Tatserie Stadtbahn-Attacke: Diesmal fällt der Täter einen Baum auf die Schienen

Bielefeld-Stieghorst. Mittwoch, 6. Oktober, 22.33 Uhr: Der Fahrer der Stadtbahnlinie 4 in Richtung Innenstadt traut seinen Augen kaum. Mitten auf der Strecke zwischen den Haltestellen Roggenkamp und Lutherkirche liegt ein Baum auf den Schienen. Er geht voll in die Eisen, mit Mühe kommt die tonnenschwere Bahn noch kurz vorher zum Stillstand. Wie die Polizei kurz darauf feststellte, handelte es sich bei dem Baum nicht um einen Unfall oder einen Sturmschaden. Jemand hat den Baum – immerhin mit einem Stamm von knapp 20 Zentimetern Durchmesser – &bdquo;gezielt mit der Absicht angesägt, dass er auf den Gleisen zu Liegen kommt", heißt es im Polizeibericht. Nach den Steinen kamen Äste jetzt ein ganzer Baum Damit hat die Serie der Sabotage-Attacken auf Bielefelder Bahnen eine neue Qualität erreicht. Zuvor waren bereits zwei Bahnen entgleist, nachdem Unbekannte vor der Station Sieker-Mitte Steine auf die Gleise gelegt hatten. Später hatten Stadtbahnfahrer auch Äste auf den Schienen entdeckt. Einen ganzen Baum hat noch niemand als &bdquo;Tatwaffe" benutzt. Wie die Polizei am Freitag mitteilte, konnte die Bahn rechtzeitig stoppen, so dass weder Fahrgäste verletzt wurden, noch die Bahn zu Schaden kam. Bei der Suche nach der Umsturzursache fanden Polizeibeamte am Baumstamm, der zuvor an einer Böschung zwischen Schienen und einem Radweg stand, deutliche Sägespuren. Für die Beamten hat sich der offensichtliche Eindruck ergeben, dass der Baum so angesägt wurde, dass er auf die Gleise stürzen musste. Ein zweiter Baumstamm in unmittelbarer Nähe war ebenfalls angesägt. Die Feuerwehr musste aus Sicherheitsgründen auch diesen Baum fällen. Während des Einsatzes war der Schienenverkehr vorübergehend eingestellt. Belohnung von bis zu 1.000 Euro Nun ermitteln Beamte des Kriminalkommissariates 11 wegen des neuerlichen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr. In der jüngsten Vergangenheit hatte die Polizei inzwischen mehrere Stadtbahn-Attacken dieser Art gemeldet. Stadtbahnbetreiber MoBiel lobte daraufhin 1.000 Euro Belohnung für Hinweise aus, die den Ermittlungen und der Ergreifung der Täter dienen und zu einer rechtskräftigen Verurteilung führen. Über Zuerkennung und Verteilung der Belohnung wird unter Ausschluss des Rechtsweges nach Maßgabe der Bedeutung der einzelnen Hinweise entschieden, betont die Polizei. Sachdienliche Zeugenhinweise erbittet das Kriminalkommissariat 11 der Polizei unter Tel. (05 21) 54 50. Zwei Ermittlungserfolge in der Sache hatte die Kripo bereits: Steine auf Schienen: Stadtbahnfahrer überlistet Kinder Versuchte Stadtbahn-Entgleisung aufgeklärt

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