Bielefelder Grundschule bekommt 23 Millionen Euro teuren Neubau

Bielefeld. Vor zehn Jahren stand die Hellingskampschule sogar auf einer Streichliste. Doch jetzt hat die Grundschule an der Herforder Straße, Ecke Jöllheide eine sehr gute Perspektive. Denn in ihr werden deutlich mehr Kinder erwartet. Deshalb wird sie auf drei Züge erweitert – und erhält einen kompletten Neubau. Dort soll der Unterricht im Schuljahr 2023/2024 starten. Dann wird auch der Weg für ein weiteres Großprojekt im Bielefelder Osten frei – die neue Hauptfeuerwache. Ein Altbau bleibt als Puffer Für den neuen Schulbau, in den rund 23 Millionen Euro fließen sollen, fangen die Kanal- und Erdarbeiten an, erklärt Reinhold Peter, Technischer Leiter des städtischen Immobilienservicebetriebs (ISB), die Baugrube wird ausgeschachtet. Die Altbauten sind abgerissen – bis auf den direkt an der Kreuzung stehenden Teil. &bdquo;Den halten wir als Puffer vor", sagt Peter. Denn der Zeitplan ist eng, im Notfall könnten Räume noch vorübergehend genutzt werden. Später entsteht hier das neue Quartiershaus &bdquo;Helli" für die Stadtteilarbeit. Denn im Umfeld der Hellingskampschule wächst die Bevölkerungs- und Schülerzahl. Ein Grund ist das neue Baugebiet an der Jöllheide, in dem in den nächsten Jahren bis zu 600 neue Wohneinheiten geplant sind. Deshalb ließ die Stadt beim Architektenwettbewerb 2018 den dritten Zug für die Grundschule als Option mitplanen. Der Siegerentwurf verteilt die drei Züge auf drei trapezförmige Baukörper. "Wie eine kleine Familie in der Schule" Der dritte Zug soll an der Herforder Straße auf die neue Turnhalle gesetzt werden. In den drei Gebäuden, die im Erdgeschoss miteinander verbunden sind, will die Schule ein Schulfamilien-Konzept umsetzen, in dem die Klassen stärker zusammen lernen. &bdquo;Wie eine kleine Familie in der Schule", sagte Leiterin Kathrin Meise-Waltking bei der Vorstellung des Siegerentwurfs, den sie begrüßte. Die Mensa wird im Erdgeschoss untergebracht. Zur ruhigeren Jöllheide hin bleibt ein großzügiger Vorplatz für den Schulhof. Den schirmt zur Kreuzung hin das geplante neue &bdquo;Helli"-Gebäude ab, das als letztes gebaut werden soll. Noch sei das Projekt im Zeitplan, sagt Peter. Allerdings musste nachgearbeitet werden. Denn die Politiker im ISB-Betriebsausschuss forderten eine Klimaschutz-Optimierung mit Photovoltaik, Lüftungsanlagen und Dämmung. Das erhöhe teils die Kosten. Testzentrum, Schule, Feuerwache Für die Bauphase hat die Stadt ein Übergangsquartier eingerichtet. Das angekaufte Gebäude der nach Oldentrup gewechselten Firma Kahmann & Ellerbrock an der Ecke Eckendorfer/Feldstraße ließ sie für rund 1,4 Millionen Euro als provisorische Schule herrichten. Der Standort hatte vorher schon vorübergehend als Corona-Testzentrum gedient – und soll auf Dauer die großen Raumprobleme der Feuerwehr lösen. Denn die Hauptfeuerwache sitzt beengt am Stadtholz und wartet auf eine Zukunftslösung. Dafür ist das verkehrsmäßig günstig gelegene Eckgrundstück an der Eckendorfer Straße gut geeignet, heißt es bei der Stadt. Allerdings wird es dauern, bis die Feuerwehr umziehen kann. Denn zunächst muss die Stadt den Bebauungsplan ändern und die Feuerwehr den Raumbedarf klären. Eine Machbarkeitsstudie habe ergeben, &bdquo;dass die Wache auf das Grundstück passt, sogar mit Reserve", sagt Peter. Der ISB hat ein externes Projektsteuerungsbüro eingesetzt, um das Vorhaben umzusetzen. Peter rechnet mit dem Start des Architektenwettbewerbs zum Jahresende. Bis Entwürfe, Planung und Baurecht für die neue Hauptfeuerwache vorliegen, die laut Ratsbeschluss nicht mehr als 100 Millionen Euro kosten darf, wird es aber wohl zwei Jahre dauern. Deshalb erwartet der ISB nicht vor Mitte 2023 den Baubeginn. Und dann soll der Neubau der Hellingskampschule bezugsfertig sein, damit die an ihren eigentlichen Standort zurückkehren kann. An der Ecke Eckendorfer/Feldstraße rollen dann die Bagger für den nächste Abriss an.

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