Bielefeld bekommt ein neues Schwimmbad: So sieht der Entwurf aus

Bielefeld. Die Sonne brennt vom Himmel – bestes Wetter für einen Freibadbesuch. In Jöllenbeck stehen Badegäste noch vor verschlossenen Türen. Das Brummen des Rasenmähers und das geschäftige Treiben der Mitarbeiterinnen lässt Wasserratten jedoch hoffen, dass das Freibad in dieser Saison noch öffnet. Dies bestätigt Stadtwerke-Sprecherin Yvonne Liebold: &bdquo;Wir wollen das Bad Anfang Juli öffnen." Dies sei voraussichtlich nicht das letzte Mal. Gerechnet werde auch mit der Saison 2022. Anschließend könnten die Arbeiten für das Kombibad beginnen. Wegen zeitgebundener Fördermittel vom Bund muss es 2026 fertig sein. In den 90er Jahren wurden viele Hallenbäder in Bielefeld geschlossen. Seitdem verlassen immer mehr Kinder die Grundschule, ohne Schwimmunterricht gehabt zu haben. Im Mai 2018 kam Oberbürgermeister Pit Clausen zu einem Ortstermin ins Jöllenbecker Freibad. Die Idee eines Kombibades für den Bielefelder Norden war geboren. Ob dieses in Jöllenbeck entstehen soll, oder an einem anderen Standort, war damals jedoch noch nicht klar. Es gab einen weiteren Standort, der in Frage kam - ein Grundstück an der Martin-Niemöller-Gesamtschule. Dies steht aber erst 2028 zur Verfügung. Die Bezirkspolitiker votierten einstimmig für den neu aufgestellten Bebauungsplan "Kombibad Jöllenbeck". Bund fördert mit 3 Millionen Euro Wie berichtet, fördert der Bund das Vorhaben mit 3 Millionen Euro. Insgesamt ist für den Bau eine Summe von 13 Millionen Euro im Gespräch. Bauherr ist die Bielefelder Bäder und Freizeit GmbH (BBF). Das Freibad zwischen Naturstadion und Wörheider Weg besteht seit den 1950er Jahren und soll abgerissen werden. Die Anzahl der Schwimmerinnen und Schwimmer, die in der Zeit vor Corona pro Saison gezählt wurden, befand sich im Vergleich zu den übrigen Freibädern meistens im unteren Bereich. Auch wenn das Freibad der Schul- und Vereinsnutzung zur Verfügung stand, wurde es aufgrund der Witterungsabhängigkeit kaum in Anspruch genommen. Viele Jöllenbecker erinnern sich noch daran, dass das Bad im Winter in ein Traglufthallenbad verwandelt wurde. Mit Ende der Wintersaison 2001/2002 wurde der Betrieb der Traglufthalle aus ökonomischen Gründen eingestellt. Das Kombibad soll ebenfalls öffentlich nutzbar sein, aber auch Schülerinnen und Schülern sowie Vereinsmitgliedern zur Verfügung stehen. Es kann ganzjährig genutzt werden. Schwerpunkt soll die Sportnutzung sein. Damit wird dem Beschluss des Schul- und Sportausschusses von Februar 2019 Rechnung getragen. Daraus geht hervor, dass alle Kinder in ihrer Grundschulzeit die Möglichkeit haben sollen, schwimmen zu lernen. "Die Kapazitäten der umliegenden Hallenbäder sind für den Schul- und Vereinssport nahezu ausgeschöpft. Darüber hinaus befindet sich das nächste Hallenbad in Heepen", heißt es in der Beschlussvorlage der Verwaltung. Die BBF startete mit einer Standortsuche in Jöllenbeck, Schildesche und Heepen. Kriterien waren eine Mindestgröße des Grundstückes von 10.000 Quadratmetern, eine zentrale Lage und gute Erreichbarkeit. Der Standort des Freibades Jöllenbeck hat bei der Untersuchung die höchste Punktzahl erreicht. Insgesamt ist das Plangebiet 1,4 Hektar groß. 29 neue Parkplätze Der Teilbereich mit dem neuen Kombibad soll künftig über den Wörheider Weg erschlossen werden. Hier ist eine Anbindung an den Fuß- und Radweg vorgesehen. Der Anlieferverkehr soll weiterhin über die Straße Naturstadion erfolgen. Die bestehenden Parkplätze sollen zukünftig ausschließlich den Nutzern des angrenzenden Sportplatzes zur Verfügung stehen. Das Konzept sieht westlich der heutigen Umkleidekabinen eine Halle mit geplantem 25-Meter-Variobecken , eine 3-Meter-Sprunganlage, ein Lehr- und Kursbecken sowie einen Eltern-Kind-Bereich vor. Darüber hinaus entsteht ein Umkleidebereich und ein Außenbecken. Im Bereich der heutigen Liegewiese sind 29 Parkplätze geplant, zwei Stellplätze mit E-Ladestation und zwei Behindertenparkplätze. Das Hallenbad gliedert sich in einen zentralen Schwimmhallenbereich sowie niedrigere Gebäudeteile. Der Eingang befindet sich im Süden, so dass ein barrierefreier Übergang von den Stellplätzen bis ins Gebäude sichergestellt ist. Die Fahrradstellplätze sind unmittelbar im Eingangsbereich untergebracht. Neben der geplanten Liegewiese nordwestlich des Hallenbades sollen naturnahe Grünbereiche angelegt werden. Die heute vorhandenen Bäume sollen möglichst erhalten bleiben. Geplant ist ein Blockheizkraftwerk.

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