Bundesnotbremse endet am Montag: Leinen los für Bielefeld

Bielefeld. Noch gilt in Bielefeld die &bdquo;Bundesnotbremse". Doch nach zwei Monaten ist das Ende des Lockdowns in greifbarer Nähe: Sollten am Samstag die Infektionszahlen nicht in die Höhe schnellen, wird ab Montag, 31. Mai, die Bremse gelöst. Statt dessen tritt &bdquo;Stufe 3" der Corona-Schutzverordnung (CoronaSchVO) in Kraft – und mit ihr eine ganze Reihe von Lockerungen, über die Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger informierte. Bei aller Freude über die guten Nachrichten und die weiter sinkende Inzidenz hob er allerdings auch mahnend den Finger: &bdquo;Wir dürfen jetzt nicht übermütig werden." Noch nicht amtlich Es ist wahrscheinlich, dass die Notbremse endet. Allerdings ist es noch nicht amtlich – dafür fehlt noch der fünfte Tag der &bdquo;Inzidenz-Fünf-Werktage-in-Folge-unter-100"-Regelung. &bdquo;Um 12.30 Uhr hatten 27 neue Fälle, vermutlich werden wir daher morgen eine Inzidenz um die 60 melden", rechnet Nürnberger vor. &bdquo;Damit die Inzidenz wieder über 100 geht, bräuchten wir etwas mehr als 200." Im Verlauf des Samstags wird dann die Nachricht aus der Landeshauptstadt erwartet, die dann Rechtssicherheit bringt – und endgültig grünes Licht für die Lockerungen am darauffolgenden Werktag. Disziplin am Wochenende Bei aller Vorfreude müssen die Bielefelder am Wochenende noch Disziplin wahren. &bdquo;Die Regelungen gelten alle erst ab Montag", warnt Nürnberger. Die Biergärten sind also vorerst weiter geschlossen, auch die lang ersehnte Shopping-Tour muss noch etwas warten. Vor allem aber sollte weiter von größeren Treffen im öffentlichen Raum abgesehen werden. Denn erst ab Montag dürfen dort unbegrenzt viele Personen aus zwei Haushalten zusammenkommen, bis dahin sind weiter nur ein Haushalt und eine weitere Person zulässig. &bdquo;Corona ist nicht zu Ende, das sollte allen klar sein", sagt Nürnberger. Es gebe gute Gründe, dass es weiter Regeln zum Infektionsschutz – etwa die AHA-Regeln – gebe. Deren Einhaltung werde das Ordnungsamt mit Fingerspitzengefühl, aber auch mit Nachdruck überwachen. &bdquo;Wo Leute es übertreiben oder bewusst gegen Regeln verstoßen, wird es Verwarngelder geben", warnt der Krisenstabsleiter eindringlich. Ausgangssperre fällt weg Neben den Kontaktbeschränkungen ist es wohl die Ausgangssperre zwischen 22 und 5 Uhr, die in den vergangenen zwei Monaten vielleicht nicht den Alltag der meisten Bielefelder betroffen hat, deren alleinige Existenz jedoch wie wohl keine andere Regelungen für das Lockdown-Gefühl steht. Sie fällt ab Montag komplett weg. Zurück in die Schule Die Schulen kehren zum Präsenzunterricht zurück, die Pooltestungen werden fortgesetzt. Hier soll es ab Montag die Möglichkeit geben, die unter Aufsicht durchgeführten Selbsttests zertifizieren zu lassen: Die Schülerinnen und Schüler können damit dann also Museen und Freizeiteinrichtungen besuchen. &bdquo;Eine deutliche Erleichterung für die Familien", sagt Nürnberger. Auch die Betreuung im Offenen Ganztag werde wieder normal anlaufen. Die Zeit der Notbetreuung ist dann vorbei. Ferienspiele Die Ferienspiele können mit dem Wegfall der Bundesnotbremse organisiert und ab kommender Woche angeboten werden. "Das ist auch eine wichtige Botschaft für die Familien", sagt Nürnberger. Shopping ohne Termin Erleichterungen erwartet auch der Einzelhandel, der Einkauf ist wieder ohne Test und Termin möglich. Allerdings ist die Zahl der Kunden weiter auf eine Person pro 20 Quadratmeter beschränkt. Ob und in wie weit die Maskenpflicht in weiten Teilen der Innenstadt aufrechterhalten bleibt, wird kommende Woche beraten. &bdquo;In den großen Einkaufsstraßen wird sie wohl vorerst bleiben", sagt Ingo Nürnberger. Gastronomie Endlich wieder bei Sonnenschein vor dem Café einen Cappuccino trinken oder am Abend im Biergarten sitzen: Ab Montag darf auch die Außengastronomie wieder öffnen. Hier erwartet Ingo Nürnberger allerdings auch Probleme. Zum einen befürchtet er, dass es im Umfeld von Biergärten – etwa am Emil-Groß-Platz – zu größeren Menschenansammlungen kommen könnte. Zudem befürchtet er, dass es beispielsweise am Alten Markt zu Konflikten kommen könnte, wenn Passanten eine Maske tragen müssen, die Gäste im Café aber nicht. &bdquo;Der Fußgänger in der Obernstraße braucht eben keinen negativen Test und hinterlässt auch nicht seine Kontaktdaten", sagt Nürnberger. Die Unterschiede müssten allen bewusst sein oder bewusst gemacht werden. &bdquo;Da wird es erhöhten Kommunikationsbedarf geben." Sport und Schwimmen Die Freibäder können ab dem 1. Juni öffnen – sind dann allerdings reine Sportstätten. &bdquo;Man darf seine Bahnen ziehen, aber nicht auf die Liegewiese", sagt Ingo Nürnberger. Zudem bleibe ein negativer Test verpflichtend. Der Online-Ticketverkauf - wie im vergangenen Sommer - startet am Montag. Sportliche Betätigungen seien im Außenbereich &bdquo;in weitem Maße uneingeschränkt möglich" – vorausgesetzt, er ist kontaktfrei und wird von maximal 25 Personen ausgeübt. Das Jugendtraining kann weitgehend uneingeschränkt losgehen. Museen und Freizeit Nach aktuellem Stand der Dinge öffnen die Bielefelder Museen ab Dienstag wieder ihre Pforten, das Bauernhausmuseum ist ab Donnerstag, 3. Juni, wieder für das Publikum geöffnet. In der Stufe 3 der CoronaSchVO ist für ein Besuch ein negativer Test und ein Termin notwendig. VHS und Musik- und Kunstschule Ein negativer Test, eine komplette Impfung oder eine nachgewiesene überstandene Infektion sind auch für den Besuch von Kursen in der VHS oder der Musik- und Kunstschule notwendig. Bis hier der Normalbetrieb wieder erreicht ist, werde es aber noch etwas dauern. &bdquo;Sie brauchen noch ein paar Tage, um vom Digitalen wieder in die analoge Welt zu gelangen", sagt Ingo Nürnberger. Es würden aber zeitnah möglichst viele Angebote geben. Tierpark Olderdissen Eine Lockerung gibt es für den Tierpark Olderdissen: Hier ist zwar weiter ein Termin, aber kein negativer Test mehr nötig.Bus und Stadtbahn Obwohl für Bielefeld einige Lockerungen angekündigt sind, weisen die Verkehrsbetriebe MoBiel darauf hin, dass auch ohne Corona-Notbremse in Bussen und Stadtbahnen weiterhin Atemschutzmasken vom Typ FFP2 oder vergleichbare Masken getragen werden müssten. Das gelte während der Beförderung als auch während des Wartens an den Haltestellen. Davon ausgenommen sind lediglich Kinder unter sechs Jahren. MoBiel bittet um Verständnis, falls es dadurch zu Irritationen kommt. Mehr Besucher im Krankenhaus Die Bielefelder Krankenhäuser vom Klinikum Bielefeld (Mitte, Rosenhöhe, Halle) sowie vom Evangelischen Klinikum (Bethel, Johanneskrankenhaus, Mara) erlauben ab Dienstag, 1. Juni, wieder mehr Patientenbesuche. Trotzdem müsse weiterhin der vollständige Impfschutz mit Impfpass nachgewiesen werden oder ein Coronatest vorliegen, der nicht älter ist als 24 Stunden ist (kein Selbsttest). Diese Nachweise müssen mit Personalausweis, Reisepass oder Führerschein am Eingang vorgelegt werden. Sonderregelungen bestehen für Besuche von Schwerkranken. Am Klinikum Bielefeld darf pro Tag höchstens eine Person Patienten besuchen. Einzelheiten finden sich auf Internetseiten der Kliniken. Das Franziskus-Hospital hält noch an der bisherigen Besuchsregel fest.

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