Bielefeld Neues Ärztezentrum in Bielefeld hat eröffnet

Bielefeld. Zum Monatsbeginn ist das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) Süd am Ehrenbergplatz (Elbeallee) an den Start gegangen - das erste in einem Bielefelder Stadtbezirk. Vieles muss sich noch einspielen, doch die Vorteile sind immens: Die Ärzte müssen nicht mehr Verwaltung, Medizin, Technik und Arbeitgeberfunktionen allein wuppen, die Patienten haben, unabhängig von Urlaubs- oder anderen Ausfalltagen, immer einen Mediziner als Ansprechpartner. Und alle profitieren durch den engeren Austausch verschiedener Fachrichtungen. Vom großen Gesundheits- zum kleineren Versorgungszentrum Die Eröffnung des MVZ ist das Ende einer langen Geschichte mit vielem Auf und Ab, die 2018 als Podiumsdiskussion im Sennestadthaus begann. Damals drohte dem Stadtbezirk ein gravierender Einschnitt in der ambulanten Versorgung. Daher überlegten die Initiatoren rund um Peter Recht (CDU) und Stefan Fleth (SPD), wie Sennestadt für neue Mediziner attraktiver werden könnte. Der große Wurf - ein Gesundheitszentrum mit fest eingebundenen und freien Praxen, mit Apotheke und Fachgeschäften - scheiterte. Und so wurde deutlich abgespeckt geplant. Tochtergesellschaft des Klinikums Bielefeld 2019 wurde das MVZ als rechtliche Hülle, als Tochtergesellschaft der Klinikums Bielefeld GmbH, gegründet. Dann gab die Kassenärztliche Vereinigung grünes Licht, dass das MVZ zwei Sennestädter Praxiszulassungen - von Allgemeinmediziner Ludger Landwehr und von Chirurg Christoph Tiersch - übernehmen durfte. Der Sennestädter Chirurg wurde auch Ärztlicher Leiter der neuen Gesellschaft. Nun galt es als letzten Schritt, ein möglichst zentrales und ausreichend großes Gebäude zu finden.Ebenerdig, behindertengerecht, viele ParkplätzeIm Oktober 2020 sei man auf das lange, zweigeschossige Objekt am Ehrenbergplatz aufmerksam geworden, berichtet Michael Ackermann, Klinikum-Geschäftsführer und Gesellschaftsvertreter: ebenerdig, behindertengerecht, gut angebunden und mit ausreichend Parkplätzen vor der Tür. Vorab logierten dort die Volksbank und eine Glaserei - auf insgesamt 400 Quadratmeter, plus gleich großem Keller. Monatelang wurde renoviert, für "eine sechsstellige Summe im unteren Drittel", deutet Ackermann die Höhe der Investitionen an. Nun strahlt alles in neuem Glanze. Es gibt elf Untersuchungs- und Behandlungsräume, einen Operationssaal, eine neue Röntgenanlage. Und bereits weitere Bewerbungen, darunter eine aus Norderney - das MVZ setzt auch auf personelle Erweiterungen. Die derzeit acht medizinischen Fachangestellten aus den Praxisstandorten wurden übernommen. Weitere Leistungen - ob alters- oder telemedizinisch - sind angedacht.Medizinische Leistungen Derzeit umfasst das medizinische Behandlungsspektrum die Bereiche Chirurgie und Unfallchirurgie sowie ambulante Operationen. Chronische Wunden können versorgt, kosmetische Korrekturen (Narbenbehandlung) vorgenommen werden. Der 57-jährige Tiersch ist zudem als Durchgangsarzt tätig und besitzt eine Zulassung zu berufsgenossenschaftlichen Heilbehandlung. Ludger Landwehr (69) ist noch bis ins Jahr 2022 hinein als Hausarzt dabei, unterstützt von Marina Fadeev, Fachärztin für Innere Medizin aus der Klinik für Geriatrie an der Rosenhöhe. Anfang 2023 stößt zudem der Sennestädter Orthopäde Meinolf Liedmeier zum Team.Bezirksbürgermeister Lars Nockemann, der von Anfang an im (Planungs-)Boot war, ist erleichtert, dass damit die ambulante Versorgung auch zukünftig in seinem Stadtbezirk gesichert ist: "Ich bin froh, dass wir das hinbekommen haben. Und perspektivisch sind wir sicherlich noch nicht am Ende." Er verweist auf die sechs Sennestädter Baugebiete: "Hier kommen noch viele Menschen hinzu, deren Versorgung garantiert sein muss."

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