Impfangebot für Obdachlose startet - mehr als 1.000 könnten profitieren

Bielefeld. Die Stadt geht einen wichtigen Schritt in Richtung Herden-Immunität: Die Obdachlosen in Bielefeld, nach Angaben von Krisenstabschef Ingo Nürnberger zwischen 800 und 1.200 Menschen, sollen ab sofort möglichst &bdquo;durchgeimpft" werden. Ein Unterfangen, das mit erheblichem Aufwand betrieben werden muss. Die Obdachlosen werden zunächst ausführlich informiert, dann geimpft und zur Beobachtung werden sie später zur Kontrolle erneut vom &bdquo;Impfmobil-Team" aufgesucht. Ein Aufwand, der sich aber lohnt. Für den Mediziner und Leiter des Bielefelder Impfzentrums, Theodor Windhorst, ein konsequenter Schritt: &bdquo;Die Obdachlosen sind besonders gefährdet, zu erkranken. Sie sind im ganzen Stadtgebiet unterwegs, oft in einer instabilen physischen Verfassung, schlecht ernährt und viele von ihnen sind suchtkrank". Zwei mobile Teams sind unterwegs In Zusammenarbeit mit dem DRK OWL, dem ASB, der Gesellschaft für Sozialarbeit, den Obdachlosen-Einrichtungen an der Kreuz- und der Ernst-Rhein-Straße, sowie mit Streetworkern der von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel versuchen nun Nürnberger, Windhorst und Ingo Schlotterbeck, Organisationsleiter des Bielefelder Impfzentrums, den Obdachlosen habhaft zu werden. Zwei mobile Teams, bestehend jeweils aus einem Arzt, einem Rettungssanitäter, einem medizinischen Fachangestellten und einem Logistiker für die Dateneingabe, begeben sich auf die Suche nach Plätzen, wo Obdachlose nächtigen, wenn sie nicht in den bereit gestellten Unterkünften beherbergt werden können, wollen oder dürfen. &bdquo;Wir wissen, wo die Menschen sind", erklärt Ingo Nürnberger. Präparat muss nur einmal verabreicht werden Viel suchen werden sie also nicht müssen. Die beiden Einsatzfahrzeuge – bestückt mit einem Kühlschrank für das Vakzim von Johnson und Johnson haben sich bereits auf den Weg gemacht. Das US-amerikanische Präparat hat den entscheidenden Vorteil, dass es nur einmal verabreicht werden muss um den Impfschutz zu gewährleisten. &bdquo;Am ersten Tag konnten wir bereits 80 Menschen impfen", zählt Ingo Schlotterbeck auf, während neben ihm eine weitere Lieferung mit den segensreichen Spritzen in einer Kühlbox in die Obdachlosenunterkunft an der Kreuzstraße getragen wird. Wie bedeutend dieser Schritt ist, fasst Ingo Nürnberger zusammen: &bdquo;Der Aufwand lohnt sich auch für die Stadtgesellschaft". &bdquo;Es stärkt das Wir-Gefühl", flankiert ihn Theodor Windhorst. &bdquo;Wir sind froh, dass es uns gelungen ist, die Impfschwelle glatt geschliffen zu haben", erklärt der Mediziner. Eine Impfung ist so auch anonym denkbar.

Bielefeld Impfangebot für Obdachlose startet - mehr als 1.000 könnten profitieren

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