Neue Verkehrsregeln in der City: Was sich jetzt für Autofahrer ändert

Bielefeld. Im &bdquo;altstadt.raum“ stehen wieder einmal Veränderungen an: Voraussichtlich zum Wochenende wird ein weiterer Teil des Hufeisens nur noch für Anlieger mit dem Auto erreichbar sein. &bdquo;Es fährt immer noch sehr viel ortsfremder Verkehr um den Pudding“, erklärt Projektleiter Oliver Spree. Die Ritterstraße soll schon ab Ecke Goldstraße Richtung Niedernstraße nur noch für Anlieger befahrbar sein – der Ordner wird künftig dort positioniert. Dies würde die Güsenstraße gleich mit beruhigen. An deren Ende kristallisiert sich nämlich ein Gefahrenpunkt heraus. Der Ordner am zentralen Knotenpunkt könnte dann auch verhindern, dass weiterhin Verkehrsteilnehmer falsch herum in die Goldstraße einfahren. Sie ist Einbahnstraße und darf nur von Fahrradfahrern in beide Richtungen benutzt werden. Auch vom Oberntorwall kommend missachten offensichtlich viele noch das rot-weiße Durchfahrt-verboten-Schild an der Einmündung der Notpfortenstraße. Weil sich dort aber Fußgänger und Radler einen Teil des für sie gelb markierten Straßenraums erobert haben, führen auch solche Situationen zu Unmut und Gefahr. &bdquo;Das ist insgesamt eine richtige stressige Zone“, sagt Goldstraßen-Anliegerin Jennifer Helmert, die der Einladung der Stadt gefolgt ist, in einem von drei Online-Workshops zum &bdquo;altstadt.raum“ darüber zu reden, was bislang gut oder schlecht in der noch bis Februar andauernden Testphase gelaufen ist, was sich noch ändern könnte oder müsste. Gefahrenstelle Güsenstraße Und das ist durchaus nicht wenig, obwohl die teilnehmenden Hufeisen-Bewohner dem Verkehrsversuch vom Grundsatz recht positiv gegenüberstehen. &bdquo;Aber man nimmt immer noch Durcheinander wahr“, sagt Lisa Wendt, die an der Ritterstraße wohnt. Große Gefahr für Radfahrer wird im Kreuzungsbereich Hagenbruch-/Güsenstraße gesehen. Die Radler fühlen sich auf der Fahrradstraße offenbar zu sicher und würden von einfahrenden Autofahrern aus der Güsenstraße oft überrascht. Die wiederum seien zu unachtsam oder rücksichtslos, haben Anwohner beobachtet. Schleifen um die Klosterschule Alexandra Gaus ist Elternvertreterin der Klosterschule. Die Innenstadt-Grundschule mit großem Einzugsbereich in Bielefeld leidet daran, dass die Eltern, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule bringen und abholen so gut wie keine Möglichkeit haben, in Schulnähe irgendwo zu halten. Generell sei die Schule derzeit schwer zu erreichen, da Ritter-, Kloster- und Mauerstraße insgesamt trotz diverser Halteverbote recht eng seien. In der Ritterstraße erschwere die Baustelle &bdquo;Harms-Markt“ den Verkehr zusätzlich. &bdquo;Wir fühlen uns im Verkehrsversuch immer noch ein bisschen vergessen“, kritisiert Gaus. Die drei genannten Straßen dienten vielen Eltern als &bdquo;Kreisverkehr“. An manchen Tagen fahre sie dort selbst bis zu drei Runden, bevor sich eine Gelegenheit zum Halten ergebe, schildert Gaus. Dadurch sei auch die Mauerstraße deutlich mehr belastet. Oliver Spree und das &bdquo;altstadt.raum“-Team überlegen daher, sich die Harms-Markt-Baustelle zunutze zu machen. Der derzeitig für die Bauarbeiten gesperrte Bereich in der Ritterstraße könnte, sobald er nicht mehr gebraucht wird, in der Testphase als multifunktionale Parkzone ausprobiert werden – für Anlieferer des Marktes, für dessen radelnde Kunden sowie für Elterntaxis der Klosterschüler. Allerdings sei fraglich, ob die Absperrung des Baustellenbereichs rechtzeitig entfalle, so dass ein relevanter Probezeitraum übrig bleibe, so Spree. Anwohner-Parken Auch das Thalia-Parkhaus an der Ritterstraße, das noch für Verkehr im Fußgänger-Testbereich an der Süsterkirche sorgt und den Ordner beschäftigt, ist Teil diverser Überlegungen. Könnte die Stadt dem Eigentümer eine andere Nutzung schmackhaft machen? Als Fahrrad- oder Anlieger-Parkhaus? &bdquo;Damit könnte der Verkehrsstrom dort abgebunden werden“, sagt Henner Zimmat, Sprecher der Altstadt-Kaufmannschaft. &bdquo;Dass ein Ordner deshalb dort monatelang steht, steht in keinem Verhältnis.“ Das Thema &bdquo;Anwohner-Parken“ nimmt durchaus größeren Raum ein. &bdquo;Das war schon vor dem Verkehrsversuch eine Katastrophe“, sagt Jennifer Helmert, die wenigen jetzt weggefallenen Anwohner-Stellplätze fielen kaum ins Gewicht. Dauerparkplätze in umliegenden Parkhäusern seien nicht nur teuer, sondern auch kaum zu bekommen. Sie schlug vor, über einen städtischen Park-Zuschuss nachzudenken oder gar über ein Quartiers-Parkhaus. &bdquo;Wir würden uns als Stadt schon schwer tun, private Parkplätze in Parkhäusern zu subventionieren“, erwidert Oliver Spree. Die bisherigen Erfahrungen aus dem im Juni gestarteten Verkehrsversuch &bdquo;altstadt.raum“ und die Ergebnisse der Befragungen von Anwohnern, Besuchern und Gewerbetreibenden werden zusammengefasst und im Februar/März zur weiteren Beratung in die politischen Gremien gegeben. Zum Thema: Nächster Verkehrsversuch in Bielefeld - jetzt am Siegfriedplatz Radikaler Vorschlag für die City: Pizza-Hut-Würfel am Jahnplatz abreißen

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