Endgültiges Aus fürs Bielefelder Schlittenhunderennen

Bielefeld. Senne als offizieller Wettkampfschauplatz für das große Schlittenhunderennen "off Snow", bei dem in separaten Rennen auch jeder große und kleine Bielefelder (mit Hund) mitmachen konnte, das Hunderte von Rennfahrern mit ihren Tieren und Tausende von Zuschauern anlockte, ist Geschichte. Das 11. Rennen im Herbst 2019 war auch das letzte. Und das nicht wegen der Corona-Pandemie. Renngelände steht nicht mehr zur Verfügung Die Senner Gemeinschaft hat nicht nur das 12. Rennen, das in diesem Jahr am ersten November-Wochenende geplant war, abgesagt, sondern auch alle künftigen. Grund für das endgültige Aus ist der Wegfall des Veranstaltungsgeländes. Weil die Bethel-Schäferei jetzt Ökobetrieb geworden ist, darf das dazugehörige Schafstallareal zwischen Kampstraße und Paderborner Straße, das die von Bodelschwinghschen Stiftungen elf Jahre lang für das Spektakel zur Verfügung gestellt hatten, nur noch nach strengen Richtlinien ökologisch bewirtschaftet werden."Das bedeutet, dass auch die Musher, so nennt man die Schlittenhundeführer, dort nicht mehr mit weit über 150 Wohnwagen und Wohnmobilen sowie gut 700 Hunden für drei Tage ihr Quartier aufschlagen können", teilt die Werbegemeinschaft mit. Im vergangenen Jahr habe man das Jaloucity Open bereits wegen Corona ausfallen lassen müssen. Viele "frische Ideen" nach Ausfall 2020 Ein neues Gelände, das den hohen Ansprüchen genüge, zu finden, sei "realistisch gesehen nicht möglich", so die Gemeinschaft weiter. Und erst recht nicht so kurzfristig. Der stellvertretende Vorsitzende Rainer Seifert, der das Rennen von Anfang an mitorganisierte, bedauert das sehr. "Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. An diesem Rennen hängt unser aller und auch mein Herzblut." Und gerade nach dem Ausfall 2020 hätten alle Beteiligten "viele frische Ideen" gehabt. Eines der beliebtesten Off-Snow-Wagenrennen Das Schlittenhunderennen fand seit 2009 statt. Nach wenigen Jahren habe es sich zu einem der beliebtesten Off-Snow-Wagenrennen in Deutschland gemausert, sagt Seifert. Zweimal wurde in Senne sogar die Deutsche Meisterschaft ausgetragen. "Super Gelände und familiäres Flair" Der Hundewettkampf in Senne habe sich zu einem der beliebtesten Auftakt- und Vorbereitungsrennen nach der Sommerpause entwickelt, berichtet Dirk Wissing, erster Vorsitzender des Schlittenhunde-Sportverbands Münsterland (SSVM), dem sportlichen Ausrichter des Rennens. Es habe sich bundes- und europaweit wegen des "super Geländes, des familiären Flairs und der immer perfekten Organisation einen sehr guten Ruf erarbeitet". Für viele Mitglieder und Musher sei es das Highlight des Jahres gewesen: "Wir werden es sehr vermissen." Vielfacher Europa- und Weltmeister Günter Wesch, ehemaliger Vorsitzender der Senner Gemeinschaft, der zusammen mit dem gerade pensionierten Bezirksamtsleiter Eberhard Grabe "Erfinder" des Schlittenhunderennens in Bielefeld ist, sieht es mit Wehmut, aber auch mit Stolz: "Mit Hilfe von Rudi Ropertz, dem langjährigen SSVM-Vorsitzenden und vielfachen Europa- und Weltmeister, haben wir nicht nur eine neue Sportart, sondern auch für über ein Jahrzehnt Weltklasse und internationales Flair in die Senne gebracht." Zahllose ehrenamtliche Helfer In der kürzlichen Mitgliederversammlung der Senner Gemeinschaft, in der das Aus des Rennens besiegelt wurde, bedankte sich Seifert ausdrücklich bei allen Beteiligten. "Der große Erfolg des Rennens lag an den sehr vielen ehrenamtlichen Helfern und Mitstreitern, die sich Jahr für Jahr mit großer Begeisterung, viel Zeit und tatkräftigem Engagement richtig ins Zeug gelegt haben."

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