Discos dürfen eher öffnen: Bielefelder Clubs in den Startlöchern

Bielefeld. Polizei und Ordnungsämter haben an den vergangenen Wochenenden in Bielefeld und etlichen weiteren NRW-Städten immer wieder illegale Treffen aufgelöst. Die jungen Menschen zieht es zum Feiern in Parks und auf Plätze. Zum Leidwesen der Ordnungskräfte. Doch nun naht Entlastung: Die Diskotheken dürfen schon ab August wieder ihre Innenräume öffnen. Und es werden Rufe laut, die Öffnung noch weiter vorzuziehen. In Leverkusen feierten am vergangenen Samstag rund 500 Jugendliche in einem Park. In Krefeld trafen sich laut Polizeiangaben 250 bis 300 Menschen in einer Halle. Seit Wochen haben Polizei und Ordnungsamt in Bielefeld Bürgerpark, Siegfriedplatz, Kesselbrink und Co. im Blick. Am 19. Juni trafen Einsatzkräfte im Bürgerpark 1.000 Personen an, auf dem Kesselbrink waren es an einem Wochenendtag 600. Viele hoffen nun, dass mit Öffnung der Clubs die Lage "entzerrt" wird. Clubs und Diskos waren die ersten, die wegen Corona schließen mussten. Lange haben sie auf ihre Wiedereröffnung gewartet. Für Clubs mit einem Außenbereich gibt es schon seit Ende Mai die Möglichkeit, wenigstens draußen zu öffnen – vorausgesetzt, die kommunale Inzidenz liegt unter 35. Genutzt wurde das in Bielefeld kaum. Seit dem 25. Juni steht fest: Auch die Innenbereiche von Clubs und Discotheken dürfen am 27. August unter Auflagen geöffnet werden - wenn die landesweite Inzidenz dann unter 35 liegt. Bislang sollten entsprechende Öffnungen erst ab dem 1. September möglich sein. Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Erlaubt sind dann Veranstaltungen auch in geschlossenen Räumlichkeiten und auch mit mehr als 100 Personen, wenn ein Negativtestnachweis und eine Rückverfolgbarkeit gewährleistet ist. Zusätzlich brauchen die Behörden ein von der zuständigen Behörde genehmigtes Hygienekonzept, in dem "insbesondere Kapazitätsbeschränkungen, Lüftungsregelungen und der Umfang von im Rahmen des Konzepts zulässigen Einschränkungen bei der Einhaltung von Mindestabständen und Maskenpflicht geregelt sein müssen", wie es in der neuen Coronaschutzverordnung vom 26. Mai heißt. Zudem gilt auch hier: Zutritt bekommt nur, wer geimpft, getestet oder genesen ist. Wenn der jeweilige Grenzwert an drei aufeinanderfolgenden Kalendertagen in Bielefeld oder landesweit überschritten wird, ist es am übernächsten Tag wieder vorbei mit der Feierei. Die Bielefelder Bierbörse am Boulevard verkündet: "Wir sind ready für das Re-Opening. Sobald es die Regularien erlauben, sind wir die ersten, die mit dem Schlüssel zur Tür sprinten und aufschließen. Fans der Bierbörse und des Clubs wissen aber auch, dass die einzigartige Atmosphäre bei uns vor allem dann entsteht, wenn hemmungslos gefeiert, getanzt und geschunkelt werden kann." Eine klare Tischzuweisung, Tanzverbot und Maskenpflicht seien wichtige Maßnahmen, trübten aber die Stimmung, heißt es weiter. Laut Verordnung sollen eine eingeschränkte Kapazität und Lüftungsregeln festgelegt werden. Dafür wiederum sollen Abstände und Maskenpflicht nicht unbedingt eingehalten werden müssen. Auch die anderen Bielefelder Diskotheken stehen in den Startlöchern. Das Stereo sucht via Facebook Mitarbeiter für Kasse, Service, Theke und Tür. Auch im Lokschuppen wird "Verstärkung für unser Team - Bar, Kellner, Garderobe, Service" gesucht. In Nordrhein-Westfalen werden unterdessen Rufe lauter, Clubs und Diskotheken wieder zu öffnen, um besonders in den Sommerferien illegale Partys in Parks und an anderen Orten zu verhindern. &bdquo;Wir müssen nicht bis Ende August darauf warten. Tanzen in unseren Betrieben in kontrolliertem Rahmen ist sicherlich sicherer als unkontrolliert privat", sagte Haakon Herbst, Regionalpräsident im Branchenverband Dehoga Nordrhein-Westfalen. Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) warb in einem Brief an das Land für eine frühere Öffnung der Clubs unter strengen Hygieneauflagen.

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