Lockdowns, Impfchaos, Ausgangssperre: So krass war das Corona-Jahr 2021

Bielefeld. Nie wird so viel an und mit Corona gestorben wie am Jahresanfang 2021. Die Inzidenz klettert dagegen erst am Jahresende auf ein Hoch. Das Thema Impfen sorgt für Frust, lange Schlangen und eine Demo, die außer Kontrolle gerät. Und die Bielefelderinnen und Bielefelder erleben, was es noch nie gab seit Kriegsjahren - eine Ausgangssperre für mehr als einen Monat. Das war das Corona-Jahr 2021 - in acht Bildern und einer Grafik: Im Januar erreicht die Pandemie einen traurigen Höhepunkt: 16 Todesfälle an und mit Covid-19 meldet die Stadt jeweils am 6. und 13. Januar. Medizinische Masken sind nun Pflicht, die Impfungen sind gestartet. Chaotische Zustände herrschen bei der Terminvergabe für das neue Impfzentrum an der Stadthalle, das am 8. Februar an den Start geht (Foto). Dauer-Krisenmodus im Frühjahr: Altenheime werden zu Corona-Hotspots. Viele Menschen erben einsam, Besuche sind kaum möglich. Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger (l.) und Oberbürgermeister Pit Clausen informieren die Presse hinter Plexiglasscheiben. Ab 8. März gibt es Lockerungen. Aufatmen – vorerst, denn ein Lockdown jagt den nächsten. Die Grafik zeigt die zweite, dritte und vierte Welle. Letzte teilt sich in zwei Teile, ebbt zunächst im September ab und nimmt im November dann neuen Anlauf. Am 29. März wird wegen hoher Inzidenzen die Corona-Notbremse gezogen – nicht einmal einen Monat nach Lockdown-Ende. Das bedeutet Kontaktbeschränkungen und weitreichende Schließungen. Viele Bielefelderinnen und Bielefelder warten noch auf die Erstimpfung, die Osterfeiertagen befeuern das Infektionsgeschehen. Zum Thema: Mitten in Bielefelds heftigster Welle: Corona-Statistik versagt Wegen Inzidenzen über 200 zieht die Stadt am 24. April die Notbremse fester an – mit Distanzunterricht und Ausgangssperre von 22 Uhr bis 5 Uhr. Das hat’s noch nie gegeben. Der Ostwestfalendamm ist in den Abendstunden verwaist (Foto). Im Mai sind die Corona-Zahlen dann im Sinkflug. Ab 30. Mai wird wieder gelockert: Handel und Gastronomie dürfen zunehmend öffnen, doch es fehlen Mitarbeiter, die Kontaktnachverfolgung ist aufwendig. Im Juni beschäftigen Hunderte feiernde Jugendliche in den Parks das Ordnungsamt. Am 21. Juni erreicht die Delta-Variante Bielefeld. Zum Thema: Ausgangssperre in Bielefeld - Bilder einer erstarrten Stadt Täglich ringen in den Kliniken Mitarbeiter wie Intensivpfleger Ralf Berning (Foto) um das Leben von Corona-Patienten. Am 5. Januar werden 159 Infizierte stationär versorgt, 35 beatmet, Höchstwerte. Im Oktober spitzt sich die Lage zu: Es fehlen Pflegekräfte, die Zahl der Intensivbetten sinkt, es gibt zunehmend geimpfte Patienten ohne Booster-Schutz. Es ist ein hartes Jahr für Kunst, Kultur und Feste. Es hagelt Absagen unter anderem für Nachtansichten, Leineweber, Campusfestival. In reduzierter Form geht das Tanzfestival über die Bühne (Foto). Ab Juni und Juli öffnen schrittweise Kinos, Theater, Discos. 2G-Nachweis (geimpft, genesen) oder 3G (mit Test) sind Pflicht. Lichtblick: der Weihnachtsmarkt. Das Lockdown-hin-und-her belastet Familien stark und trifft die Jüngsten hart. Im Frühjahr bleibt Unterricht im Klassenzimmer für viele Schüler die Ausnahme. Distanzunterricht und Homeschooling bestimmen das Schulhalbjahr. Ende Mai geht’s zurück in Kita und Schulen – mit Lolli-Tests und Maske. Doch nach den Sommerferien schwappt die vierte Welle an: Am zweiten Schultag gibt es 40 positive Tests an 25 weiterführenden Schulen. Im August starten Impfungen für die 12- bis 15-Jährigen, im Dezember für Kinder ab fünf Jahren. Bielefeld will den Booster: Nach trägem Impftempo seit dem Sommer werden die Impfstationen im November plötzlich überrannt. Die Infektionszahlen steigen, die Warteschlangen wachsen. Stundenlang stehen die Menschen in der Kälte, hier auf dem Siggi. Die Stadt improvisiert ein Impfzelt an der Radrennbahn. Im Dezember öffnen drei Impfzentren. Am 26. November kehrt die Maskenpflicht in der City zurück. Um die vierte Welle noch zu brechen, gelten ab 4. Dezember schärfere Corona-Maßnahmen für Ungeimpfte. Die &bdquo;Corona-Demo" am 17. Dezember wächst auf bis zu 3.000 Teilnehmer an, zu viele, sie muss aufgelöst werden. Die Lage eskaliert. Es kommt zu Festnahmen, Polizeibeamte werden verletzt. Zum Thema: Das sind die aktuellen Corona-Zahlen für Bielefeld

Meistgelesen