Im Nirgendwo: Das ist die einsamste Stadtbahn-Haltestelle Bielefelds

Heepen. In Bielefeld wird dringend Wohnraum benötigt. Viel Potenzial gibt es im Osten der Stadt. Aber nicht überall können ad hoc Flächen bebaut werden. In Milse zum Beispiel stockt’s. Das Gebiet, 26,9 Hektar groß, liegt im Einzugsbereich der Stadtbahn-Haltestelle Buschbachtal. Seit dem 6. Dezember 2015 fährt die Linie 2 bis nach Altenhagen. Die neue Zwischenhaltestelle Buschbachtal aber wird kaum genutzt – weil noch keine Wohnbebauung da ist. Für diesen Siedlungsraum sei ein städtebauliches Rahmenkonzept mit Themen wie Erschließung, ÖPNV und Schulraumversorgung in Vorbereitung, hieß es Anfang 2020 in der Bezirksvertretung Heepen. Aber noch immer gibt es keinen rechtsverbindlichen Bebauungsplan, die Ackerflächen sind in Privatbesitz. &bdquo;Die Planung ruht", sagt Heepens Bezirksbürgermeister Holm Sternbacher. Die Bezirksvertretung Heepen hat das Wohnviertel jetzt zu ihrem Thema gemacht und will dafür sorgen, dass die Arbeiten an der Rahmenplanung wieder in Gang gesetzt werden. &bdquo;Der Druck, Wohnraum zu schaffen, wird größer." Wettbewerb ist angedacht So soll nach der Sommerpause ein Planungsbüro damit beauftragt werden, ein Konzept zu entwickeln, wie die Siedlung später einmal aussehen könnte. Auch ein Wettbewerb ist angedacht. Bis dahin wird aber noch Zeit vergehen: Ende des kommenden Jahres könnte ein solches Konzept vorliegen, das dann den Bürgern zur Diskussion vorgestellt werden soll. Schon vor drei Jahren sollte ein Plan für das Gebiet entwickelt werden. Die größeren Teile gehören drei privaten Eigentümern, von denen einer seine Fläche nicht veräußern möchte (die NW berichtete). Aber man will vorbereitet sein, heißt es aus Heepen. Sternbacher: &bdquo;Wir wollen da keine Siedlung entstehen lassen, die nicht unseren Vorstellungen entspricht." Attraktives Quartier Mit dem Rahmenplan sollen die Eckpunkte vorgegeben werden, wie das Viertel später einmal aussehen könnte. Geschaffen werden soll ein attraktives Quartier mit Wohnraum für alle Gruppen – mit Geschosswohnungsbau, öffentlich gefördertem Wohnraum, aber auch mit Einfamilien- und Reihenhäusern. Sternbacher: &bdquo;Da gibt es durchaus Filetgrundstücke." Auch öffentliche Flächen wie Spielplätze sind angedacht, genau wie ein Quartierszentrum für alle Generationen. Sternbacher hat bereits Gespräche aufgenommen, zum Beispiel mit der Kirche. In jedem Fall mitgeplant werden müssten auch ausreichend Plätze in Kitas und Schule, sagt Sternbacher. Die Idee ist gar, in dem Gebiet auch eine Kindertagesstätte zu bauen, vielleicht auch ein Schulgebäude. Denn die Grundschule Milse in unmittelbarer Nähe ist stark sanierungsbedürftig. Laut Sternbacher reiche es nicht, ein paar Reihenhäuser zu bauen. &bdquo;Erster Schritt ist jetzt die Rahmenplanung", sagt er. An der neuen Endhaltestelle Altenhagen gibt es bereits Wohnbebauung, die Moenkamp-Siedlung. Die Verkehrsbetriebe MoBiel hatten sich damals für einen Trassenverlauf übers freie Feld entschieden. Damals wurde auch diskutiert, ob man dort auch gleich eine Zwischenhaltestelle einrichtet. Die Verkehrsplaner entschieden sich dafür. Hätte MoBiel die Haltestelle erst gebaut, wenn die Bebauung auch steht, wäre es für die Verkehrsbetriebe wohl deutlich teurer gekommen. Die Menschen, die im Bereich des Supermarktes an der Elverdisser Straße wohnen, würden die Haltestelle auch nutzen, hieß es immer von MoBiel. Vielleicht kommen ja bald noch die hinzu, die dann in dem neuen Gebiet wohnen werden.

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