Bielefelds Corona-ABC: Das muss jetzt jeder wissen

Bielefeld. Für jeden und jede in Bielefeld ist in diesen Tagen die Wahrscheinlichkeit gestiegen, an Corona zu erkranken. Die Omikron-Welle hat das Ansteckungsrisiko in der Stadt enorm erhöht. Die Inzidenz liegt inzwischen über 1.000 und steigt weiter. Gleichzeitig verliert man beim vielen Hin und Her der Entwicklungen, Regeln, Verordnungen den Überblick. Wir haben ein Corona-ABC zusammengestellt, mit den wesentlichen Fakten und Tipps, die alle Bielefelder wissen sollten. Los geht’s:A wie Arbeitsunfähigkeit Wer in Quarantäne muss und Symptome einer Corona-Infektion zeigt, kann von seinem Hausarzt eine Bescheinigung der Arbeitsunfähigkeit (AU) bekommen. Den sogenannten Gelben Schein erhalten Corona-Infizierte ohne Symptome dagegen nicht. Sie müssen den behördlichen Bescheid über ihre Quarantäne-Anordnung beim Arbeitgeber einreichen. In den ersten sechs Wochen einer Quarantäne erhalten Arbeitnehmer dann statt einer Lohnfortzahlung eine Entschädigung in Höhe ihres Nettogehalts, die der Arbeitgeber wiederum vom Gesundheitsamt per Infektionsschutzgesetz zurückerstattet bekommt. Wichtig: Tauchen in der Quarantäne nachträglich Symptome oder tritt eine andere Erkrankung auf, gibt’s wiederum eine AU, aber keinen Entschädigungsanspruch. Genauer informiert das Bundesgesundheitsministerium dazu. B wie Befreit Die Booster-Impfung befreit von einer Quarantäne als Kontaktperson, auch wenn man mit der infizierten Person eng zusammen in einem Haushalt lebt. Befreit von einer Kontaktquarantäne sind laut Informationen der Stadt Bielefeld außerdem Personen, deren Zweitimpfung weniger als drei Monate zurückliegt oder die eine Impfung erhalten haben und genesen sind bzw. Personen, die eine Genesung nachweisen können. Die Erkrankung muss jedoch weniger als drei Monate zurückliegen. Hier geht es zu den Quarantäneregeln der Stadt. C wie Corona-Hotline Unter der Corona-Hotline (05 21) 51 20 00 informiert das Bürgerservicecenter der Stadt Bielefeld seit Pandemie-Beginn zu allen Fragen rund um das Thema Corona – von montags bis freitags 8 bis 18 Uhr. Allerdings kann es zu Wartezeiten kommen. Das Gesundheitsamt ist per E-Mail zu erreichen unter gesundheitsamt@bielefeld.de. Aktuelle Informationen zu vielen Corona-Themen finden die Bielefelder auch auf den Webseiten der Stadt und natürlich auf der Themenseite &bdquo;Corona in Bielefeld“ auf nw.de. F wie FFP2-Maske Eine Pflicht zum Tragen einer FFP2-Maske gilt in Nordrhein-Westfalen und damit auch in Bielefeld nicht. Die Masken werden seit Mitte Januar wegen Omikron aber dringend empfohlen: beim Zusammentreffen mit anderen Personen in geschlossenen Räumen, beim Einkaufen sowie in Bus und Bahn. Pflicht sind im ÖPNV, im Unterricht und beim Einkauf jedoch medizinische Masken, also FFP2- oder OP-Masken. Die Maskenpflicht in der Bielefelder City ist seit dem Jahreswechsel aufgehoben. Die aktuellen Corona-Regeln für NRW gibt’s auf den Seiten des Landes. H wie Hilfsangebote Wer in Quarantäne Unterstützung benötigt, kann sich an die Solidarischen Corona-Hilfe Bielefeld der Stiftung Solidarität wenden. Unter der Telefon-Hotline (05 21) 299 77 00 werden unterschiedliche Hilfsangebote vermittelt: private Nachbarschaftshilfe, Hilfe beim Einkauf oder beim Hundespaziergang sowie die Anmeldung für den mobilen Tisch, der gespendete Lebensmittel liefert. Die Hotline ist montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr erreichbar. Freiwillige Helfer können sich ebenfalls melden. I wie Inzidenz Die täglich gemeldete Inzidenz für Bielefeld gibt nicht mehr die aktuelle Infektionslage wieder. Es gibt eine große Meldelücke. Mit drei bis vier Tagen Verspätung nach Auswertung aller Nachmeldungen lasse sich jedoch ein realistischer Wert ablesen, so war zuletzt die Einschätzung des Krisenstabs. Die am 25. Januar gemeldete Tagesinzidenz lag so zunächst bei 707,6. Bis zum 28. Januar wurde der Wert nachträglich auf 1057,5 nach oben korrigiert. K wie Kostenlos +++ Update: Am 3. Februar hat NRW eine neue Teststrategie formuliert, die aber noch nicht in Bielefeld per Verordnung gilt. Demnach hätten Bürger nach einem positiven Schnelltest offenbar nicht länger Anrecht auf einen kostenlosen PCR-Test, sondern müssten sich umgehend in Quarantäne begeben. Stand 7. Februar gilt jedoch weiterhin in den unten genannten Fällen das Recht auf einen kostenlosen PCR-Test laut Bundesverordnung - mit einer Ausnahme. Mit roter Risikowarnung in der Corona-App haben Betroffene zwar weiter Anrecht auf einen Test - ob Schnell- oder PCR-Test ist vom Gesetzgeber jedoch nicht festgelegt. Bis vor kurzem erhielten Bielefelder in diesem Fall noch einen PCR-Test. Das hat die Stadt mittlerweile geändert, um PCR-Kapazitäten zu sparen. Mit Corona-Hochrisikomeldung gibt es jetzt nur noch Anrecht auf einen Schnelltest.+++ Zum Stand 2. Februar 2022 haben Bürger in fünf Fällen ein Anrecht auf einen kostenlosen PCR-Test: 1) nach positivem Selbsttest, 2) nach positivem Schnelltest, 3) nach einer Hochrisiko-Meldung in der Corona-App, 4) bei Corona-Symptomen und/oder engem Kontakt zu einer infizierten Person, 5) wenn das Gesundheitsamt einen PCR-Test schriftlich anordnet. Weil angesichts überlasteter Labore die Testkapazitäten nicht mehr ausreichen, sollen bei PCR-Tests zukünftig Risikogruppen und Berufsgruppen der kritischen Infrastruktur bevorzugt werden. Alle anderen müssen damit rechnen, länger auf ihr PCR-Testergebnis zu warten. Das Anrecht auf einen Test in den genannten Fällen soll jedoch bestehen bleiben. L wie Lebensmittel Muss man plötzlich in Quarantäne oder hat einen positiven Corona-Test, ist es für den Einkauf zu spät. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe rät grundsätzlich, genug zu essen und zu trinken für mindestens zehn Tage im Haus zu haben. Auch ein Futter-Vorrat für Haustiere sollte vorhanden sein. M wie Medikamente Halsschmerzen, Schnupfen, Husten, Fieber zählen zu Symptomen einer Corona-Erkrankung. Es ist also klug, zu prüfen, ob für den Fall einer plötzlichen Quarantäne und Erkrankung die eigene Hausapotheke mit Erkältungsmitteln der Wahl und Desinfektionsmitteln ausgestattet ist. Noch wichtiger ist es, genügend Medikamente im Haus zu haben, die aufgrund anderer Erkrankungen regelmäßig eingenommen werden müssen. Beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe gibt’s eine Checkliste, was sonst noch in die Hausapotheke gehört. P wie PCR-Test Erst zum PCR-Test, dann noch schnell in den Supermarkt? Das geht nicht. Wer einen PCR-Test macht, weil er einen positiven Selbsttest zu Hause hatte, ein positives Schnelltest-Ergebnis bekommen hat oder Symptome einer Corona-Erkrankung zeigt, muss umgehend in Quarantäne. Diese ist ab dem Testzeitpunkt sofort rechtlich verpflichtend und muss nicht extra vom Gesundheitsamt mündlich oder schriftlich angeordnet werden. Nach einer Hochrisiko-Meldung per Corona-App wird die Quarantäne nach einem Test ebenfalls empfohlen.Q wie Quarantäne-Ende Bevor eine Quarantäne mit einer Freitestung beendet werden kann, muss das notwendige negative Testergebnis ans Gesundheitsamt gesendet werden. Anders als beim positiven Befund, passiert das nicht automatisch durch Hausärzte, Labore oder Testzentren. Ihre Test-Bescheinigung senden die Bielefelder per E-Mail an quarantaeneentlassung@bielefeld.de. Eine Antwort des Gesundheitsamts muss nicht abgewartet werden. Ist die E-Mail verschickt, darf die Quarantäne laut der Stadt Bielefeld verlassen werden. Alle Regeln zum Freitesten gibt’s auf den Corona-Seiten der Stadt. S wie SMS Nach einem positiven PCR-Test erhalten die Bielefelder eine SMS des Gesundheitsamts, in der die Quarantäne angeordnet wird. Einen Telefonanruf gibt es nicht mehr, einen Brief erst mit ein paar Tagen Verzögerung. Enthalten in der SMS ist ein Link, der zu diversen Online-Formularen führt, die ausgefüllt werden müssen. Sie sind wichtig für die Kontaktnachverfolgung und die Dauer der Quarantäne. Die SMS erhalten Infizierte nicht nur einmal, sondern an jedem Tag ihrer Quarantäne, schreibt die Stadt. Denn die Bürger sollen täglich ihre Symptome dokumentieren. U wie Ungeimpfte Ungeimpfte Bielefelder dürfen sich mit Personen des eigenen Hausstands (ohne Personenbegrenzung) mit höchstens zwei Personen (ausgenommen Kinder unter 14 Jahren) eines weiteren Hausstands treffen. Neben diesen Kontaktbeschränkungen dürfen Ungeimpfte aktuell nicht im Handel shoppen (ausgenommen sind Supermärkte, Drogerien, Babymärkte, Apotheken etc.). Die Gastronomie steht ihnen ebenso wie die meisten Kultur- und Freizeitangebote nicht offen. Ausgenommen von den strengen Regeln sind ungeimpfte Kinder bis einschließlich 15 Jahren. Z wie Zusammenkünfte Kontaktbeschränkungen gibt es aktuell nicht nur für Ungeimpfte. Auch Geimpften und Genesenen sind Zusammenkünfte des eigenen Hausstands ohne Personenbegrenzung mit höchsten zwei Personen eines weiteren Hausstands erlaubt. Zusätzlich dürfen sich jedoch maximal zehn Person aus einer beliebigen Zahl von Hausständen treffen. Als ein Hausstand gelten dabei auch Lebenspartnerinnen und -partner sowie Ehegatten ohne gemeinsamen Wohnsitz. Kinder unter 14 Jahren zählen jeweils nicht mit.

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