Anekdoten aus dem Bielefelder Nachtleben

Bielefeld. Zwei Jahre nach dem lokalen Bestseller &bdquo;Kneipen, Kult und Kakerlaken" ist nun das zweite Buch der Autoren Willibald A. Bernert und Frank Tippelt erschienen, das die jüngere Geschichte und ältere Geschichten aus dem Nachtleben Bielefelds der letzten Jahrzehnte launisch und bunt bebildert aufzeigt. &bdquo;Kneipen, Kult und Kellergeister" heißt es und die Geister, die sie riefen, werden sie nun wohl nicht los, denn als &bdquo;Lokalhistoriker" werden die Beiden, augenzwinkernd bezeichnet. Der Eine, Bernert, ist Journalist und Naturfilmer, sowie Malermeister im Ruhestand (Jahrgang 1939), der Andere, Tippelt, Journalist und Autor mehrerer Bücher über &bdquo;seine Stadt" Bielefeld. Und die Beiden kennen sich aus in der Kneipenszene, besonders Willibald A. Bernert, hat er doch in seinem Berufsleben – gefühlt – sämtlichen Kneipen der Stadt einen neuen Innenanstrich verpasst. &bdquo;Unsere Arbeitsteilung war schon beim ersten Buch klar verteilt: Bernert pflegte die Kontakte, öffnete die Kneipentüren und ich habs aufs Papier gebracht", umreißt Frank Tippelt grob die Vorgehensweise zu ihren Büchern. Anekdoten, Kuriositäten und Gerüchte Über vierzig Gaststätten werden gewürdigt auf den 96 Seiten des Buches – 2.000 Exemplare sind schon verkauft nach wenigen Wochen – eine ausführliche Erwähnung in Form von Schmankerl der Stammgäste, Anekdoten, Kuriositäten und Gerüchten, die sich um die Lokale rankten. 40Kneipen, von denen es aktuell nur noch sieben gibt, &bdquo;Ferdis Pizza Pinte" zum Beispiel, &bdquo;Vahle", &bdquo;Wunderbar" oder die &bdquo;Zwiebel". Aber wer kennt heute noch &bdquo;Jordan", &bdquo;Tinnef" oder die &bdquo;Karlsklause"? All die genannten Lokalitäten liegen im Bielefelder Westen, man könnte sie in einen Rutsch &bdquo;abspazieren" und genau das ist das Konzept von &bdquo;Kneipen, Kult und Kellergeister": auf fünf feucht-fröhlichen Rundgängen (und einem Ausflug JWD – janz weit draußen) erfährt der Leser so einiges Brisantes, Komisches und Skurriles über die Bielefelder Kneipenszene und das Nachtleben. So gaben sich im legendären Ambassador-Club am Sparenberg die Stars und Sternchen seiner Zeit die Klinke in die Hand, Auszug aus der Gästeliste: Chris Roberts, Udo Jürgens, Karel Gott, Gunter Sachs oder das Golden Gate Quartet. Buch bei der NW erhältlich Andere Promis gingen lieber in den Keller, den Partykeller, dort wo Willibald A. Bernert und Frank Tippelt die Geister vermuten, ins &bdquo;Ex", der verruchte Souterrain-Club an der Obernstraße. Peter Maffay war hier gern gesehen, Jürgen Drews oder Otto Waalkes traten hier auf. &bdquo;Im größten Partykeller der Altstadt geht es wahrhaft exotisch zu", heißt es in dem Buch auf Seite 23, &bdquo;der DJ hat seine Anlage in einem Sarg eingebaut, Travestie-Shows locken das Publikum und Oben-ohne-Bedienungen servieren Getränke". Die Zeiten schienen früher rechtunkompliziert zu sein. Die beiden Lokalhistoriker haben in Sisyphos-Arbeit, Material gesichtet und Schätze gehoben. Nun heben sie das Glas am Freitag, 19. November, in der Stadtbibliothek am Neumarkt und stellen dort ihr Buch vor. Einlass mit 3G-Nachweis ab 19.30 Uhr. Eintritt frei, Anmeldung unter www.stadtbibliothek-bielefeld.de erforderlich. &bdquo;Kneipen, Kult und Kellergeister" ist in der Geschäftsstelle der NW in der Niedernstraße für 15 Euro erhältlich. Dort wird man in zwei Jahren auch das dritte Buch &bdquo;"Kneipen, Kult und ..." erhalten. Schwerpunkt wird dann Brackwede und das Bahnhofsviertel sein.

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