäbe es Ausnahmen. Wie zum Beispiel bei der Freien Scholle, deren Bestimmungen, durch die zu einer genossenschaftlichen Mitgliedschaft verpflichteten Mieter selbst geregelt werden. So hat die Vertreterversammlung der Freien Scholle in einer Abstimmung vor mehr als 20 Jahren gegen eine generelle Genehmigung von Katzen und Hunden entschieden, erklärt Sprecherin Alexandra Sonnenberg. Ausnahmen seien Sonderfälle, wie Blindenhunde. Tina Gutmann von der Unternehmenskommunikation der BGW verweist auf Anfrage darauf, dass Haustiere mit einer Genehmigung erlaubt seien, solange das Zusammenleben nicht durch Störungen beeinträchtigt wäre. Können sich Mieter und Vermieter nicht einigen, können vor Gericht der Einzelfall und die Argumente für ein Haustierverbot von Seiten des Vermieters geprüft werden. Die Interessensabwägung des Vermieters muss dabei jedoch transparent und sachlich begründet sein, sodass alle beteiligten Parteien diese nachvollziehen können. In der Realität scheuen jedoch viele Mieter aus Sorge vor einer Ablehnung den Rechtsstreit. Sich in eine Wohnung einzuklagen, funktioniere nur selten. Und so bleibt für Wohnungssuchende nur das geduldige Hoffen, wie im Fall von Frau W. Sie sucht weiterhin nach einer Zwei-Zimmerwohnung mit Gartennutzung im Raum Gellershagen, Schildesche oder Babenhausen. Interessenten können sich unter folgender Mail melden: zuhausemitkatzen@web.de

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