Impftermine bleiben massenhaft ungenutzt - neuer Ansturm erwartet

Bielefeld. Anfang Dezember stehen die Bielefelder noch stundenlang in der Kälte Schlange für die Booster-Impfung, jetzt herrscht Impfflaute in den Impfzentren der Stadt. Vor Weihnachten sind massenhaft Termine in den Bielefelder Impfstationen ungenutzt geblieben, das teilte der Krisenstab mit. Nur etwa die Hälfte der Impfungen, die hätte vergeben werden können, sei nachgefragt worden. "Wir haben seit Anfang der Woche einen leichten Durchhänger", sagt Krisenstableiter Ingo Nürnberger und hat dazu eine eigene Theorie. Sorge macht ihm die neue Impfmüdigkeit aber nicht. Sie wird wohl nur von kurzer Dauer sein. Einen neuen Impfansturm erwartet man in den Impfzentren bereits nach Weihnachten und Anfang Januar. Denn dann dürfen sich noch mehr Bielefelder boostern lassen, weil der Abstand von fünf bis sechs Monaten zur Vorimpfung nicht mehr gilt. Booster schon nach drei Monaten Bereits drei Monate nach der letzten Impfung soll ab sofort die Booster-Impfung folgen, so lautet die jüngste Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) für alle Erwachsenen. Das Gremium hat damit auf die sich ankündigende Omikron-Welle in Deutschland reagiert. Denn gegen die hochansteckende Variante ergibt sich erst nach der Auffrischung eine Grundimmunisierung. Das Land NRW ist der STIKO-Empfehlung am Donnerstag, 23. Dezember, gefolgt. Hier können Eltern in OWL ihre Kinder impfen lassen Damit können sich ab sofort wesentlich mehr Bielefelder die Auffrischungsimpfung abholen. Auch Anfang der letzten Dezemberwoche sind noch zahlreiche Termine frei. Der Bielefelder Krisenstab begrüßt die Verkürzung auf drei Monate. "Das wird das Nachfragevolumen deutlich erhöhen", so Krisenstabsleiter Nürnberger. Er geht deshalb von hohen Impfzahlen nach Weihnachten aus. Jeden Tag könnten über 5.000 Impfungen in Bielefeld geschafft werden, wenn genügend Impfstoff da sei. Bielefelder Impfquote hängt Land und Bund ab Die Impfflaute erklärt Nürnberger sich damit, "dass sich viele die Weihnachtstage nicht mit möglichen Nebenwirkungen versauen wollen". Zudem sei schon sehr viele Bielefelder mit den Booster-Angeboten erreicht worden. Rund 130.000 Einwohner sind geboostert, das ist mehr als jeder Dritte. Gut da steht Bielefeld auch mit seiner allgemeinen Impfquote. Der vollständige Impfschutz liegt bei den Menschen über 12 Jahren mit 93,3 Prozent enorm hoch. Zum Vergleich: In NRW liegt die Impfquote bei den über 18-Jährigen bei lediglich 85 Prozent, in ganz Deutschland sogar nur bei rund 81 Prozent laut Impf-Dashboard des Gesundheitsministeriums. Der Impfbericht der Stadt zeigt zudem, dass die Zahl der Erstimpfungen in Bielefeld im Dezember seit Oktober deutlich gestiegen ist. Ein Hoch mit knapp 1.500 Erstimpfungen erreichten die Angebote der Stadt jetzt kurz vor Weihnachten in der Woche vom 13. bis 19. Dezember. Sonderimpfaktion ohne Termin Aufgrund der aktuellen Impfflaute und der hohen Belastung der Mitarbeiter im Impfzentrum in den vergangenen Wochen pausiert das Angebot in der Kongresshalle an den Weihnachtsfeiertagen (24. bis 26. Dezember) sowie an Neujahr (1. Januar). Zwischen den Jahren bietet die Stadt außerdem Impfungen ohne Termin für Kurzentschlossene an. Vom 27. bis 31. Dezember müssen nur Kinderimpfungen vorab vereinbart werden. Andere Terminbuchungen sind zwar möglich und werden bevorzugt, sie sind aber nicht verpflichtend. Testzentren PVM bietet an seinen Standorten Universität und Ikea auch am 24. Dezember sowie nach Weihnachten noch zahlreiche freie Impftermine an. Alle Informationen und Berichte zum Coronavirus in Bielefeld

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