Ein Bielefelder Wanderweg für alle, die es sportlich mögen

Bielefeld. Historische und landschaftliche Highlights kennzeichnen den Lämmerweg, der quer durch den Bielefelder Süden führt. Durch ein Mosaik von Wald und Parks, über große Frei- und Grünflächen, an Bächen und Teichen entlang, aber auch durch Ortsteile und über Straßen. Der Wanderabschnitt Ubbedissen - Eisgrund ist der wohl naturnaheste. Er punktet mehr durch sein Bergauf und Bergab, durch Wald- und Wiesenwege. Wellness für die Ohren allerdings bietet auch er nicht immer. Ein Stück führt sogar direkt an der Autobahn entlang. Wie laut Verkehrslärm ist - an dessen Erzeugung die meisten von uns beteiligt sind -, lässt sich hier hautnah erleben. Gleichzeitig können Wanderer aus vielen unterschiedlichen Varianten wählen. Und bei einer die Autobahn (fast) ganz vermeiden. Abzweig zum Naturfreundehaus nicht verpassen Wer am Naturfreundehaus Ubbedissen startet (anzufahren über die Detmolder Straße Richtung Oerlinghausen; der kleine Abzweig rechts hoch zur Detmolder Straße 738 ist leicht zu übersehen) und den gesamten Weg laufen will, muss mit einer Dauer von drei bis vier Stunden rechnen. Der Hinweg zum Parkplatz Eisgrund (Markierung in Schwarz) ist laut Lämmerweg-Führer 4,4 Kilometer lang, der Rückweg (rote Lämmer-Markierung) 6,3 Kilometer. Hinweg Vom Parkplatz aus geht es, der schwarzen Lämmerbeschilderung folgend, zwischen den Häusern hindurch in den Wald, bergan bis zur Kuppe, dann in einem Wechsel von Wald und Wiesenrand in Richtung Autobahn 2. Hier oben öffnet sich ein herrlicher Blick über das Lämershagener Tal hinweg auf die zentrale Hügelkette des Teutoburger Waldes. An der Ubbedisser Straße geht es ein kurzes Stück bergab und nach einer scharfen Rechtskurve nach links über einen schmalen Weg hinunter zur Oerlinghauser Straße. Die überqueren, auf dem Rad-Gehweg nach rechts und kurz vor der Autobahn links, unter der A-2-Brücke her dem geschotterten Fahrweg bergan folgen. Hier schließt sich das mit Abstand lauteste Stück an, nur durch hohes Grün von der Autobahn getrennt. Der Waldpfad endet an der Lämershagener Straße, dort rechts, am Stromhäuschen sofort wieder rechts auf den Hermannsweg (H) die Lämershagener Treppen hinauf. Geradeaus bis Schutzhütte, nach 350 Metern links hinab, dann den Lämmerschildern folgen, hinunter ins Quelltal. An Koppeln Häusern und Teich vorbei, kurz vor der Lämershagener Straße rechts zum Parkplatz Eisgrund, wo sich der nächste Rundweg anschließt. Rückweg Dem Wanderweg A 2 über die Lämershagener Straße folgen (ab hier sind die Lämmerschilder rot), geradeaus durch die Unterführung unter der Autobahn hindurch, nach etwa 100 Metern halb links gehen (Raute 5) auf den breiten Kohlenweg bis zur Freilandtrasse im Markengrund. Dort bergan der Hochspannungsleitung folgen. Am Ende nach links auf den Hermannsweg/Wandweg, der geradeaus in die Lämershagener Straße mündet, über die Autobahnbrücke und dann auf dem bekannten schwarzen Lämmerweg zurück. Alternativen Rund um den Kohlenweg verläuft ein Netz von Wanderwegen, etwa parallel dazu nördlich der Hermannsweg/Raute 11 mit zahlreichen Windungen, an Bielefelds höchster Erhebung, "Auf dem Polle" , und dem Lewenberg, auf dem sich die Grundrisse einer alten Befestigungsanlage (der Löwenburg) erkennen lassen, vorbei. Beide Wege sind durch zahlreiche Querverbindungen verknüpft. Parallel zum Markengrund können Wanderer auch kurz zuvor links in den A3/Raute11 einbiegen, und oben am Wandweg schräg rechts gegenüber über den auf der Karte eingezeichneten grünen Weg hoch zur Oerlinghauser Straße und weiter hoch bis zum schwarzen Lämmerweg nehmen. Station 1 bis 4 1923 kristallisierte sich aus dem Arbeiter-, Turn- und Sportbund Ubbedissen eine Gruppe junger Männer heraus, die mit Mandolinen und Gitarren den Teutoburger Wald erwanderten. Auch Frauen und Mädchen kamen hinzu. Im Laufe der Jahre baute der Verein auf dem Hochplateau eine Ferienanlage (1), das Naturfreundehaus. Dort können Kinder, Jugendliche und Familien bis heute einen preiswerten Urlaub im Grünen verbringen. Das Naturschutzgebiet Ubbedisser Berg (2) liegt auf dem Muschelkalkrücken des Teuto-Bergzugs. Dort wächst ein artenreicher Buchenwald, an den am Hang ausgedehnte Wiesen, frühere Äcker, grenzen. Sie wurden nach ihrem Ankauf in das Schafbeweidungsprojekt einbezogen. Keimzelle ist ein alter Halbtrockenrasen unterhalb des Kriegerdenkmals. Im Teutoburger Wald wurden vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreiche Steinbrüche (3) ausgebeutet. Abgebaut wurden gelblicher Osning-Sandstein für Bau- und Steinmetzarbeiten sowie fast weißer Oberkreide-Kalk für Schotter (Straßenbau). Heute sind alle Steinbrüche geschlossen. Der Teutoburger Wald (4) bildet das "grüne Rückgrat" Bielefelds. Der Stadtwald, durch den der Lämmerweg vom Hermannsweg bis fast zur Paderborner Straße führt, wird wirtschaftlich genutzt. Er dient aber auch dem Natur- und Artenschutz. Derzeit werden die abgestorbenen Fichtenbestände durch Neuanpflanzungen ersetzt.

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