Alles neu nach dem Lockdown: In Bielefeld gibt's jetzt japanische Burger

Bielefeld. Sie haben die Wände gestrichen, den Garten frisch bepflanzt oder eine neue Speisekarte komponiert. Statt zu resignieren, haben etliche Gastronomen den Lockdown genutzt, um hinter verschlossenen Türen ihre Betriebe auf Vordermann zu bringen. In der Altstadt eröffnen zudem bald ein neues Café und ein italienisches Restaurant. "The Good Hood" Japanische Einflüsse sind schon länger angesagt in deutschen Küchen. Jetzt hat der Trend die Burger-Brater erreicht. Bei einer Asienreise 2018 ist Jan Hunke bereits auf den Geschmack gekommen. Drei Jahre später serviert der Gastronom die exotische Spezialität auch in seinem Lokal &bdquo;The Good Hood" an der Jöllenbecker Straße. Dass zeitgleich die japanischen Buletten auch in Berlin den klassischen Burger vom Grill verdrängen, betrachtet der Bielefelder als Bestätigung seines kulinarischen Gespürs. Alles richtig gemacht. Der Unterschied? Im Vergleich zum klassischen Hamburger ist der asiatische Verwandte deutlich kleiner – ein Mini-Burger. Weshalb jede Portion, die über den Tresen geht, aus zwei Klopsen besteht. Die Häppchen aus Rind- Lamm oder Geflügelfleisch stecken in einem Brötchen (Bun), dessen Teig die Bielefelder Bäckerei &bdquo;Backsüchtig" nach einem speziellen Rezept anmischt. Dazu verschiedene Burger-Begleiter zur Auswahl: Avocado, frische Kräuter wie Koriander, knackiger Chinakohl, Sesam, Teriyaki-Sauce und unterschiedliche Käsesorten. Für Veganer bietet die Karte zusätzliche Varianten aus der Jackfrucht. Hunke hat sich derartig vertieft in die Geheimnisse der exotischen Küche, dass er schlussendlich seine bisherige Karte &bdquo;rundum auf asiatisch" umgestellt hat. Nun wartet er gespannt ab, wie die Gäste reagieren. Neues "Lieblingscafé" Schon der Name macht neugierig: &bdquo;Mein Lieblingscafé" nennt Jasmin Wali (35) ihr neues Lokal. Der Schriftzug am Eingang des Hauses an der Welle 6 ist schon angebracht. Die Fenster allerdings sind noch verklebt. Einen genauen Eröffnungstermin kann die Gastronomin noch nicht nennen. Schon im August 2020 hatte Wali die Räume des früheren &bdquo;Goya"-Feinkostgeschäfts angemietet. Zum Ende desselben Jahres sollte Eröffnung sein. Doch Corona warf alle Pläne über den Haufen. Der Betreiberin blieb viel Zeit zur Planung der Einrichtung: Pastellfarbene Sitzgruppen mit hohen Lehnen und Messingleisten, dazu Tischplatten aus dunklem Nussbaum-Holz inmitten roh geputzter Wände. Jasmin Walli stammt aus einer bekannten Bielefelder Gastronomen-Familie. Ihr Vater Abdel Moneim hat vor 40 Jahren an der August-Bebel-Straße &bdquo;Wali’s Hotel" eröffnet, das er bis heute selbst betreibt. Seine Tochter machte ihre Ausbildung zur Restaurantfachfrau in &bdquo;Brands Busch". Ihr kulinarisches Konzept fürs &bdquo;Lieblingscafé: &bdquo;Alles, was gesund und frisch ist." Dazu zählt sie Bowls, Säfte, Smoothies, Eintöpfe und vegane Gerichte. Am Bunnemannplatz Ähnlich holprig kommen zwei Restaurants am Bunnemannplatz wieder in die Gänge. Das &bdquo;Nohut", 2018 in der früheren Suppenbar &bdquo;Soba" an den Start gegangen, hatte sich von Anfang an so großer Beliebtheit erfreut, dass die Betreiber schon bald mehr Platz benötigten. Den fanden sie 2020 nebenan in dem früheren Second-Hand-Laden. Doch kurz nach der Eröffnung im Herbst war schon wieder Schluss. Der Lockdown legte den Laden lahm. Für den 10. Juni ist nun der Neustart geplant. Nur noch wenige Tage, dann kehrt das Leben auch in den alten &bdquo;Raben" zurück. Eine Zeit lang gaben sich dort die Pächter die Klinke in die Hand. Im vergangenen Sommer hatten dann Mirko Schmidt und Ivo Klumpp, Betreiber des Clubs &bdquo;Max Raebel", die Idee, in den Räumen im Altstadt-Carree ein italienisches Restaurant zu eröffnen. Aus dem erhofften Weihnachtsgeschäft wurde allerdings nichts, die Gründe sind bekannt. Inzwischen ist wenigstens schon der Name des Lokals auf Plakaten zu lesen: &bdquo;Nonna’s Italian Soulfood", was etwa so viel heißt wie: &bdquo;Omas Küche auf Italienisch". "Jivino" Rundum saniert hat Marco Pulli sein &bdquo;Jivino" an der Obernstraße: Frischer Anstrich an Innen- und Außenwänden, ein umgestalteter Thekenbereich und neue Möbel für den Innenhof, dazu ein Belüftungssystem, das sieben Mal pro Stunde für Frischluft-Zufuhr sorgt. Moderne Heizsysteme spenden draußen an kühlen Abenden die nötige Wärme. Empfindliche Gäste können auch eine Decke von Zuhause mitbringen, die in einem persönlichen Schließfach aufbewahrt werden. Aktuell erlaubt die Corona-Hygienevorschrift den Gastronomen die Ausgabe von Kissen und Decken nur dann, wenn die Textilien nach jedem Gebrauch desinfiziert werden. Obernstraße Mit den Leerständen im unteren Teil der Obernstraße hat es ein Ende. Nachdem das &bdquo;Blockhouse" nach seiner Eröffnung im vergangenen Herbst schon bald wieder schließen musste, ist der Betrieb im Steakrestaurant und auf der Terrasse wieder angelaufen. Nur wenige Meter entfernt sind neue Mieter ins Meindersche Haus eingezogen. Nachfolger im ehemaligen &bdquo;Camel-Shop" ist der Wohnausstatter &bdquo;Couchbegleiter". Nebenan hat in der Engel- und -Völkers-Filiale, die vergangenen Sommer in die Lampe-Bank gewechselt ist, der Friseursalon &bdquo;Dio" eine neue Heimat gefunden. Beide Geschäfte, &bdquo;Couchbegleiter" und &bdquo;Dio", waren zuvor im Altstadt-Carree . Vermutlich nicht mehr lange leer steht die Fläche der Boutique &bdquo;Mademoiselle" gegenüber im Haus Obernstraße 47. Fenster und Eingangstür sind neu, die Scheiben noch verklebt. Im Viertel erzählen sie, dass eine weitere Eisdiele einziehen wird. Unmittelbar neben der alt eingesessenen Gelateria De Lorenzo.

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